Übersicht Reformationsgeschichte - Übersicht Briefwechsel Eck

Nr. 42

Eck an Georg Küngsberger
Ingolstadt
19-03-1517
Widmung Ecks, in:  J. Eck, De materia iuramenti acutissima decisio. Augsburg, Grimm u. Wirsung, 1518 (= METZLER Nr 14, München UB 4 WA 16: Handexemplar Ecks mit eigenhändigen Marginalien und Unterstreichungen von ECK),  fol av

Eck hat im Januar mit Matthias Kretz eine Disputation über den Eid abgehalten; Leonhard von Eck hat ihn gebeten, die Materie wegen ihrer Bedeutung in einer Schrift festzuhalten. Trotz Zeitdruckes hat er in aller Eile der Bitte entsprochen. Da er um Küngsbergers bewundernswerte Rechtskenntnis weiß, widmet er ihm dieses kleine Werk; auch bittet er ihn, an Jakob Fugger Grüße auszurichten.


Honorato viro Georgio Kungspergero (1) patricio Augustano Ioannes Eckius Theologus S.D.P.

Cum superiori mense Ianuario iuramentorum materiam satis diviter extensam Mathia Kretzio (2) iacula argumentorum suscipiente publicitus in gymnasio nostro disputassem, (3) monuit me excellens et nobilis iureconsultus Leonhardus de Eck de Vuolfseck (4) ducalis senator ut fusiorem conscriberem conclusionum ac propositionum explicationem, (5) quam apprime utilem ac conducilem futuram affirmabat, cum iuramenta iam adeo apud omniumm ordinum viros frequentarentur. Ego vero tanti viri et patroni mei oppido observandi monitis acquiescens suffurato tempusculo (6) pro animarum salute subitario quodam motu (7) haec congessi, nihil aliud quam pluribus prodesse cupiens. (8) Itaque dum explanationem stanneis calamis excudendam curarem, (9) in mentem venit, ut te patronum libellii deligerem, quod pro tui ingenij acrimonia in illa eadem materia (10) tam acute et ingeniose nodos mihi opponebas difficillimos et adeo argute differebas in utramvis partem, quasi e iuris divite promptuario et pleno cornu omnia depromeres, quae omnia in te admiratus, optime Georgi, tibi hanc opellam chartaceam (11) nuncupatim dedico, quam non pro molis parvitate contemnito, sed pro offerentis prompto animo benevolenter suscipito, meque magnifico viro Iacobo Fuckero (12) affini tuo (13) et tibi commenda.
Vale et salve
ex Ingoldstadte (14) XIIIJ. Kalendas Apriles. Anno a natali Christiano M.D.XVII.
Dem geehrten Herrn Georg Kungsperg, Augsburger Patrizier, entbietet Johannes Eck, Theologe, seinen Gruß!

Als ich im vergangenen Januar die Materie des Eides öffentlich an unserer Hochschule erfolgreich genug disputierte, wobei MATTHIAS KRETZ den Kern der Argumente verteidigt hatte, forderte mich der hervorragende und edle Rechtskonsult LEONHARD VON ECK UND WOLFSECK, herzoglicher Rat, dazu auf, eine detailliertere Erklärung der Schlußfolgerungen und Thesen niederzuschreiben; das sei besonders nützlich und hilfreich für die Zukunft, da bis auf den heutigen Tag Männer aller Stände häufig Eide ablegten. Da ich den Mahnungen eines solchen Mannes, meines Patrons, dem in der Stadt Gehorsam zu leisten war, Glauben schenkte, habe ich trotz meiner knappen Zeit um des Heils der Seelen willen in einem plötzlichen Entschluß das Erbetene getan, wobei ich nichts anderes begehre, als vielen von Nutzen zu sein. Als ich daher dafür Sorge trug, daß die Erklärung im Bleisatz gedruckt wurde, kam mir in den Sinn, Euch als Patron des kleinen Werkes zu wählen, weil Ihr aufgrund der Schärfe Eures Verstandes in dieser Materie des Eides mir so scharfsinnig und geistreich die schwierigsten Probleme entgegengesetzt und so akribisch nach allen Seiten ausgebreitet habt, als ob Ihr aus einem umfangreichen Handbuch des Rechts wie aus einem Füllhorn alles entnehmen würdet In Bewunderung für dieses alles widme ich, bester Georg, dieses Druckschriftchen namentlich Eurer Person. Verachtet es nicht wegen seines geringen Gewichts, sondern nehmt es aufgrund der Breitwilligkeit des Darbietenden wohlwollend entgegen.

Auch empfehle ich mich dem ehrbaren Herrn JAKOB FUGGER, Eurem Verwandten, und Euch.

Lebt wohl und alles Gute

aus Ingolstadt, 19. März im Jahr nach Christi Geburt 1517

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1. Während WIEDEMANN die unterschiedlichen Vornamen (Georg K. in unserem Brief, Johann K. in Brief 13-08-1514) zwar in seinem Werkverzeichnis für den/die Küngsberger richtig verwendet (vgl. Wiedemann, Eck, 461/483), verschmelzt er Angaben und Person(en) bei seiner zusammenfassenden Darstellung (op.cit. 402) unter einem dritten [!] Namen, nämlich dem des Jakob [!] Küngsberger (dem vermeintlichen Schwager [s.u. Anm. 13] Jakob Fuggers; in Geographie und Kosmographie bewandert [wenig glückliche Gesamtcharakterisierung, wohl aus Ecks Äußerung in Brief 13-08-1514 interpretiert]; bei seinen Aufenthalten in Augsburg soll er »stets«[sic] bei ihm gewohnt haben (Quelle ?; vgl. aber Roth, Chroniken Städte XXV, 138, wo es im Zusammenhang mit der Bannangelegenheit Luther heißt, daß Eck »allweg bei den Fuggern zur Herberge lag.«.
Wenn man die Person Johann Küngsberger (vgl. Brief 13-08-1514) nicht als Verwandten von Georg Küngsberger identifiziert, bleibt die Frage, wie die unterschiedlichen Namen zusammenzuführen sind. Eine Verwechslung der Namen beim Druck ist doch wohl weniger möglich, wenn auch nicht völlig auszuschließen; eher zu erwägen das Führen von 2 Vornamen, die dann ebenfalls zur Identität einer Person führen oder es könnte Eck im Rahmen der Latinisisierung des deutschen Vornamens "Jörg" (vgl. diese Namensform für Georg Küngsberger bei Pölnitz, Jakob Fugger Quellen, 250) auf die Form Johannes und dann Georgius gekommen sein.
Vgl. auch u. Anm. 13.

2. Matthias Kretz (*1480, +1543);  vgl. R. TENBERG: BBKL IV (1992) Sp. 649-650 Kretz studierte in Wien, Tübingen und Ingolstadt und war Mitglied der 1516 in Ingolstadt von Aventin (vgl. Brief 24-01-1518) gegründeten humanistischen "sodalitas litteraria" (vgl. Seifert, Statuten, 431), vgl. auch sein Gedicht an den Pollinger Propst Johann Zinngießer in ECK, Vienna (Virnich), 56. Als Verehrer und Anhänger des Erasmus entfremdete er sich später von seinem Doktorvater Eck (die Promotion erfolgte im Jahr 1519, vgl. N. PAULUS, Kretz, 3), so daß er in seinem Brief vom Reichstag in Augsburg an Erasmus (29-10-1530) sich für die Aufnahme Ecks in seinem Haus rechtfertigte (Sein Haus habe viele Gelehrte aufgenommen) um dann fortzufahren, er habe Eck vor allen widerstanden und ihm wegen Erasmus Vorwürfe gemacht; vgl. op.cit.14.

3. Diese Disputation vom 17-01-1517 ist nicht nur durch Eck, Iuramenti sondern auch überliefert durch die (bisher nicht rezipierte) Disputationsscheda: "In nomine dulcis Iesu.| Ioan. Eckio Theologo. Ingoldstadiensi procancellario. ac Canonico Ei¸| steten. preside Mathias Kretz Landtspergius artium Doctor ac Sa. The: Bacc: | adnotatam materiam tueri conabitur XVII, Ianuarij, Anno gratie, G.D.XVII| AN sicut iuramentum per deum aut creaturas factum, suis comitibus associatum, est licitum et meritorium, ita omne periurium, etiam incautum, aut coactum, sit e,terne, poene, demeritorum? [...]", München BSB, Einblatt VII, 29m.

4. Zur Person des bayerischen Kanzlers vgl. Brief 29-10-1515.

5. Eck, Iuramenti läßt an vielen Stellen erkennen, daß dem Werk eine Disputation zugrundeliegt, denn häufig hat Eck die Diputationstruktur beibehalten; auch die Sprache bringt dies zum Ausdruck, vgl. besonders die einleitenden Bemerkungen zu der Einführung der Teilnehmer, alle Lehrende der Universität Ingolstadt. So heißt es z.B. bei den Juristen FRANZ BURCKHARD »[...] institit hic d. Franciscus Burckardt de Burckardis contra istam partem, tota vis argumenta erat, quod intentio illic sit deprauata [...]« (Eck, Iuramenti, (e4r) (Cent.II,12), zur Person vgl. Brief 12[?]-10-1516), bei HIERONYMUS DE CROARIA (s.o. Brief 30-11-1512) »Sed contra hoc obiecit paucula excellens d. Hieronymus de Croaria, quia iuramenti non debet esse vinculum iniquitatis [...]« (op.cit. (g4v) (Cent.II,52), und JOHANNES ROSA (1484-1518 Kanonist in Ingolstadt, vgl. SEIFERT, Universität, 63 Anm. 33): »Huic assertioni disputando calculum addidit oppido doctus iureconsultus Ioan. Rosa in Gymnasio isto nouorum iurium ordinarius [...]«", op.cit. (c4v) (Cent. I, 72).

6. Zu diesem Zeitpunkt wird Eck wahrscheinlich mit den letzten Arbeiten (Verhandlungen, Korrekturen etc) an der Logica Nova (Eck, Dialectica II) beschäftigt gewesen sein, denn ihr Druck bei Miller verzögerte sich (durch Finanzierungsprobleme seitens der Universität), bis das Werk am 27-04-1517 Millers Presse verließ; vgl. SEIFERT, Logik, 12.

7. Das eilige Herausgeben und Zusammenstellen von Werken ist in mehreren Briefen angedeutet, vgl. allgemein die Verweise bei Brief 18-11-1512, speziell für diesen Fall auch den Vorwurf Chr. Scheurls an Eck in Brief 05-11-1517, er lasse einiges eilfertig heraus, was er dann hinterher zurücknehmen müßte (vgl. ebd.).

8. Obwohl Eck in seinem Werk zum Eid/Schwur alle möglichen Bereiche zur Sprache brachte (vom Schwur der Kanoniker bis zu Fragen mit staatpolitischer Tragweite z.B. die Macht des Papstes, (Gegen-)Könige vom Treueschwur zu lösen) hatte er persönlich zwei theologische Ziele mit jeweils konkreten und gewichtigen Vertretern dieser Positionen im Sinn. Zum einen war dies Erasmus, der in seinen Annotationes zum Neuen Testament gerade aktuell die Berechtigung zum Schwur aus fundamental-biblischer Sicht für die Vollkommenen in Abrede gestellt hatte. Diese Meinung akzeptierte Eck nicht und setzte ihr die seines Erachtens von Christus eingesetzten christlichen Lebensformen (z.B. Mönchtum) und allgemeinen Lebenssituationen entgegen, in denen Schwur/Eid/Gelübde erlaubt seien. Vgl. Eck, Iuramenti, a4v (Cent. I,26): »Erasmus Roterodamus in Annotationibus super Mathe. ait mire torquere Theologos hunc locum, Sit sermo vester est est, non non, quod autem his abundantius est, a malo est [Mt 5,37]. Verum opinor, CHRISTVM simpliciter sensisse perfectis, nam de his loquitur, omnino non esse iurandum, pro rebus hisce, pro quibus vulgus deierat, nam in causa fidei aut pietas, etiam CHRISTVS & apostoli iurant. [Qz!: ERASMUS, Annotatio, 30 mit Einschub des Bibelverses] Verum torquet Erasmus hunc locum, cum Innocentius III. in c. etsi CHRISTVS viris perfectis & monachis permittat iurare in causis monasterij, & idem permissum sit in multis alijs causis.« Daß Eck in Erasmus jemanden sah, der die Theologie mit seinen radikalen Ansichten gefährdete, bezeugt auch eine spätere handschriftliche Bemerkung von ihm in dem von uns benutzten Handexemplar Ecks: »Sic indiscrete iurasse, qui iurat aliquid contra salutem corporale glo. in c. si vero de iur. iur. quoniam apostolus nos docet, rationabile sit obsequium vestrum, [handschriftlicher Nachtrag Ecks:] quamuis Erasmus hanc Theolog[iam ?; Verschreibung am Wortende] maximum in risum vertat.«; ECK, Iuramenti, (b4v) (bei Cent. I,57).

Vgl. zu dieser Annationes-Kritik auch Zasius' Entgegnung und Verteidigung des Erasmus in ZASIUS, Defensio, 64f; vgl. WIEDEMANN, Eck, 325. Zum anderen nahm Eck hier die Gelegenheit wahr, auf einem Gebiet, das sonst in anmaßender Weise von den Juristen in Anspruch genommen wurde (vgl. Brief 18-03-1517), theologisch Zasius' These von der Irrelevanz der mit Feinden durch Eid gesicherten Verträge (vgl. Brief 28-02-1515, 199r Anm.) im Kontext der Frage des Gewissens zu thematisieren (vgl. op.cit. h3rv (Cent.II,61): »Et vt in minutias quasi digeram omnia que, animo insident meo, circa dubium propositum, in quo pre,fatus d. Zasius praeceptor meus|| humanissimus singularis videtur, explicabo mentem meam per dicta & conclusa, vt faciliter cuique pateat, in qui ab eo dissideam, & quid in foro conscienti (nam hæc iustici domicilium esse debet) agendum sit aut omittendum. Itaque sub clipeo ipsissime, veritatis he,c sequentia affirmo & affero, saluo melius sententium iudicio«). Die Kritik - in der Substanz schon 1514 öffentlich vorgebracht (vgl. Brief 02-03-1513 Anm.), in der Schärfe nicht zuletzt durch Zasius schroffe Reaktion in der Zinsfrage mitprovoziert (vgl. Brief 28-02-1515 - wird von Eck hier vielfach formuliert (Belegstellen siehe Brief 28-02-1515, 199r Anm.) und wie folgt zusammengefaßt: »Itaque clarissimi d. Zasij sententia non obstante, concludo fidem a viro integro etiam hosti seruandam, quod naturalis ratio dictat, ecclesia precipit & a magnis viris constantissime seruatum nouimus, etiam ethnicis, quibus nos Christiani sesquiores esse non debemus, qui hoc pulchro & pre,stabili nomine fidelium sumus insigniti non decet fideles perfidos esse etiam in hostem«; op. cit. I3v (Cent. II,75). Diese Conclusio und Ecks wenig zimperlicher Umgang mit seinem Lehrer im Zuge seiner Argumenntatio (vgl. op.cit. (h4r) (Cent.II, 65)»contra d. Zasium, qui oppositum liuiusculis inductus rationibus & glossematibus atrusit«) führten trotz einer beigefügten »Laus Zasij« (op.cit. I4v/(I5r) (Cent. II, 75)) nicht nur zu einer Gegenschrift des Zasius, bestärkt von Peutinger und Erasmus, sondern begünstigten die Abständigkeit zu Eck in humanistisch gesinnten Kreisen (s. die Briefe Ende 1515; 28-02-1515, 199r; vgl auch ROWAN s.u. Anm. 9 u.10.; Briefe 19-12-1514,[1r]; 28-02-1515, 198v).

9. Beschreibung und Literatur zum Druck bei METZLER Nr. 14
Eine extreme Interpretation bei ROWAN, Faith, 89ff, dessen Grundaussage für Ecks Intention zu diesem Buch lautet ("The book was from start to finish an attempt to prove Eck's worthiness for Fugger patronage."; vgl. op.cit.90) und er sieht den in Eck, Iuramenti ausgetragenen Streit Zasius - Eck (vgl. dazu Brief 28-02-1515) vollständig auf diesem Hintergrund (vgl. op.cit. 85: "[...] Eck attacked Zasius to demonstrate his valor in the service of the house of Fugger, and in every way this attack was a singular miscalculation" ; vgl. dagegen Brief 19-12-1514 Anm., Brief 28-02-1515, Brief 18-03-1517 mit Ecks anderslautender Motivation, siehe auch unten). Bei der Kennzeichnung des Eck'schen Verhältnis zu den Quellen bei ROWAN, Faith, 91 nach POLMAN, Méthode polemique (vgl. dt. POLMAN, Polemische Methode, auch Polman, Élement historique, bes. 320-323) wurden die eingehenden und korrigierenden Anworten auf Polman durch ISERLOH, Eucharistie, 120ff und POLLET, Forschungen, 129 nicht berücksichtigt (vgl. auch unsere Befunde und Verweise v.a. bei den Briefen 13-10-1516, 09-09-1517, 02-02-1518, die Polmans Ansicht einer nur mittelbaren Kenntnis der Kirchenväter bei Eck widerlegen).

10. Die Arbeit von ROWAN, Faith, bes. 89f stellt heraus, daß die Frage Eid/Schwur im Verhältnis zu einzuhaltenden Verträgen auch die Interessen der Kaufmannschaft (und damit auch jene von Königsberger und Fugger) tangierte und somit hier auch ein gesellschaftspolitischer Impetus liegt. Indes tritt dieses (in dieser Form auch taktische) Interesse Ecks hinter seinen theologischen Intentionen zurück (vgl. auch die Wirkungsgeschichte von Eck, Iuramenti; vgl. Brief 28-02-1515, WIEDEMANN, Eck, 330ff); selbst die reformatorische Polemik (vgl. v.a den Eckius Dedolatus) konnotiert bei Eck, Iuramenti nicht eine intentionelle Interessenkoinzidenz der Fugger und Eck (wie in der Zinsfrage). Vorrangiges Ziel blieb die Eruierung der moraltheologischen veritas (s.u.; vgl. dagegen ROWAN, Faith, 93: »Eck's systematic hostility to all efforts to return to the source of truth, wether persued by Erasmus, Zasius, or Luther, branded him as an enemy of a God-willed regeneration of the world.«).

11. Vgl. Brief 22-09-1516 (dort auch Verweise auf fast gleiche Wendungen in anderen Briefen).

12. Zu dem Augsburger Kaufmann Jakob Fugger und seiner Beziehung zu Eck vgl. Brief 19-12-1514.

13. Die Kenntnisse der Person Georg Küngsbergers, die Eck uns hier in diesem Brief gegeben hat (Augsburger Patrizier, mit (Kauf-)Vertragsangelegenheiten betraut, d.h. wahrscheinlich auch kaufmännisch tätig und mit Jakob Fugger verschwägert) lassen sich nur mehr geringfügig in der Substanz konkretisieren, ohne daß die Person dadurch näher profilierbar wird. Nach PÖLNITZ, Jakob Fugger Quellen, 250 waren sowohl Jakob Fugger wie auch Georg Küngsberger mit Töchtern des Wilhelm Artz sen. verheiratet. Im Rahmen von Häuserkäufen, die Jakob Fugger in den Jahren 1511 und 1523 am Augsburger Weinmarkt zur Arrondierung seines Besitzes am Augsburger Weinmarkt tätigt, fällt jeweils G. Küngsbergers Name; beim ersten Datum wird ein Nachbarhaus, beim zweiten ein in seinem Besitz befindliches verkauft (loc.cit.). Auf dem Titelblatt ist das Wappen der Küngsbergers abgedruckt, vgl. auch WIEDEMANN, Eck, 483.

14. Ungewöhnliche Schreibweise, sonst: Ingoldstadt.