Übersicht Reformationsgeschichte
- Übersicht Briefwechsel Eck
Nr. 72
Dresden Sächs. HSA, Konzept-Kopial 128, f 179
GESS, Akten, 1, 53, Nr 66; DE WETTE-SEIDEMANN, Luthers Briefe 6, 658
Herzog Georg bestätigt den Empfang von Ecks Gesuch vom 04-12-1518. Er nimmt die ehrenvolle Erwählung seiner Universität Leipzig als Ort der Disputation gnädig an und hat auch der Theol. Fakultät Befehl gegeben, Eck zur Disputation zuzulassen.
An Er Johans Ecke doctor vicecancellier zu Ingelstadt und Thumherr zu Eistedt. Lieber Andechtiger, und haben solchs zu bsonderm gnedigem gefallen von euch
vermergkt, das yr unsere universitet vor andern hirzu erwelet, bsonder
alleyn zu erkundung der warheit und das dyeselbig an tag mocht bracht
von euch gesucht und gebeten
werden, darauff wir auch den Theologen berurter unser universitet
befehil gethan, euch zuzulassen, (2) und
disputirens
zuvorgonnen, Das wolten wir euch darnach zu richten gnediger meynung
nicht
vorhalten, Dann euch zugnaden sint wir gneigt. Datum Freytag nach Innocentium Anno etc. XVIII. |
An Herrn Johannes Eck, Doktor, Vizekanzler und Domherr zu Eichstätt. Lieber Frommer: Es hat uns besonders gnädig gefallen, daß Ihr zu diesem Zweck unsere Universität vor allen anderen ausgewählt habt. Wir wollen aber sicher gehen, daß diese Disputation nicht Gefahren heraufbeschwört, sondern allein dazu von Euch gesucht und erbeten wird, um die Wahrheit zu erkunden und an den Tag zu bringen. In diesem Sinn haben wir auch den Theologen unserer Universität befohlen, Euch zuzulassen und die Disputation zu erlauben. Wir wollten unsere gnädige Einstellung Euch gegenüber, falls Ihr die Bedingungen einhaltet, nicht verhehlen. Gegeben am Freitag nach dem Festtag des Hl. Innozenz 1518. |
1. S.o. Brief 04-12-1518. Zum ganzen vorliegenden Brief s. SELGE, Der Weg 182 mit Anm. 52.
2. Hg. Georg befahl am 30-12-1518 der Theol.
Fakultät,
Eck zur Disputation zuzulassen: WIEDEMANN 85. Vgl. u. Brief Dr. Kochel
an
Eck vor dem 01-02-1519 1519, Anm. 3.