Übersicht Reformationsgeschichte - Übersicht Briefwechsel Eck

Nr. 89

Eck an Kf. Friedrich von Sachsen

Leipzig
22-07-1519

Doctor Martin ludders Underricht an Kurfürsten von Sachssen disputation zu Leypßig belangent: unnd D. Eckens brive von der selbigen. S.l.a. Hg. von Michael Knab = METZLER Nr 33 (München BSB)
WABr 1, 459/462 (Vorgeschichte); WALCH 15, 1527-1530 (Dat: 23.!!); LÖSCHER 3, 604-608

Kurfürst Friedrich möge Eck nicht verargen, daß sich dieser mit den Wittenberger Theologen in eine Disputation eingelassen habe; er wollte dieser Universität dadurch nicht schaden, zumal Kurfürst Friedrich ein Förderer der Wissenschaften sei. Den Anlaß zur Kontroverse hat Karlstadt gegeben. Mit Luther hat Eck Mitleid, daß er sich auf solche Materien eingelassen habe, die soviel Ärgernis auslösten. Luther leugne damit die Lehren der Kirchenväter und wolle die Heilige Schrift besser verstehen als diese. Schädlich ist auch, daß er einige der vom Konstanzer Konzil verurteilte Sätze des Johannes Hus für christlich hält. Dazu kommt Luthers Kritik am Primat des Petrus. Es geht Eck allein um die Wahrheit; er will, falls erforderlich, mit Luther in Köln, Löwen oder Paris weiterdisputieren. Eck ist enttäuscht, daß Karlstadt und Luther das Urteil der von ihnen erwählten Leipziger Universität nicht gelten lassen wollen. Bereits am Rande des Augsburger Reichstages hatte Eck die Absicht, sich mit dem Kurfürsten auszusprechen. Es gibt eine Vereinbarung zwischen Eck und Luther, das Urteil über den Ausgang der Disputation abzuwarten. Trotzdem erscheinen inzwischen neue für Eck ärgerliche Schmähschriften. Luther sucht auch in Paris und Erfurt das Urteil der "Menge", nicht der Sachverständigen. Eck protestiert gegen die Veröffentlichung des »Fuhrwagens« durch Karlstadt. Er will auch das Gerücht ausräumen, als habe ihm Peter Burckhard am Rande der Disputation Luthers »Resolutio super propositione XIII. de potestate papae« zugespielt.


Dem durchleuchtigisten, hochgebornen Fürsten und Herren Fryderich, (1) churfürsten, herzog in Sachsen, Margrave zu Meychsen, Landgrave zu Düringen, Römischer K.Mt.Vicari etc., meinem gnädigisten Herren.

Durchleuchtiger, hochgeborner Churfürst!

Euer Churfürstlichen Gnaden seind mein untertänig willig dienst mitsampt meinem armen Gebet gegen Gott allweg mit Fleiß voran bereit.

Gnädigister Herr!
Daß ich mich eingelassen hab in Disputation wider E.Ch.G. Doctores zu Wittenberg, bitt ich untertänigklich, wölle mir solchs nit verargen oder in Ungnaden aufnehmen, dann ich solchs nit angefangen hab in einigerlei Nachteil E.Ch.G. Universität, so ich derselbigen auf das höchst geneigt bin zu dienen, daß E.Ch.G. für ander Fürsten im Reich berühmpt ist, quod et literas et literatos foveat, aber allein der Wahrheit des heiligen Glauben zu gut, darzu mich D. Carlstat großlich geursacht auch hat, conclusiones durch den Druck mit viel verachtlichen und Schmach-Worten wider mich offenlich hat lassen ausgehn, (2) wiewohl er nit darnach geschickt ist, daß er die Leut dermaßen schimfenteiren sollte. Aber des D. Martinus halb, mit dem ich ein Mitleiden hab, daß sein schon ingenium in solch singularitates(3) kommen ist und auf sollich Materii sich geben hat, bin ich verursacht worden auf seinem manigfaltigen Ausschreiben vielerlei Materi, dardurch nach meinem kleinen Verstand etwa viel Jrrsal und Aergernuß entspringen, (4) deren er sich noch heut dies Tags nit maßiget, mag E.Ch.G. abnehmen, daß er verleugnet und negiert uber ein Materi die Meinung und Auslegung der heiligen Väter, Augustini, Ambrosii, Hieronymi, Gregorii, Leonis, Cypriani, Chrysostomi und Bernhardi. (5) Das laut ubel bei den Christen, daß einer sich vermißt, aus seiner Verständnuß baß zu wissen den Sinn der heiligen Geschrifft, dann die heilig Väter mit einander (6). Jst auch schwarlich zu hören, daß er sagt auch in der Disputation, viel Artikel Johannis Huß und der Behem, durch das heilig Concilium zu Costantz verdampt, seien »christianissimi und euangelici«. (7) Was Fröd die Kätzer darvon empfahen, ist gut zu bedenken. Daß er will, St. Petrus habe primatum uber ander Apostel nit von Christo gehabt,(8) mit viel andern, mag E.Ch.G. als ein christenlicher Fürst wohl abnehmen, ob sollichs und dergleichen viel ander Punkten in der Christenheit mögen gestatt werden. Nach meinem kleinen Verstand kann ich das nit sehen; darumb ich, wa ich mag, söllichen Widerstand ton will, allein der Wahrheit zu gut. Dann noch D. Martinus noch niemands anders kann sagen, daß je Heller und Heller wert von dem heiligen Vater, dem Papst, oder von den größern Häuptern entpfangen habe; sunder, wiewohl ein armes Pfäfflin, auf mein Kosten (9) E.Ch.G. Doctoribus nach herein gezogen bin und noch urbietig bin, wa D. Martinus vermeint, noch nit gnug disputiert hätt, will ich mit ihm gen Köln, Leui oder Paryß ziehen. Dann ich mich ganz versehen habe: so sie mir die Universität zu Leypzig fürgeworfen haben, sie wurden daselbs auch erkennen lassen, das dann sie geweigert und abgeschlagen haben, auch da ichs dem hochloblichen Fürsten mit der Universität heimgesetzt habe. (10)

Durch solchs alls, gnädigister Herr, will ich D. Martinum nit verunglimpft haben, noch schreib auch nit ihme zu nachteil, sunder allein mich zu entschuldigen gegen E.Ch.G.,wa anders ihr fürgetragen wurde mit meinem Unglimpf, dann sie die Wahrheit an ihr hat, und darmit ich auch occasionem E.Ch.G. gebe zu bedenken, was ihr Christo, dem christenlichen glauben, Land und Leuten schuldig seien.

Dann ich vorlängst gernn mich gegen E.Ch.G. entschuldigt hätte und versprochen; deshalb wohl sechs mal ich in E.Ch.G. Hofhaltung zu Augspurg kommen, ich weiß aber nit, aus was Ansinnen ich nie für E.Ch.G. hab mügen kommen. (11) Und wiewohl E.Ch.G. Doctores abgeschieden seien mit etlich Tröwung viel zu schreiben, hab ich darumb gedisputiert, daß ohn Not wär zu schreiben. Es ist auch unser Convention zu still stehn, bis daß der Sentenz geben werd durch die verordneten Universitäten, deshalb ich ihn ein freie Wahl gelassen habe aller Universitäten, die in Ansehen seind in der ganzen Christenheit, deren sie sich billig lassen genügen. (12)

Wohlan, sie schreiben, ist mir nit fast wider, wollt ich aber gern, daß sie das täten mit einer Tapferkeit, wie die Sach erheischet, nit so leichtfertig, üppig und mit Schmachworten, wie ich dann gänzlich darfür halt, E.Ch.G. des kein Gefallen trage. Was von Theologen geschrieben wird, soll dermaßen lauten, daß mangklich, der das les, mög verstan, daß ein Theologus solichs geschrieben hab, in Meinung die Wahrheit zu suchen, nit ein »Hippenbuben«, der allein die Leut vermut tz schmähen. (13) Wiewohl nach dem, als ich willigklich die zwo Universitäten, von D. Martin mir angeboten, angenommen hab seines Gefallens (14), will er mir erst die Legisten, Arzt und Artisten herein ziehen; ist gut abzunehmen, daß er sein irrig Meinung mit der Menge, nit mit der Sach verständig wollt austragen. (15) Da er schreibt wider Silvestrum, acht er ihn, wiewohl ein alten berühmpten Theologum, doch nit gnug geschickt, daß er solich Theologie verstehe oder urteiln künnt, da er, Martinus, mit umbgehet; und jetz will er die Legisten, Arzt und Artisten glehrt gnug darzu urteilen. (16)

E.Ch.G. solle das mein lang Schreiben nit in Ungnaden annehmen, dann allein tu ichs um mein Entschuldigung. Wollt Gott, E.Ch.G. sollte mein Gmüt in diesem Fall ganz erkennen, ohn Zweifel würde solichs meines Fürnehmens ein gnädigs Gefallen tragen; dann ich mich ungern in sollicher oder dergleichen Leichtfertigkeit merken wollt lassen, in den Druck ein Wagen zu geben, wie E.Ch.G. Doctor Carlstat tan hat und mich ganz spöttlich mit ausgedruckten Namen darin verschmächt. Ich künt auch wohl ein wagen machen, aber ich wollt ihn nit darinnen setzen, aber das ist kein Kunst. (17)

Ich befilch mich ganz untertänigklich E.Ch.G. als meinem genädigisten Herren, und ob einigerlei Sach E.Ch.G. von mir fürgetragen würd, bin ich ganz urbietig in aller Untertänigkeit, E.Ch.G. wöll mir sollichs zu verstehn geben, so will ich durch geschrift oder personlich in aller Gehorsame das gegen E.Ch.G. abstellen und verantwurten.wa ich aber aus unwissenheit oder unverstand etwas anders täte, redte oder schriebe, will ich mich zu aller Zeit gern darvon weisen lassen und von meinem Fürnehmen abstellen. Dann E.Ch.G. zu dienen, wär mir ein besundere, große, hoche Fröd.

Datum Lypsye
XXIJ Julii Anno gratiae M.D.XIX. Jahr.

Euer Ch. Gnaden untertäniger Caplan

Johann von Eck, Doctor etc.


Auch, genädigister Herr! kumpt mich für, da ich wider D. Martin disputiert habe potestate Papae, hab ich sein Fundament alle vorgehebt. dann es ist kein neu lied, das er hält; es haben viel irrig Leut vor auch gehalten. Hat aber er aus söllichen bloßen Argwohn geschöpft ein Meinung, als sollten etlich E.Ch.G. untertänig mir D. Martinus Büchlin neu gedruckt geantwort und behändigt haben, (18) und namlich haben sie sich merken lassen gegen Herr Cäsar Pflug, als sollt das D. Peter Burckhart tan haben, (19) sprich ich, es sei erdicht, und man tue D. Peter unrecht, und Andern, dann D. Peter hat mir nie kein Wort darvon gesagt; so hab ich bis auf den heutigen tag noch nie gesehen, dann als viel mich gedäucht, er les daraus in der Disputation, wiewohl ich bei einem gleichen ausrechnen kann, was darin sei. E.Ch.G. wär ganz loblich, wann ihrs auf ein Haufen dieselbig verbrannt. Befilh mich, ut.








Gnädigster Herr!

Daß ich mich mit Euren Doktoren in Wittenberg in eine Disputation eingelassen habe, bitte ich untertänig mir nicht übel zu nehmen, denn ich habe das nicht angefangen, um Eurer Universität Nachteile zu bereiten, der ich gern zu Diensten sein will, da Eure Kurfürstliche Gnaden vor den anderen Reichsfürsten dafür berühmt ist, Wissenschaft und Gelehrte zu fördern. Ich mußte aber so handeln um der Wahrheit des heiligen Glaubens willen, denn KARLSTADT hat das Ganze ausgelöst, indem er Konklusionen voller verächtlicher und beleidigender Ausführungen gegen meine Person hat drucken und verbreiten lassen, was eigentlich nicht seine Aufgabe ist. Anlaß gab mir aber vor allem Martin Luther, den ich bedauere, weil er seine ausgezeichneten geistigen Gaben für solche separaten Auffassungen und Gegenstände verschwendet hat: einige dieser Materien hat er in Schriften veröffentlicht, die nach meiner bescheidenen Auffassung Irrtümer und Ärgernisse verursachen können. Auch jetzt noch mäßigt er sich nicht, und Eure Kurfürstlichen Gnaden mögen es mir abnehmen, daß er dabei der Lehre und Auslegung der Kirchenväter AUGUSTINUS, AMBROSIUS, HIERONYMUS, LEO, CYPRIAN, CHRYSOSTOMUS und GREGOR widerspricht. Es kommt bei den Christen übel an, wenn ein Einzelner sich anmaßt, den Sinn der Heiligen Schrift besser zu verstehen als sämtliche Kirchenväter zusammengenommen. Es ist auch schwer zu ertragen, daß er auch im Verlauf der Disputation betont hat, zahlreiche Artikel des JOHANNES HUS und der Böhmen, die durch das Konstanzer Konzil verdammt sind, seien sehr christlich und entsprächen dem Evangelium. Man kann sich vorstellen, wie das die Ketzer freut. Daß er mit vielen anderen leugnet, Petrus habe von Christus vor allen anderen Aposteln den Primat übertragen bekommen: hier mag Eure Kurfürstliche Gnaden als christlicher Fürst wohl abwägen, ob solche Auffassung in der Christenheit geduldet werden kann. Ich kann das mit meinem kleinen Verstand nicht sehen, und daher will ich nach meinem Vermögen dagegen Widerstand leisten, allein um der Wahrheit willen. Weder Doktor LUTHER noch sonst jemand kann behaupten, ich hätte je einen Pfennig vom Papst oder anderen bedeutenden Fürsten empfangen; im Gegenteil: obgleich ich ein armer Priester bin, bin ich auf eigene Kosten hierher nach Leipzig gezogen, um mit Euren Doktoren zu disputieren , und ich bin sogar bereit, mit Luther nach Köln, Löwen oder Paris zu gehen. Denn ich hatte bestimmt erwartet, Eure Doktoren würden, nachdem sie mir die Universität Leipzig vorgeschlagen hatten, dort auch über sich urteilen lassen. Das haben sie dann aber verweigert und abgelehnt, wohl auch, weil ich es Herzog GEORG und seiner Hochschule angetragen habe.

Ich will damit, gnädigster Herr, Doktor LUTHER nicht verunglimpft und zu seinem Nachteil geschrieben haben, sondern allein, um mich bei Eurer Kurfürstlichen Gnaden zu entschuldigen, falls Euch diese Vorgänge in anderer Weise unter heftiger Kritik an meiner Person dargestellt werden sollten. Eure Kurfüstliche Gnaden hat somit die Wahrheit vor Augen und erhält Gelegenheit zu bedenken, was sie Christus, dem christlichen Glauben sowie Land und Leuten schuldig ist.

Ich wollte mich nämlich schon vor einiger Zeit gegenüber Eurer Kurfürstlichen Gnaden entschuldigen und habe daher sechsmal versucht, in Augsburg in Eure Hofhaltung zu gelangen; aus mir nicht ersichtlichen Gründen wurde ich nicht vorgelassen. Und obgleich die Wittenberger Doktoren Leipzig mit der Drohung verlassen haben, die Vorgänge dort an die Öffentlichkeit zu bringen, habe ich mich bei meinen Disputationsbeiträgen so klar ausgedrückt, daß es ohne Not hätte niedergeschrieben werden können. Wir hatten aber vereinbart abzuwarten, bis das Urteil der dafür vorgesehenen Hochschulen ergangen wäre: daher habe ich ihnen freie Auswahl unter den angesehendsten Universitäten der ganzen Christenheit eingeräumt.

Nun gut, mögen sie schreiben: das stört mich nicht. Trotzdem aber wollte ich, sie würden das der Sache entsprechend tun und nicht so leichtfertig, nutzlos und mit Schmähworten. Ich bin auch sicher, daß Eure Kurfürstliche Gnaden dieses Vorgehen ebenfalls ablehnt. Was Theologen geschrieben haben, soll für jeden als solches auch erkennbar sein, nicht als Straßenhändlerton, der nur die Leute mit Schimpf überhäufen will. Nachdem ich nun die beiden mir von LUTHER vorgeschlagenen Hochschulen akzeptiert hatte, bestand dieser darauf, auch die Juristen, Mediziner und Vertreter der Fakultät der Artes müßten herangezogen werden. Daran kann man erkennen, daß LUTHER seine Irrtümer vor der Menge darstellen wollte, nicht vor Sachverständigen. Als er gegen PRIERIAS schrieb, einen alten und berühmten Theologen, erklärte er ihn für unfähig, seine, LUTHERS, Theologie zu verstehen und zu beurteilen, und jetzt hält er Juristen, Mediziner und Artisten für ausreichend gelehrt dazu!

Eure Kurfürstlichen Gnaden möge mein langes Schreiben nicht mit Unmut aufnehmen, denn es soll nur meiner Entschuldigung dienen. Wollte Gott, Eure Kurfürstliche Gnaden wollten meine Haltung in dieser Sache recht verstehen: dann würdet Ihr sie gnädig aufnehmen, denn ich möchte nicht eine so leichtfertige Einstellung an den Tag legen wie Doktor KARLSTADT mit der Drucklegung seines »Fuhrwagens«, einer Schrift, in der er mich namentlich geschmäht hat. Auch ich wäre nämlich in der Lage, einen solchen »Wagen« zu machen, aber ich wollte ihn nicht dort hineinsetzen: das wäre nämlich kein Kunststück.

Ich empfehle mich untertänig Eurer Kurfürstlichen Gnaden als meinem gnädigen Herrn. Sollte Euch etwas über meine Person zugeflüstert werden, so bitte ich, mich davon zu unterrichten, so daß ich schriftlich oder persönlich dazu Stellung beziehen kann. Sollte ich selbst aus Unwissenheit oder Unverstand etwas Unrechtes tun, reden oder schreiben, will ich mich gern zurechtweisen lassen und davon Abstand nehmen. Denn es wäre eine besondere, große und hohe Freude für mich, Eurer Kurfürstlichen Gnaden zu Diensten zu sein.

Gegeben zu Leipzig
am 22. Juli im Jahr der Gnade 1519.

Eurer Kurfürstlichen Gnaden untertäniger Kaplan

Johann von Eck Doktor usw.

Gnädigster Herr, mir fällt noch etwas ein: als ich gegen Doktor LUTHER über die Gewalt des Papstes disputiert habe, hatte ich seine Beweisgründe alle zur Hand gehabt. Denn er singt kein »neues Lied«: schon früher haben Leute in dieser Sache geirrt. Aus bloßem Argwohn heraus hat er aber gemeint, einige Eurer Untertanen hätten mir Doktor Luthers Büchlein »De potestate papae« im Neudruck zugespielt. Gegenüber CAESAR PFLUG haben sie den Namen Doktor PETER BURCKHARDS genannt. Ich sage ausdrücklich, daß das frei erfunden ist. Man tut Doktor BURCKHARD und anderen Unrecht, denn er hat mir nie etwas davon mitgeteilt. Ich habe das Buch bis heute nicht gesehen. Vielleicht hat LUTHER während der Disputation daraus zitiert, obgleich man den Inhalt auch so hätte leicht erraten können. Es wäre lobenswert, wenn Eure Kurfürstlichen Gnaden das Buch verbrennen lassen würden. Ich empfehle mich Euch, wie oben.



1. 11.Vgl. zum Ganzen u.Brief 08-11-1519. - FRIEDRICH III. VON SACHSEN (DER WEISE; 14-01-1463 Torgau - 05-05-1525 Lochau): s. über ihn NDB 5, 568-572; TRE 11, 666-669; LThK (3.A.) 4, 154f (E.W.ZEEDEN); Ingetraut LUDOLPHY, Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen (1463-1525), Göttingen 1984.

2. Zu Karlstadts »Conclusiones« (17 Thesen vom 26.4.1519 = BARGE, Karlstadt Bd 1, 144f): s.o. Brief 26-04-1519.

3. S.o.Brief 14-03-1519.

4. WABr 1, 343, 15ff.

5. Vgl. dazu u.Brief 24-07-1519.

6. Ecks zentraler Vorwurf: Luther will die Hl.Schrift besser verstehen als das die Kirchenväter taten.

7. WA 2, 279 = WA 59, 466f.

8. WA 2, 263-267 = WA 59, 444-450.

9. Vgl.u.Brief 26-08-1519.

10. Eck hatte geglaubt, Luther und Karlstadt würden das Urteil der von ihnen selbst gewählten Universität Leipzig akzeptieren.

11. Vgl. WABr 1, 231 Anm.1.

12. Vgl. WABr 1, 429, 18ff.

13. D.h. nicht mit dem sprichwörtlich losen Maul der Waffelverkäufer: SCHADE, Satiren und Pasquille Bd 2, 345.

14. Paris und Erfurt.

15. Vgl.o.Brief 15-07-1519.

16. Vgl.o.Brief 15-07-1519.

17. Vgl. WIEDEMANN, Eck 79ff.

18. Luthers »Resolutio super propositione sua XIII. de potestate papae«, Wittenberg, Grunenberg,1519. Am 29-07-1519 sandte Melanchthon ein Exemplar an Spalatin (CR 1, S.104). Vgl. SCHEURL, Briefbuch Bd 2, 97 (Anfang August 1519).

19. Vgl.o.Brief 01-07-1519, Anm.51.