Übersicht Reformationsgeschichte - Übersicht Briefwechsel Eck
Nr. 90
METZLER Nr 33 (München BSB)
WABr 1, 463, Nr 192; WALCH 15, 1530/1531, Nr 414
Kurfürst Friedrich bestätigt den Eingang von Ecks Schreiben vom 22-07-1519. Da er noch keinen Bericht über die Disputation von seiten der Wittenberger Theologen vorliegen hat, will er Ecks Schreiben an diese weiterleiten und ihre Antwort abwarten. Er will diese gegebenenfalls Eck zusenden.
Dem Hochgelehrten und Wirdigen, unserem lieben besundern, Herren Johann von Eck, Doctor etc. Von Gottes Gnaden Fryderich, Herzog zu Sachsen, Churfürst etc. und Vicari etc. Unsern Gruß zuvor. Als ihr uns jetzo geschrieben in Sachen, etlich Doctores
unser Universität zu Wittenberg und die nächst gehalten
Disputation zu
Leypßig belangend, haben wir seines Jnhalts hören lesen. Nachdem ihr uns dann dieser sachen halben hievor nichts
geschrieben,
und die doctores von Wittenberg uns der Disputation kein Bericht getan, (1) so wöllen wir ditz euer
Schreiben
an dieselben Doctores gelangen lassen, ihr Antwort und Unterricht
darauf
zu hören. Und wo wir dann daraus befinden, daß etwas an euch
ferrer
zu gelangen vonnöten, soll euch auch unverhalten beleiben. Das haben wir euch nit bergen wöllen, dann euch zu
Gnaden
seind wir geneigt. Datum Aldenburg |
Dem hochgelehrten, würdigen, unserem lieben und hervorragenden Herrn Johann von Eck, Doktor usf. Von Gottes Gnaden Friedrich, Herzog von Sachsen, Kurfürst usf und Vikar. Unseren Gruß zuvor! Hochgelehrter und würdiger, lieber und hervorragender Herr: Als Ihr uns jetzt in Angelegenheiten geschrieben habt, die einige Doktoren unserer Universität in Wittenberg und die in Kürze bevorstehende Disputation in Leipzig betreffen, haben wir die Verlesung des Inhalts des diesbezüglichen Schreibens angehört. Da Ihr uns von dieser Sache zuvor nichts geschrieben und auch den Doktoren in Wittenberg keinen Bericht zugestellt habt, wollen wir jetzt Euer Schreiben an diese Doktoren weiterreichen, um ihre Antwort und Stellungnahme dazu zu hören. Sollten wir dann befinden, daß es nötig ist, Euch darüber in Kenntnis zu setzen, soll auch das geschehen. Das sollte Euch nicht verborgen bleiben, da wir Euch gnädig gesinnt sind. Gegeben zu Altenburg |
1. Der Bericht Luthers an Spalatin vom 20-07-1519 war möglicherweise nicht in die Hand des Kurfürsten gelangt: WABr 1, 420.