Übersicht Reformationsgeschichte - Übersicht Briefwechsel Eck

Nr. 94

Kf. Friedrich an Eck

Lochau
12-10-1519


METZLER Nr 33
WABr 1, 478, Nr 192

Kurfürst Friedrich bestätigt den Eingang des Briefes vom 22-07-1519 und verweist auf sein Antwortschreiben vom 24-07-1519. Er hat, wie dort angekündigt, Ecks Schreiben an die Wittenberger Theologen weitergeleitet, die daraufhin, wie Eck aus beigelegter Kopie ersehen könne, dem Kurfürsten schriftlich geantwortet haben. Leider hat es Verzögerungen bei der Zustellung gegeben.




Dem Wirdigen und Hochgelehrten, unserm lieben Besundern,
Herrn Johann Ecke, Doctor etc.

Von Gottes Gnaden Fryderich, Herzog zu Sachsen, Churfürst und Vicari etc.

Unsern Gruß zuvor.
Wirdiger, hochgelehrter, lieber Besunder!

Nachdem ihr uns hievor auf die ergangen Disputation zu Leypßig D. Martinus Luther und Doctor Andreas Carlstat halben geschrieben, (1) darauf wir euch in unser Antwort angezeigt, daß wir solich an die Gedachten wollten gelangen lassen, (2) wie wir dann getan, als geben wir euch zu erkennen, daß dieselben darauf hievor für guter Zeit wieder an uns geschrieben, wie ihr ab inliegender Copeien vernehmen werdt. (3) Und hätten euch sollichs lang gerne geschickt, so ist doch das aus etlichen verhinderungen verblieben.
Das wollten wir euch nicht verhalten, dann euch zu Gnaden seind wir geneigt.

Datum zu Lochaw
am 12. Tag des Monats Octobris Anno Domini 1519 etc.


Dem Würdigen und Hochgelehrten, unserem lieben Vorzüglichen, Herrn Johannes Eck, Doktor usf.

Von Gottes Gnaden Friedrich, Herzog von Sachsen, Kurfürst und Vicarius usf.

Unseren Gruß zuvor!
Würdiger, Hochgelehrter, lieber Vorzüglicher!

Nachdem Ihr uns zuvor auf die Disputation, die in Leipzig durchgeführt wurde, wegen Dr. MARTIN LUTHER und Dr. ANDREAS KARLSTADT geschrieben habt, haben wir Euch in unserer Antwort deutlich gemacht, daß wir dieses Schreiben an die Genannten weiterleiten wollten, was wir denn auch getan haben. Wir teilen Euch nunmehr mit, daß dieselben vor einiger Zeit erneut an uns geschrieben haben: Ihr könnt das aus beiliegender Kopie ersehen. Wir hätten Euch diese schon längst zugesandt, was jedoch wegen verschiedener Verhinderungen unterblieb.
Das wollten wir Euch nicht vorenthalten, denn wir sind Euch gnädig zugeneigt.

Gegeben zu Lochau
am 12. Tag des Monats Oktober im Jahr des Herrn 1519 usf.


1. S.o. Brief 22-07-1519.

2. Vgl.o. Brief 24-07-1519.

3. WABr 1: vor 478. Die ausführliche Erwiderung darauf ist unten Brief 08-11-1519.