Übersicht Reformationsgeschichte - Übersicht Briefwechsel Eck
Nr. 115


Eck an Christoph von Stadion, Bischof von Augsburg
Ingolstadt?
29-10-1520

Straßburg, Stadtarchiv IV, 105
RST 21/22, Nr 91, 209/213 (laut Schreiben  v. 07-10-1520)

Eck bestätigt den Eingang eines (verlorenen) Briefes des Bischofs. Aus der Bulle »Exsurge Domine« kann der Bischof ersehen, wie er in seiner Diözese gegen die lutherischen Schriften vorgehen soll. Eck sendet ihm eine in Rom zusammengestellte Bücherliste. Nach Ablauf der Sechzigtage-Widerrufsfrist soll der Bischof die lutherischen Bücher verbrennen lassen. Luthers in der Bulle nicht namentlich aufgeführte Anhänger verfallen dann den Zensuren, die in der Bulle und in Ecks Mandat vorgesehen sind. Eck erteilt dem Bischof Ratschläge für sein Vorgehen. Er verweist auf den 6. Artikel seiner Instruktion, der ihn berechtigt, einzelne Gefolgsleute Luthers namentlich in das Publikationsinstrument aufzunehmen. So hat er sechs Namen aufgeführt, darunter Bernhard Adelmann, den der Bischof darüber aufklären möge. Eck hat dem Papst von Leipzig aus ein Bullenoriginal mit dem Notariatsinstrument zugehen lassen und berichtet, daß er die zuständigen Bischöfe über die auf der Liste aufgeführten Namen informiert habe. Der Bischof soll jetzt nicht zögern, die Bulle zu publizieren, wenn sie ihm auch verspätet zugegangen sei. Eck hat in Bamberg und Koburg die Bullen mit Notariatsinstrument präsentiert. Er muß auf die Botendienste Michael Knabs verzichten.

Hochwürdiger fürst!
E.f.g. seien mein underthänig, gehorsam dinst allzeit zu voran berait.

Gnädiger herr!
Ich hab e.f.g. schreiben inhalts vernommen, (1) und s ließ wiewol ich nichte liebers woll yetz tun, dann e.f.g. willfaren, so will es yetz doch kain schick haben aus vil treffenlicher ursach; es wills auch mein g.h. herzog Wilhalm nit haben. So bin ich lang genug auf dem wagenhals um geritten. (2)

Aber die gestalt hat es, g.h.: in der bull (3) findt ir klarlich, wie ir per diocesim constitutis alsbald söllen bietten, darmit man die luderische büechlin aufhieb und verbrann, darin die irrig artickel, ainer oder meer, befunden würdt. (4) Schick ich hie ain zedel der selbigen, wie man sy zu Rhom concepiert haben. (5) Wann dann terminus LX dierum verlaufft, und e.f.g. certa würd sein, das Ludder nit pariert hat mandatis Apostolicis - oder wa eüch das nit bewißt, so habt ir verzug die ander LX tag, als lang eüch summus pontifex oder Aleander oder ich secundario certificieren - , alsdann werden omnia Ludderi suspecta, und sol sy all verbrannen. (6) Ex ultima clausula bulle de adhaerentibus non nominatis (7) habt ir clarlich, wie es mit inen gehalten soll werden. Dann wa sy perseverieren in ir irtung und wolten rebelles sein, tunc incidunt in paenas in bulla expressas et pro talibus mandato nostro debent teneri et vitari.(8)

Allain bedenkt, wie ir colligieren libros erroneos Ludderi; dann darnach constituirt ir wol commissarios; das curati praesentieren die (Bücher) decanis ruralibus und decani rurales commissariis in locis magnis zu verbrannen. (9) Wann etlich prediger oder gelert, die e.f.g. wißte, das sy der luderische ler nit zu gut oder sy möchten iuramentum tun, das sy die behielten ad impugnandum scriptis aut sermonibus, mögent die die büechlin behalten aus e.f.g. erlaubnis oder commissarien. (10) Wa auch die pfarher befendet rebellionem secularium und die oberkeit angerüfft nit hilflich wolt sein, söllen sy ad tumultum vitandum e.f.g. das anzaigen, die alsbald remedia oportuna darzu tun sölle; dann mit ainem syrupen kann man nit all krankheit artzneien. (11) Wa aber etwas ganz schwer wolt sein, mag e.f.g. bäpstliche hailigkait oder nunciis anzaigen, die irem befelch nach handlen werden (12).

Und das e.f.g. zu verderst am weg ligen möcht, herr Bernhart Adelmans (13) wegen, laß ich die wissen, als sy selb wol verstat, das anders ist die commission, (14) anders die instruction. (15) Die commission, wa sy von mir begert würdet, muß ich die anzaigen; aber die instruction bin ich nit schuldig anzuzaigen, dann den notari in executione bullae, da sy darauf requiriert. Aber den artickel in instructione, die per annulum piscatoris signiert ist, dise sach belangend, will ich e.f.g. nit verhalten. Laut also:

 »Sexto si videbitur oportunum, in instrumento publicationis bullarum et executione nominare specialiter aliquos, tanquam Martini fautores vel adhaerentes, dicendo verbi gratia: Talem bullam legimus et publicavimus contra Martinum Luder ac talem et talem nec non reliquos fautores ac adhaerentes, prout in bulla, prudentiae vestrae relinquitur.« (16)

Und aus kraft der instruction und dariber gegebne declaration, (17) so hab ich die 6 genent (18). Und wiewol ich vil lieber gesehen het, das bäpstliche hailigkait selber in instructione genent hette diejenigen, die ich solt exprimieren in executione, hat sy doch das nit wöllen tun; es möchte ainer vor luderisch gewesen sein, der in absentia mea abgefallen et econtra; wiewol, wie es zu Rhom geredt ist worden von personen, ist es beliben, ausgenommen ain, den ich heraus gelassen und ain andern an sein stat gesetzt. (19).

Deshalb e.f.g. unverzugenlich herr Bernhart certificier, wie das geschehen sei, das er sich darnach richt, sein schaden zu verhüetten, und nit e.f.g. die schuld gebe, die hab in verspät und in schaden gefüert, so ir durch mich erinnert seit, söllichs geschehen sein, als herrn Bernharts ordinari. (20)

Ich hab auch von Leiptzig aus sanctissimo domino nostro geschickt bullam originalem cum executione notariorum und instrumentis desuper confectis,
(21) ubi semper illi sex exprimuntur. (22) Darum kain verzihen da ist. Waisst e.f.g. auch woll, was spetialis nominatio in dem fal tut. (23)

Es soll auch e.f.g. gar nichte verzihen in publicatione principali(24). Das ich mein g.h. von Eistett, da er mich nit ließ wissen in VI tagen de publicatione, monirt ich sein gnad auf ain neüß, das er mich auf den nechsten freitag des wissen lassen, wie sein gnad getan. (25) Käm mir hoch zu verweisen, wa ich mer lufft e.f.g., in deren bistum vil nötiger ist. Ich bekenn, das ichs e.f.g. später zugeschicht hab, dann andern bischoven, ausgenommen den von Brixen; (26) dannmeinem nepoti ward das roß hinken, ließ in zu Leiptzg (27) und nam zu mir allein 2 bullen, darin executio notarii war
(28). Die mußt ich zu Bamberg wider den Birckhaimer praesentieren,(29) Darum verzog ich auf mein buben. Da aber er sein zukunft verlengert, darft ich nit lenger verzihen, aber yetz schick ich aine.

E.f.g. gee unerschrocklich daran; da hat sy ain recht officium episcopale verhanden: destructionem haeresum. (30)

Me commendo totissimum.

29. October 1520.

 E.f.g. williger Eckius


So hab ich von hinnen aus summo pontifici auch anzaigt, wie ich dann befelch hab gehebt, nominatos ordinariis locorum, ubi morantur, zu insinuieren; das hab ich gethan episcopo Brandenburgensi, Naumburgensi, Bambergensi et Augustensi. die andern zu Koburg herrn Hannsen von Sachsen.

Hochwürdigster Fürst!
Ich bin stets zu untertänigem und gehorsamem Dienst bereit.

Gnädiger Herr!

1). Ich habe den Inhalt des Schreibens Eurer Fürstlichen Gnaden vernommen, und obgleich ich jetzt nichts lieber täte als Eurem Wunsch zu entsprechen, so wäre das jedoch aus vielen überzeugenden Gründen zum jetzigen Zeitpunkt unpassend. Auch mein gnädiger Herr, Herzog WILHELM, ist dagegen. So habe ich lange genug mit mir gerungen.

2). Es geht um Folgendes, gnädiger Herr: in der Bulle findet Ihr deutlich gemacht, wie Ihr den Institutionen Eurer Diözese die Anweisung erteilen sollt, diejenigen lutherischen Bücher einzusammeln und zu verbrennen, in denen man die irrigen Artikel, einen oder auch mehrere, vorfinden sollte. Ich sende anbei einen Zettel mit der Auflistung der Schriften LUTHERS, wie sie in Rom zusammengestellt wurde. Wenn die Frist von sechzig Tagen abgelaufen und Eure Fürstliche Gnaden Gewißheit darüber gewonnen hat, daß LUTHER den päpstlichen Mandaten nicht Gehorsam erwiesen hat, oder aber, sollte Euch das nicht deutlich genug sein, bekommt Ihr weitere sechzig Tage Aufschub, solange Euch der Papst oder ALEANDER oder ich selbst das bestätigen. Dann aber gelten sämtliche Schriften LUTHERS als verdächtig und sollen verbrannt werden. Aus der Schlußklausel der Bulle über die nicht namentlich genannten Gefolgsleute Luthers könnt Ihr ersehen, wie mit diesen verfahren werden soll. Denn sollten sie in ihrem Irrtum verharren und rebellieren, verfallen sie den Strafandrohungen der Bulle, und so sollen sie danach kraft unseres Mandats angesehen und gemieden werden.

Überlegt zunächst, wie Ihr die irrigen Bücher LUTHERS einsammelt; beruft im Anschluß daran Kommissare, um die Pfarrherren zu veranlassen, die Bücher den Landdekanen zu übergeben, die sie dann den Kommissaren zur Verbrennung überlassen. Sollte Eure Fürstliche Gnaden einige Prediger oder Gelehrte kennen, die nicht mit der lutherischen Lehre sympathisieren oder die bereit sind zu beeiden, die Bücher nur behalten zu wollen, um sie in Schriften und Predigten zu bekämpfen, so sollen die Bücher in ihren Händen bleiben mit Eurer Erlaubnis oder der der Kommissare. Sollten die Pfarrherren eine Rebellion der Laien erkennen und die Obrigkeit auf ihren Anruf hin keine Hilfe leistet, sollen sie zur Vermeidung eines Tumults dieses Eurer Fürstlichen Gnaden melden, damit so schnell wie möglich geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, da »mit Hilfe eines einzigen Syrups nicht jede Krankheit geheilt werden« kann. Sollte jedoch eine ganz schwere Krise eintreten, möge Eure Fürstliche Gnaden den Papst oder die Nuntien davon in Kenntnis setzen, die dann entsprechend ihrem Auftrag vorgehen werden.

3). Da das erste zu lösende Problem für Eure Fürstliche Gnaden der Fall BERNHARD ADELMANN sein wird, will ich Eurer Fürstlichen Gnaden mitteilen, daß der Text der Kommission anders lautet als der der Instruktion. Sollte ich aufgefordert werden, die Kommission vorzuweisen, bin ich dazu bereit; die Instruktion jedoch bin ich nicht verpflichtet vorzuzeigen außer den Notaren bei der Exekution der Bulle, falls sie das fordern. Den diese Sache betreffenden Artikel der durch den Fischerring gesiegelten Instruktion jedoch will ich Eurer Fürstlichen Gnaden nicht vorenthalten. Er lautet wie folgt:

»Sechstens: wenn es nötig erscheint, im Publikationsinstrument der Bulle und bei der Exekution derselben einige Namen ausdrücklich zu nennen als LUTHERS Begünstiger oder Gefolgsleute, etwa mit den Worten: 'Wir haben diese Bulle verlesen und publiziert gegen MARTIN LUTHER und diesen und jenen und alle übrigen Begünstiger und Gefolgsleute, wie in der Bulle angeführt; das soll Eurer Klugheit überlassen bleiben.

Kraft der Instruktion und der dazugehörenden Deklaration habe ich die sechs benannt. Und obgleich ich es viel lieber gesehen hätte, wenn der Heilige Vater selbst in der Instruktion diejenigen genannt hätte, die ich im Rahmen der Exekution der Bulle namentlich nennen sollte, hat er das doch nicht tun wollen, da es ja möglich war, daß in meiner Abwesenheit jemand, der vorher lutherisch gesinnt war, inzwischen wieder abgefallen ist und das Gegenteil. Trotzdem ist es bei der Nennung der Namen geblieben, wie es in Rom vereinbart worden war, mit Ausnahme einer Person, die ich weggelassen und durch eine andere ersetzt habe.

4). Deshalb soll Eure Fürstliche Gnaden unverzüglich BERNHARD ADELMANN über das Geschehene in Kenntnis setzen und ihn auffordern, sich entsprechend zu verhalten und so Schaden von seiner Person abzuwenden, damit er nicht Eurer Fürstlichen Gnaden vorwerfen kann, ihn zu spät benachrichtigt zu haben. In Eurer Eigenschaft als ADELMANNS Ordinarius habe ich Euch somit die Angelegenheit ins Gedächtnis gerufen.

Ich habe von Leipzig aus dem Heiligen Vater ein Pergamentoriginal der Bulle mit Ausführungsvermerk der Notare und darüber angefertigte Instrumente geschickt, in denen stets jene sechs genannt werden. So habe ich auch unterwegs dem Papst Meldung gemacht, daß ich meinem Auftrag entsprechend den Ortsbischöfen die Namen der Indizierten und ihren Aufenthaltsort genannt habe: so den Bischöfen von Brandenburg, Naumburg, Bamberg und Augsburg. Daher soll nun ohne Zögern gehandelt werden. Eure Fürstliche Gnaden weiß auch selbst, was im Fall eines solchen Sonderauftrags zu tun ist.

5). Auch im Hinblick auf die eigentliche Publikation der Bulle soll Eure Fürstliche Gnaden jetzt keine Zeit mehr verlieren. Da mein Eichstätter Bischof innerhalb von sechs Tagen keine Vollzugsmeldung von der Publikation der Bulle machte, habe ich ihn erneut ermahnt, mir bis zum nächsten Freitag Nachricht zu geben, was er auch tat. Es fiel mir schwer zu begründen, daß ich Eurer Fürstlichen Gnaden mehr Zeit ließ, zumal doch die Publikation der Bulle im Bistum Augsburg von besonderer Dringlichkeit ist. Ich räume ein, Eurer Fürstlichen Gnaden die Bulle später zugestellt zu haben als anderen Bischöfen, ausgenommen dem von Brixen, denn das Pferd meines Neffen begann zu hinken, so daß er in Leipzig bleiben mußte. Ich nahm allein zwei Exemplare der Bulle mit, die den notariellen Ausführungsvermerk trugen. Diese mußte ich in Bamberg im Fall PIRCKHEIMER vorlegen, die übrigen in Coburg Herzog JOHANN von Sachsen. Daher wartete ich auf meinen Boten. Da sich aber dessen Ankunft verzögerte, konnte und durfte ich nicht länger warten: so schicke ich Euch jetzt ein Exemplar der Bulle.

Eure Fürstliche Gnaden möge wohlgemut zur Ausführung schreiten: das ist eine wirkliche Aufgabe für einen Bischof, bei der Ausrottung von Häresien mitzuwirken.

Ich empfehle mich Euch ganz und gar.

29. Oktober 1520.

Eurer Fürstlichen Gnaden williger Eckius.


1. Vgl.zum ganzen Brief GREVING: RST 21/22, 196ff: »Über (Ecks) Verhandlungen mit dem Augsburger Bischof Christoph von Stadion sind wir gut unterrichtet durch eine sehr wertvolle Publikation von A. SCHRÖDER (s.u.) aus Faszikel 1 der Reformationsakten des Ordinariatsarchivs in Augsburg. Drei kleine Briefe des Bischofs, von denen Schröder nur Regesten gebracht hat, werden von mir dem ganzen Wortlaute nach mitgeteilt;...Zwei davon sind an den Augsburger Generalvikar Dr. Jakob Heinrichmann (Nr. 93 und 96) und der dritte (Nr. 91) an Eck gerichtet....Das Straßburger Stadtarchiv bewahrt vier eigenhändige Schreiben Ecks auf, die aus dem Nachlaß v. Oefeles stammen. Zwei davon sind genau adressiert und datiert; beide sind an Bischof Christoph gerichtet und vom 29-10-1520 und 10-11-1520 datiert. Letzteres ist bereits bekannt (SCHRÖDER 169f). Der wichtige Brief vom 29-10-1520 ist der früheste, bis jetzt aufgefundene Brief Ecks an Christoph in Sachen der Bulle Exsurge (Nr. 91). Die beiden andern Stücke, die weder Adresse noch Datum tragen, sind als Beilagen zu je einem der Eckschen Briefe an Christoph zu betrachten«. - Die im Augsburger Ordinariatsarchiv aufbewahrten Stücke sind 1944 bis auf ein Schreiben Ecks an B. Christoph vom 23-11-1520 (Sign.: BO 383) durch Kriegseinwirkung verlorengegangen.

Zu Bischof Christoph von Stadion (1478 - 1543) s.o. Brief 09-09-1517.  Der Brief des Bischofs an Eck ist verloren.

Zu den Vorgängen, auf deren Hintergrund die Briefe 29-10-1520, 29-10-1520 (2), 07-11-1520, 10-11-1520, 10-11-1520 (2), 15-11-1520 u. 22-11-1520 zu verstehen sind, s. die älteren Darstellungen;: die Biographie des Bischofs von G.W. ZAPF (Zürich 1799) und Bd 3 der Geschichte der Bischöfe von Augsburg, chronologisch und diplomatisch verfaßt, von P. BRAUN (Augsburg 1814); dazu v.a. A. SCHRÖDER, Die Verkündigung der Bulle Exsurge Domine durch B. Christoph von Stadion 1520: JHVD 9 (1896/97), 144 - 172; P. KALKOFF, Die Bulle Exsurge Domine. Ihre Vollziehung durch die Bischöfe von Eichstätt, Augsburg, Regensburg und Wien: ZKG 37 (1918), 89 - 174; A.v. DRUFFEL; Über die Aufnahme der Bulle Exsurge Domine - Leo X. gegen Luther - von Seiten einiger süddeutscher Bischöfe: Sitzungsberichte der kgl. bayr. Akademie der Wiss. München. Hist.-Philolog. Klasse. Sitzung vom 6.11.1880. München 1880, 571 - 597; H. JESSE, Christoph von Stadion: ZBKG 49 (1980), 86 - 122; P. RUMMEL, Das Bistum Augsburg im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation: JVABG 14 (1980), 114 - 132; H.P.SCHMAUCH, Christoph von Stadion u. seine Stellung zur Reformation. München 1956 (Diss.masch.);F. ZOEPFL, Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Reformationsjahrhundert. München - Augsburg 1969; ders., Der Humanismus am Hof der Fürstbischöfe von Augsburg: HJ 62-69 (1949), 671 - 708.

Zur Quellenlage hinsichtlich der Publikation von »Exsurge Domine« in Augsburg s. SCHRÖDER 144f: »Quellenmäßigen Bericht über die Verkündung der von Papst Leo X. am 15-06-1520 wider Luther erlassenen Bulle durch Bischof Christoph von Augsburg bieten hauptsächlich BRAUN (Gesch. d. Bisch. v. Augsb. 3, 208) und v.DRUFFEL. Aus den Darstellungen beider, namentlich des letzteren, gewinnt man den Eindruck, dass der Bischof Weiterungen suchte und der ihm durch Dr. Joh. Eck aufgedrängten Aufgabe gerne überhoben gewesen wäre. Als dritter Bericht kommt der VEITHS (Bibl. August. 4, 56) in Betracht, welcher das die Verkündigung anordnende bischöfliche Mandat zum Abdruck gebracht und mit kurzen, die vigilantia pastoralis des Bischofs rühmenden Worten eingeleitet hat. Die übrigen Schriftsteller, welche der Sache Erwähnung thun, stützen sich auf einen dieser drei Berichte (ROTH, Augsburgs Ref.gesch.68f; ders., Chron. d.d. Städte 24, 138 Anm. 3 = Augsburger Chroniken Bd 5). Nur ZAPF (Christoph von Stadion 20) geht eigene Wege und lässt, nicht durch neue Quellen, sondern durch vorgefasste Meinungen bestimmt, den Bischof in dieser Angelegenheit gegen seine Überzeugung dem Drängen seiner Geistlichkeit und Dr. Ecks nachgeben. Im Archiv des Ordinariates Augsburg findet sich die über die Publikation der bezeichneten Bulle von Ende Oktober bis Ende November 1520 in der bischöflichen Kanzlei angefallene Korrespondenz, welche ein im wesentlichen vollständiges Bild von dem Verlaufe der Sache gibt und bisher nur von BRAUN, von diesem aber in keiner Weise erschöpfend, verwertet worden ist. Die Stellunggnahme des Bischofs ... erfährt durch diese Korrespondenz eine allseitige Beleuchtung, über die Haltung des Domkapitels und des Stadtrates gibt dieselbe interessanten, bisher nicht beachteten Aufschluss, und auch die Angelegenheit Bernhard Adelmanns wird durch sie um manchen Zug bereichert.«

2. GREVING: RST 21/22, 199: »Am 29. Oktober antwortete ihm (dem Augsburger Bischof) der Ingolstädter Professor. Freundlich, aber entschieden lehnt er die Bitte ab, nach Dillingen zu reisen. Obwohl er jetzt nichts lieber täte, als dem Bischof willfahren, so könnte er es doch nicht 'aus vil treffenlicher ursach'; auch wolle es Herzog Wilhelm von Bayern, sein Landesherr, nicht haben; zudem sei er 'lang genug auf dem Wagenhals um[her]geritten'.«

3. Exsurge Domine« (15-06-1520).

4. »Exsurge Domine«: Dokumente Bd 2, 394.
Dazu GREVING RST 21/22, 206: »
Am 29-10-1520 schreibt (Eck)dem Bischofe unter Berufung auf die Bulle, er müsse dafür sorgen, daß 'man die luderische büechlin aufheb und verbrann, darin die irrig artickel, ainer oder meer, befunden würdt. Schick ich hie ain zedel derselbigen, wie man sy zu Rhom concepiert haben.' Wenn die Luther gestellte Frist von 60 Tagen zur Unterwerfung erfolglos abgelaufen sei, dann würden 'omnia Ludderi suspecta, und [dann] sol [man] sy all verbrannen.' Solange aber Christoph nicht sicher weiß, ob Luther den päpstlichen Befehlen gehorcht hat oder nicht, kann er sich an die erste Verordnung halten uned zwar so lange, bis er vom Papste oder seinen Nuntien Aleander oder Eck zuverlässige Nachrichten darüber bekommt, daß Luther hartnäckig geblieben ist; dann tritt natürlich bezüglich seiner Schriften die andere Bestimmung in Kraft. - Es ist möglich, daß Eck vergessen hat, dem Briefe vom 29-10-1520 das Verzeichnis der Bücher beizulegen; es kann aber auch sein, daß der Bischof, der nur daran dachte, die ganze lästige Arbeit der Publikation der Bulle auf Eck abzuladen, jenen Zettel weiter nicht beachtet hat.«

5. Zu diesem »Index« s. GREVING: RST 21/22, 206ff: »An beiden Stellen (Briefe Ecks an B. Christoph vom 29-10-1520 und 10-11-1520) spricht Eck von einem in Rom verfaßten Verzeichnis der zu verbrennenden Bücher, aber er selber sagt nicht, daß es gedruckt worden sei. Dagegen erzählt Heinrichmann seinem Bischof, Eck habe von einem in Rom 'gedruckten' Index gesprochen. Mag nun hier ein Mißverständnis des Generalvikars vorliegen oder wirklich ein in Rom gedrucktes Verzeichnis existiert haben, bisher ist kein Exemplar des Verzeichnisses gefunden, das Heinrichmann laut dem Befehl Christophs vom 14-11-1520 drucken lassen sollte und zwar zugleich mit dem Mandat des Bischofs an seinen Klerus und mit der päpstlichen Bulle.«

6. Vgl. o. Anm. 4. - Dokumente Bd 2, 398 u. Briefmappe 1, 204, 206-209.

7. Dokumente Bd 2, 334 u.445.

8. »Exsurge Domine«: Absatz »Monemus super«: Dokumente Bd 2, 402.

9. Vgl. dazu B. Christophs Mandat vom 08-11-1520: SCHRÖDER 168.

10. Vgl. o. Brief  14-10-1520 Anm. 10 und 17-10-1520 Anm. 14.

11. Sprichw. Redensart.
Zu den in Augsburg zu erwartenden Schwierigkeiten s. J. GREVING: RST 21/22, 198f u. 208: »Man begreift es, daß Eck nach seinen langen und auch nicht ungefährlichen Reisen durch Italien und Deutschland wünschte, endlich einmal einige Zeit ruhig in Ingolstadt ruhen zu können (vgl. hierzu B. Gabriel von Eichstätt an B. Christoph von Augsburg, 02-11-1520 [SCHRÖDER 161]: 'Wir begern nit, daß Eckius personlich zu uns komen soll: dann er whert nit gern überlandt, mecht im villeicht not thun, solte im dann ettwas widerwertigs zusteen, so wollt man uns dasselbig auflegen'). Kaum hatte er Mitte Oktober den Augsburger Bischof aufgefordert, die Bulle Exsurge in seinem Sprengel zu verkündigen, als dieser auf den Rat seines Domkapitels Eck in einem noch nicht wieder aufgefundenen Briefe bat, er möge zu ihm, der in Dillingen a.D. residierte und mit Eck persönlich gut stand, herüberkommen und mit ihm über die Angelegenheit Luthers und Adelmanns verhandeln. Christoph war allerdings gewillt, dem päpstlichen Befehle nachzukommen, wenn es sein mußte, aber er wollte, wenn es eben anging, die ihm gestellten unangenehmen Aufgaben an Eck als päpstlichen Nuntius abwälzen. Die lutherfreundliche Haltung der Augsburger Bürgerschaft, die eine weitgehende Selbständigkeit dem Bischofe gegenüber eifersüchtig zu wahren wußte und mit dem Klerus in keinem guten Verhältnis stand, flößte Christoph sehr große Besorgnis ein; er fürchtete, wenn er gegen Luther vorginge, würde sich die Stadt dafür am Klerus rächen. Darum wünschte er, Eck möge selber die Verkündigung der päpstlichen Bulle in der Stadt Augsburg übernehmen. Dazu kam noch, daß Eck den Domherrn Bernhard Adelmann, seinen alten Gegner, in die Liste der zugleich mit Luther vom Banne Bedrohten aufgenommen hatte; gegen dieses einflußreiche Mitglied seines Domkapitels vorgehen zu müssen, war für Christoph natürlich recht peinlich (vgl. SCHRÖDER 145 - 153. 155 - 157. 164f; F. ROTH, Augsburgs Reformationsgeschichte 1517 - 1530. München 1901, 19 - 22. 62 - 65)«. - Ebd. 208: »Die Stimmung der Bürgerschaft war so lutherfreundlich, daß (Generalvikar Heinrichmann) noch am 29-11-1520 seinem Bischof Bedenken darüber äußerte, daß es "nit ganz gut sein würdet, die lutherischen biechlin zu verbrennen". Erst am 30-12-1520 war man in der Stadt Augsburg so weit, daß der Klerus das Mandat seines Bischofs, das vom 08-11-1520 datiert ist, von den Kanzeln herab verkündigen konnte; im übrigen Bistum wird die Publikation der Bulle und des Mandates wohl erst zu Anfang des Jahres 1521 erfolgt sein.(SCHRÖDER 151f. 172).«

12. Vgl. die Instruktion Leos X. an die Nuntien: Dokumente Bd 2, 442-445.

13. Zu Bernhard Adelmann s.o. Brief 14-05-1518 Anm. 2 u. A. LIER, Der Augsburger Humanistenkreis mit besonderer Berücksichtigung Bernhard Adelmanns von Adelmannsfelden: ZHVS 7 (1880), 68 - 108.

14. Vgl.Brief 18-07-1520.

15. Das für Eck bestimmte Exemplar ist verloren. Vgl. KALKOFF: ZKG 25 (1904), 538f.

16. Vgl.auch u. Briefe 12-11-1520  und 11-12-1520.  - Vgl. GREVING: RST 21/22, 211 Anm. 1: »Artikel VI der Instruktion wird von Eck auch mitgeteilt in seinem Schreiben an B. Georg von Bamberg (12-11-1520) und an Hg. Wilhelm von Bayern (vor dem 11-12-1520).«

17. Über die Deklaration zur Instruktion wissen wir nichts Näheres: GREVING: RST 21/22, 211 Anm.1.

18. Andreas Karlstadt, Johann Dolz, Johann Sylvius Egranus, Bernhard Adelmann, Willibald Pirckheimer, Lazarus Spengler: GREVING: RST 21/22, 196.

19. Zum Vorausgehenden vgl. GREVING: RST 21/22, 202ff: »Nr. 91 gibt uns genauere Auskunft über die verschiedenen Weisungen, die Eck von der Kurie mitbekommen hat: die Kommission, die Instruktion und die Deklaration zur Instruktion. Eck spricht sich kurz darüber aus, wann und wem er die Kommission vorlegen muß. Bemerkenswert ist seine Mitteilung, daß er 'kraft der instruction und dariber[ge]gebne declaration' jene Sechs in die Bulle Exsurge aufgenommen hat, daß ferner fünf von diesen schon in Rom dafür in Aussicht genommen waren, daß aber der sechste in Rom noch nicht genannt wurde, dafür aber ein anderer, den er aus der Liste gestrichen hat. Wer von ihm aus der Bulle herausgelassen und wer von ihm dafür hineingebracht worden ist, das verschweigt er leider.- Beachtung verdient auch die Begründung dafür, weswegen Leo X. nicht selber jene sechs Namen in die Instruktion einfügen wollte, wie Eck es gewünscht hätte; der Papst tat es nicht, weil man nicht wissen könnte, wer etwa seit Ecks Abwesenheit von Deutschland "lutherisch" geworden wäre oder umgekehrt inzwischen von dem Wittenberger sich abgewendet hätte. Was die Bestimmungen über die Verbrennung der Schriften Luthers angeht, so herrschen darüber noch immer falsche Auffassungen..(In der Bulle heißt es zunächst = Dokumente zur Causa Lutheri 2, 394): 'Insuper, quia errores praefati et plures alii continentur in libellis seu scriptis cuiusdam Martini Luther, dictos libellos et omnia dicti Martini scripta seu praedicationes, in latino vel quoscunque alio idiomate reperiuntur, in quibus dicti errores seu eorum aliquis copntinentur, similiter damnamus...mandantes...omnibus et singulis..., ne huiusmodi scripta, libellos, praedicationes seu schedulas, vel in eis contenta capitula, errores aut articulos supra dictos continentia legere, asserere...aut in dominus suis sive aliis, publicis vel privatis locis tenere quoquo modo praesumant, quinimo illa statim post harum publicationem, ubicunque fuerint, per ordinarios et alios supradictos diligenter quaesita publice et solenniter in praesentia cleri et populi...comburant.' Unmittelbar nach der Publikation der Bulle Exsurge sollten also nur jene Schriften Luthers, in denen vom Papste verurteilte Lehren vorkommen, von den Behörden aufgesucht und öffentlich und feierlich in Gegenwart des Klerus und Volkes verbrannt werden. Die Bulle kommt dann auf die Person Luthers zu sprechen, auf alle Versuche, ihn von seinem falschen Wege abzubringen und zur Kirche zurückzuführen. Der Papst beschwört ihn und seine Anhänger bei Gottes Barmherzigkeit und Christi Blut, wie der verlorene Sohn in den Schoß der Kirche zurückzukehren; wenn sie 'per legitima documenta' ihre Unterwerfung anzeigen würden, sollten sie die väterliche Liebe und zarte Milde des Papstes erfahren. Vorderhand soll Luther bloß 'ob omni praedicatione seu praedicationis officio' suspendiert sein. Dann wird er mit seinen Anhängern aufgefordert, binnen 60 Tagen, gerechnet von der Zeit, wo die Bulle in den Diözesen Brandenburg, Meißen und Merseburg publiziert sein wird, von den Irrtümern abzulassen 'librosque ac scripturas omnes et singulas, praefatos errores seu eorum aliquos quomodolibet continentes, comburant vel comburi faciant.' Luther insbesondere soll 'errores et assertiones huiusmodi' widerrufen, eine darüber ausgestellte und von zwei Prälaten mitunterzeichnete, öffentliche, rechtsgültige Urkunde innerhalb weiterer 60 Tage - 'infra alios similes sexaginta dies' - nach Rom senden oder persönlich zum Papste kommen, um seine Unterwerfung zu erklären; zu diesem Zwecke wird ihm vollkommen freies Geleit zugesichert (salvo conductu, ebd. 394). Man war also in Rom bereit, nach der Publikation der Bulle in Brandenburg, Meißen und Merseburg gegebenenfalls vier Monate mit weitern Maßregeln gegen Luther zu warten. Was aber bestimmte die Bulle für den Fall, daß Luther und seine Anhänger sich nicht immerhalb jener 60 Tage beugen wollten? Dann erklärt der Papst sie für 'notorios et pertinaces haereticos' ; als solche sollen sie dann von allen betrachtet werden und den Strafen verfallen, die auf Häresie gesetzt sind (ebd. 400). Hierauf kommt der Papst auf das Schicksal zu sprechen, das Luthers Bücher im Falle seiner Hartnäckigkeit haben sollen: 'Inhibemus praeterea...,ne scripta etiam praefatos errores non continentia, ab eodem Martino quomodolibet condita vel edita, aut condenda vel edenda, seu eorum aliqua, tanquam ab homine orthodoxae fidei inimico, atque adeo vehementer suspecta, et ut eius memoria omnino deleatur de Christifidelium consortio, legere, asserere,...tenere, quoquo modo praesumant, quinimo illa comburant, ut praefertur.' Erst dann also, wenn Luther die Frist zur Unterwerfung unbenutzt verstreichen läßt, sollen alle seine Schriften verboten sein und verbrannt werden, gleichviel ob sie häretische Sätze enthalten oder nicht; denn von da ab soll er als ein Feind des wahren Glaubens und alles, was er geschrieben hat und noch schreiben wird, als verdächtig betrachtet werden. Vorläufig sollten also gemäß den Bestimmungen der Bulle nur diejenigen Schriften Luthers seitens der Behörden konfisziert und öffentlich verbrannt werden, in denen einer oder mehrere der verurteilten Sätze vorkämen. Was waren das für Schriften? Wurde ein Verzeichnis davon in Rom zusammengestellt und gedruckt?«

20. Am 02-11-1520 hatte der Adelmann wohlgesonnene Domdechant Philipp von Rechberg dem Generalvikar Heinrichmann gegenüber geäußert, Bischof Christoph sei »doch her Bernhards ordinarius oder oberer nit«:
Generalvikar Heinrichmann an B. Christoph (SCHRÖDER 159; GREVING: RST 21/22, 212 Anm.1): »Uff huyt ist mein herre thumdechend in der thumbkirchen an mich kommen und, ut est obtusi ingenii et parvae intelligentiae, etwas ungeschickter mas angefangen, e.f.g. wölle sy, die thumbhern bedeutend, und ain stift mit der eilende execution der bäpstlichen bullen den Luther belangend in angst und nott bringen und e.f.g. müse zu inen herein gen Augspurg, die sach helfen besteen, und zwar sovil die sach her Bernhardt Adlmann betreff, kind er nit anders gedenken, dann das e.g. solchs uss neid und veintschaft thue, welle auch solchs e.f.g. selbs sagen, e.g. sein doch der her Bernhards ordinarius oder oberer nit etc. Gnediger herr, was ich im darauf gesagt oder geantwurt, ist nicht anders gewesen, dann hett ich mit ainem stock geredt. Nun ways ich warlich, gnädiger herr, das eben mein her dechend sunst allweg ganz gut ist uff e.g. partei; acht onzweiffenlich, das er diss alles nit uss aigner mainung, allain wie es ime fürgemalt ist, gethonn habe; er lat sich uff und nider legen wie der raitpfennig; e.g. kennt in guter mas bas dann ich. Gnädiger herrr, nachvolgends bin ich für ain capittel komen und daselbs e.f.g. bevelch volgethon und mit vleis die farlichait, die e.f.g. und stift, wa e.g. bäpstlicher hailkait mandat verachten würd, ersteen mochtend, angezeigt; dann summus pontifex möchte dardurch e.f.g. episcopali dignitate zu priviern und ain frembden damit zu providiern understeen, was spott, schand, schad und nachtail e.g., dem stift und capittel davon erwachsen wurd, mögend sy seln bedenken. G.h., uff solchs habend dechend und capittel mier gesagt, sy habend ettlich uss inen zu e.f.g. zu reiten verordnet, der zuversicht, den handel anzustellen, und mich gepetten, das ich mittler zeit mit der execution, in sonder auch gegen her Bernhard Adlman still stehen welle. G.h. dieweil nun solch klaine zeit die mandaten nit gemacht noch begriffen werden mögen, hab ich ier beger nit wägern kinden. G.h. vor dem allem hab ich her Bernharten (wir mier das e.g. bevelhen lassen) avisiert, der mir darauf auch hernach die antwurt geben, er mög wol leiden, das e.g. im insinuiern lasse; dann er besorg, Eck würde es sunst durch sich selbs oder ander thon, darvon er meer gefarlichait warten müsse, mich auch das e.g. zu schreiben angesunnen. Doch hab er ain capittel gebetten (dann seinthalb hab ich kain meldung vorm capittel gethon), e.g. die sach auch seinthalb, wa es sein mecht, lenger uffzuziehen zu pitten; dann er verhoff, Dr. Eck werd in diser handlung freien. G.h., das alles hab ich e.f.g. darumb bei aigner und eilender bottschaft berichten wollen, sich, so die verodneten zu e.g. komen, darein wissen zu schicken. Ich pitt auch, e.g. wolle mich gegen den dechend mit vermären, mier ungunst und widerwillen zu verhieten; bemelter dechend ist auch zu e.g. zu reisen verordnet; e.g. waist sich wol gegen den gesanten ze halten, mich gedunkt gut, das e.g. dannocht öttlich uff ier seiten behalten; man mus den ungeschickten ierer ungeschicklichait halben etwan überseehen und gute wort geben. G.h., sigler und ich wöllend nicht destweniger hiezwischen ain form, wie die publication gescheechen soll, stellen...«

21. Vgl. unten Brief 12-11-1520.

22. So hatte Eck den B.von Brandenburg wegen der indizierten Wittenberger Professoren Karlstadt und Doltzeg, den Naumburger Bischof (Philipp von Freising) wegen Egranus aus Zwickau, den Bamberger wegen der Nürnberger Pirckheimer und Spengler und den Augsburger wegen Adelmann informiert.

23. Vgl. GREVING: RST 21/22, 147f: »Am 30-10-15320 teilte (B. Christoph) seinem Generalvikar Dr. Jakob Heinrichmann mit, dieser solle das Kapitel davon verständigen, im Verein mit dem Siegler (Johann Laymann, nachmals Weihbischof in Augsburg) das Concept für ein bischöfliches Mandat, welches die Verkündigung und Beobachtung der Bulle anbefiehlt, zu Papier zu bringen und in vorsichtiger Weise dem Rat von Augsburg, 'dieweil es daselbs am maisten sorg auf im tregt', von dem Vorhaben des Bischofs Kenntnis geben«:
B. Christoph an Generalvikar Heinrichmann (SCHRÖDER 157f): »
Wir haben auf den ratschlag von unserm capitel der bäbstlichen bullen halb, darauf wir durch doctor Ecken Martinum Luther berürend requirirt sein, uns durch unsern canzler angezaigt, doctor Ecken schriftlich ersucht und sich hieher zu verfügen gebeten. Der uns aber dasselbig seiner gelegenhait halben abschlecht und uns zum andern mal laut gemelter bullen one lengern verzug fürzugeen zum höchsten ersucht hat. Derhalben, damit wir nit für ungehorsam bäbstlicher heilgkait geacht und dargegeben werden, auch unser und unsers stifts beschwerden, so uns allerlai ursach halben hierinn begegnen möchten, zu verhüten, sein wir entschlossen, die bäbstlichen bull mit anzaigen, welchermassen wir durch irer heiligkait botschaft damit requirirt seien, in allen pfarren und clöstern zu Augspurg und in unserm bistumb offentlich publiciren und verkunden, desgleichen einem rat zu Augspurg das zuvor, dieweil es daselbs am maisten sorg auf im tregt, ansagen zelassen. Das wöllest also unserm capitel, dess auch zuvor wissens zehaben, anzaigen, nachvolgend mitsampt dem sigler ein form, welchermassen wir also sollich bull im bistumb zepubliciren und der zu geleben mandirn sollen, begreiffen und uns zuschicken, darauf unsers beschaids gewarten, auch einem rat, eemalen die mandat ausgeen, sollich unser fürnemen, und das wir es aus schuldigem gehorsam nit umbgeen künden, anzaigen. Und nachdem unser thumbherr Bernhardus Adelmann durch bäpstlich heiligkeit in sonderheit zu reqzuiriren bevolhen ist, wir auch neben der bull durch doctor Ecken in sonders zum höchsten und zwaymal ermant sein, demselben Adelmann die bull hiebei und daneben, das er sich innerhalb der zeit in der bull bestimpt des Luthers anhengigkeit, darinn er bei seiner heiligkeit beschuldigt ist, purgiren oder von derselben absteenn und sich absolviren lassen solle, zu verkünden: wa er auch in demselben ungehorsam erscheinen würde, wider in auf die peen in der bull begriffen zu procediren: so wöllest ime den sigler tamquam notarium in praesentia testium sollichs unsern bevelch insinuirn lassen, ime aber du zuvor dasselbig anzaigen und ime insinuiren, uns auch, das wir es aus schuldigem gehorsam thun müssen und sein gern vertragen sein wollten, entschuldigen. So er dann von solcher insinuation oder mandat appelklirt, so wöllest auch seiner aposteln deferiren. Und was dir in dem allen begegnet, uns allzeit berichten.«

24. D.h. die eigentliche Publikation in der Bischofsstadt, unabhängig von der Causa Adelmann.

25. B.Gabriel von Eyb hatte sein Mandat am 24-10-1520 unterzeichnet (SCHRÖDER 169). Über den Briefwechsel zwischen Eck und dem Eichstätter Bischof s. SCHRÖDER 156ff u.160f:
B. Gabriel an B. Christoph 28-10-1520: »Doctor Eck zu Ingolstat theologus understet sich, vil ausszerichten, das er in bevelh soll haben a papa in sachen Martin Luther betreffend. Nun wollten wir zu unserm teil gern mit Rat unsers metropolitan und ander suffragane in provincia handeln, wo es die zeit erlauben wert, damit sich bemelter Doctor Eck nit mer geprauchet, dann im wol gezimmet. Sollt an uns nit erwinden, wes not und gut wurde sein, zum pesten helfen zu wenden. Wie euer lieb bemeltz Doctor Ecken fürnemen ansehe, nachdem uns anlangt, ir durch ine mit publication und in ander weg auf aussgangne bull wider den Luther ersucht solt sein etc. Euer lieb welle verhütten, das solch unser schreiben nit an Ecken lang, aus ursachen etc.«

B. Christoph an B. Gabriel, 29-10-1520: »Wir sein auch durch Doctor Ecken gleichermassen wie euer lieb der publication halben bäbstlicher bullen requirirt und ersucht, darauf wir nochmalen in zweyfel, was uns hierinn zu thun sein wölle, steen, haben Doctor Ecken geschriben und in hieher zu uns ervordert in meinung, mit im vom handel zedisputiren und sovil müglich durch leidlich mittel weg unsern nachtail zu verhüten; wiewol uns euer lieb meinung, wa es zeit und stat gehaben möcht, die best und der recht weg bedeucht. Warten noch, von doctor Ecken, ob er zu uns komen werde oder nitt, antwort. So er kompt, was uns dann von im begegnet, wöllen wir euer lieb...nit verhalten.«

B. Christoph an B. Gabriel, 31-10-1520: »Wie wir euer lieb nehermals angezaigt, haben wirr doctor Ecken zu uns verordnet, der uns aber zekommen abgeschlagen und wiederumb zum andern mal, die bäbstlichen bullen über Martinum Luther ausgangen in unserm bistumb zu publiciren, ernstlich und zum höchsten requirirt. Dieweil wir dann bäbstlicher heiligkeit hierinn gehorsam zu beweisen, auch beschwerden und nachtail, so sonst ausserhalben desselben uns und unserm stift erwachsen möchten, zu verhüten, mit fugen nit umbgeen künden, haben wir unsern officialibus zu Augspurg, welcher gestalt sollich publication beschehen solle, zu beratschlagen und damit fürzugeen bevolhen. Wollten wir etc.«

B. Gabriel an B. Christoph, 02-11-1520: »Wir haben ewr lieb schreiben vernomen und wollen euch nit verhalten, das wir doctor Ecken ein mandat zugeschickt haben, die bullen zu verkünden, nachdem er uns anzaigt hat, er hab die universitet requirirt, die wart auf uns als iren ordinarium. Hat er uns gleichwol widerumb ersucht ad colligendum et comburendum libros lutheranos, haben wir ime darauf antwurt geben: videtur nobis consultum, ut paulatim id fiat, ne obstinati penas et censuras s.d.n. pape ac nostras incurrant, ex qua re multa incommoda evenire possent, que per vos similiter sunt precogitanda etc. Nun hat er uns in vigilia omnium sanctorum (31-10-1520) ein teutsche missiff geschriben und commendirt uns, was wir factum so weit bedenken, mit den worten: 'Dann aufrur zu machen, ist Sanctissimus nit genaigt, sicut fidelis pastor.' Und bedunkt6 uns, der Eck lass zum tail nach, und meldet dannoch, das wir die mandat aussgeen liessen, das man die irrigen pücher antwurtet, wo uns dann gut bedunket; so sy das nit thun wurden, cum comminatione penarum, das alsdann wider sy mwchtb procedirt werden, sub penis bulle etc. Wir begern nit, das Eckius personlich zu uns komen soll; dann er wehert nit gern überlasndt, mecht im villeicht not thun sollte im dann ettwas widerwertigs zusteenn, so wollt man uns dasselbig auflegen. Und können weiter mandat per diocesim nit ausschicken, dann (wir haben kein) copi der bullen, so vidimirt weren, innhal(t derselben) zu handelen,also das sich die sach wol (verziehen mag) und wir gern vernemen wolten, wie solche sach bei kön. mt. und den churfürsten und sonderlich bei unserm metropolitan wurde angesehen, darnach man sich hett zu richten. Wess dann eur lieb erfüre, das dinstlich zun sachen were, uns auch nit verhalten.«

Das Eichstätter Mandat vom 24-10-1520 (SCHRÖDER 166 - 169): »Gabriel dei gratia episcopus Eistetensis universis et singulis ecclesiarum saecularium, regularium ac monasteriorum praelatis, abbatibus, praepositis, decanis, prioribus, guardianis, custodibus et ministris quorumcunque ordinum, etiam mendicantium, nec non decanis nostris ruralibus ac parochianis ecclesiarum rectoribus, plebanis, viceplebanis, canonicis, capellanis, altaristis, presbyteris ac clericis quibuscunque beneficiatis per diocesin nostram ubilibet constitutis omnibusque aliis et singulis, ad quos praesentes nostrae literae pervenerint quosque infrascriptum tangit negotium seu tangere poterit quomodolibet in futurum: Salutem in domino et nostris huiusmodi, imoverius apostolicis firmiter obedire mandatis. Quia superioribus diebus venerabilis et egregius nobis fidelis dilectus Johannes Eckius, canonicus ecclesiae nostrae, sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Leonis divina providentia papae decimi ad infrascripta nuntius, nos per certas suas missivas, quatenus vobis et cuilibet vestrum publicationem quarundam literarum apostolicarum a praefato sanctissimo domino nostro papa Romae ap. s. Petrum anno incarn. dom. 1520 XVII. Kal. Julii pontificatus sui anno VIII. emanatarum, erroneam, piarum et simplicium mentium seductivam doctrinam cuiusdam fratris Martini Luther, olrdinis fratrum heremitarum s. Augustini, concernentium committeremus, moveri et requiri fecit: Nos cupientes ex pastorali officii nostri debito ad salutem subditorum nostrorum, fidem quoque, unitatem, pacem et tranquillitatem sanctae matris ecclesiae mentem nostram dirigere et apostolicis, ut tenemur, parere mandatis. Idcirco vobis omnibus et singulis et vestrum cuilibet insolidum commitimus atque in virtute sanctae obedientiae sub censuris et poenis in dictis literis apostolicis contentis districte praecipientes mandamus, quatenus literas apostolicas huiusmodi, postquam illae sive earundem copiae authenticae sigillo praelati et notarii subscriptione munitae per nostrumque in spiritualibus vicarium vidimatae vobis praesentatae fuerint, ac omnia et singula in eis contenta in ecclesiis vestris coram populi multitudinee, fideli interpretatione praevia, publicetis et intimetis omnesque utriusque sexus christifideles, ut literis ipsis apostolicis memoratis sive bullae in omnibus et singulis articulis, ipsos et eorum quemlibet respective concernentibus, sub censuris et poenis in eisdem expressis pareant et obediant realiter et cum effectu, moveatis et requiratis, quos nos etiam et eorum quemlibet tenore praesentium requirimus et monemus, inquantum ipsi sic moniti et requisiti ultionem divinam et sanctae sedis apostolicae indignationem poenas quoque et censuras evitare voluerint, certificantes eosdem sic monitos et requisitos, quod nos nihilominus contra rebelles et inobedientes, si nobis denuntiati fuerint, iuxta et secundum dictae bullae vim, formam, continentiam et tenorem ac alias, prout de iure poterimus, procedere curabimus, ipsorum inobedientia seu rebellione in aliquo non obstantibus. Datum in castro nostro montis s. Wilibaldi die Mercurii 24. mens. Oct. anno a nat. d. 1520 sub nostri vicariatus sigilli impressione.«

26. Zu Bischof Christoph von Schrofenstein von Brixen (gest.29-03-1521) s. EUBEL Bd 3, 155.
Offensichtlich hat sich B. Christoph von Brixen über die verspätete Zusendung der Bulle mit der notariellen Bestätigung der Publikation in Brandenburg, Merseburg und Meißen beschwert: vgl. den Ratschlag des Augsburger Domkapitels (ca. 24-10-1520 = SCHRÖDER 154f): »In negotio excommunicationis contra Lutherum.

1). Quia sanctissimus dominus noster papa mandat publicationem bullae fieri in ecclesiis Brandenburgensi, Misnensi et Merseburgensi neque constat (saltem per instrumenta publica), quod publicatio in dictis ecclesiis sit facta, unde non videtur, ut dominus Reverendissimus Augustensis ante dictos episcopos in bulla expresse nominatos sese ingerat bullamque hanc publicari demandet.

2). Item Lutherus debet moveri et sui fautores, ut ab huiusmodi erroribus desistant ac libros comburant etc. infra LX dies ab affixione bullae in locis in eadem bulla designatis. Et quia non constat de affixione huiusmodi bullae facta in dictis locis designatis ut praefatur, quare videtur contra fautores suos per alios episcopos et praelatos ad publicationem bullae praedictae procedi non posse.

3). Item quia Sanctissimus mandat episcopis, ut Lutherum et alios, qui lapso termino mandatis apostolicis non paruerint, in eorum ecclesiis haereticos denuntient aut reos, necesse foret constare, quod non paruerint; immo prius citentur ad docendum se paruisse mandatis apostoliciss, alioquin ad videndum se declarari, quae declaratio videturr spectare ad summum pontificem vel nuntium apostolicum. Qua facta et processibus declaratoriis decretis, episcopi ut meri executores tute possent eosdem processus in suis diocesibus facere publicari.

4). Praeterea expedire non videtur, ut dominus Augustensis exemplaria multiplicet seu multiplicari faciat, cum mens bullae sit, ut literae apostolicae vel earum transsumpta exhibita publicentur.

5). Item quia in civitate imperiali Augustensi est commune potentissimum, domino episcopo in temporalibus minime subiectum, quare ipse d. episcopus contra eos secure et sine cleri sui periculo hac in re intromittere minime posset acceptatque oblationem domini protonotarii et nuntii apostolici, ut ipse auctoritate apostolica qua fungitur procedat contra eosdem.

6). Quare es his et aliis motivis opportunum fore videtur, ut dominus protonotarius Eckius dominum Reverendissimum Augustensem, si commode fieri poterit, personaliter accedat, de hac re plenius simul deliberari.

7). In commissione Eckiana non video sibi aliam datam facultatem contra Reverendissimum nostrum Augustensem, quam requirendi suam paternitatem, ut eum adiuvet, qua possit bullam exequi ipse Eckius. Hoc certe auxilium non credo denegaturum Reverendissimum. Non autem reperio Eckium habere potestatem quemquam cogendi ad exequendum.

8). Eckius petit in literis suis, quatenus Reverendissimus mandet omnibus abbatibus, praelatis, presbyteris etc., ut Lutheri errores declarent. Illud non continetur nec in bulla nec in Eckii commissione. Simul et pauci sunt, qui hos errores omnes declarare vel declaratos intelligere possent.«

Vgl. das Schreiben des Sieglers Laymann an Generalvikar Heinrichmann (ca. 24-10-1520 = SCHRÖDER 155f):

»1).Rev. d. vicarie. In causa contra Lutherum nescio, quid domini mei capitulum consuluerint. Tamen quia apud regiam maiestatem sunt duo nuntii apostolici et nescitur, an obtinuerint facultatem publicandi in civitatibus imperii vel ne.

2). Item nescimus, an d. metropolitanus admiserit huiusmodi publicationem per diocesim suam et an alii episcopi etiam publicari fecerint. Quare non videtur consultum, ut Reverendissimus noster Augustensis sit primus praesertim contra Augustenses.

3). Item Eckius obtulit se per scripta propria, quod ipse in civitate facere velit, quia imminet clero Augustensi periculum et laici gauderent habere occasionem in nos quovis modo.

4). Item bulla originalis non est ostensa neque transsumptum authenticum, sed copia papirea per notarium ignotum subscripta. 5). Item dominatio vestra consulere velit, ut alius notarius insinuet domino Adelmanno, quia sum vicarius chori iuramento astrictus dominis canonicis. Item in examine ordinandorum eidem coniunctus, et propter perfidiam hominis illius velit me supportare; persequeretur me odio in aeternum. Mitto copiam de coronatione regis pro domino nostro Reverendissimo Augustensi. Sigillifer.«

27. Gemeint ist Ecks Vetter Michael Knab: vgl. o.Brief 18-02-1519, Anm.25.

28. Es handelt sich nicht um die zwei Pergamentoriginale, von denen eins bereits von Leipzig nach Rom gesandt worden war (vgl.u.Brief 11-12-1520), sondern um zumindest ein in Rom gedrucktes und gesiegeltes Exemplar, von denen Eck ursprünglich hundert aus Rom mitgenommen hatte. - Bischof Georg von Bamberg war der zuständige Ordinarius für die Affäre mit Pirckheimer: s.u.Brief 12-11-1520.

29. Vgl.u.Brief 06-10-1520.

30. Eck verweist auf die zentrale Verpflichtung der deutschen Bischöfe.