Herzogliche Kanzlei von Bayern an J. Eck

München BayHStA Oefele 26, fol 26r - 27v; Kopie München BSB Clm 1376, fol 145r - 146v
WIEDEMANN, Eck 676ff
Vgl. WIEDEMANN, Eck 185ff

Dieser "Notizzettel" der herzoglichen Kanzlei zu München reiht in noch ungeordneter Form eine Anzahl von Ansprüchen bzw. Bestätigungswünschen von Benefizien und Kanonikaten der Universität Ingolstadt, der Bischöfe von Würzburg und Eichstätt und einzelner Pfarren des Herzogtums Bayern auf, die Eck in Rom bei der Kurie vertreten soll. Einzelne Anträge auf Ausstellung päpstlicher Bullen beziehen sich auch auf die Klosterreform und die Jurisdiktion über straffällig gewordene Kleriker (Mühldorfer Instruktion). Der Münchener Augustinerkonvent soll aus der "lutherisch" gewordenen in die Bayerische Kongregation des OESA übernommen werden. Auch soll ein neuer "Sollicitator" der Interessen der Diözese Eichstätt bei der römischen Kurie in der Person des Passauer Propstes und Domherrn Dr. Stephan Rosinus durchgesetzt werden.

Der parr halben So nan die Vertrag der Grenzen halben aufricht, alsden mit den gesandten von Neuburg zehandten damit alsdann laut des Vertrags H. Ottheinrich und H. Philips irs tails gelts gen Rom pro impetratione bullae et confirmationis Schicken, auch der itzig pfarrer instrumentum consensus geb, das hinein gen Rom Schick.

Nota der pfarr halben Abensperg mit dem Egkg zereden daß E.G.H.H.W. selbs hendl.

Nota der artisten facultet zu schreiben, daß Sy mit aufrichtung der Meß itz fürgenommen stillhalten biß auf weiter Unser geschrift und bevelch.

Und dem Bischof zu Wirzburg oder Megerscheymern selbs ze schreiben, mit den 260 gulden so er in der meß geben wellen wir die sach in ander weg wenden, und mit magerscheymer zu handlen zu der universitet facultatis artistice und scolarium sonders nuz heren zu lassen. Megenscheymer medicine doctor.

Nota die universitet facultatis artium sol gewiß machen 1 C XLII gulden jerlicher gefell So in die facultet den Zwelf oder XIIII lesenden Maistern sullen geben werden, ad paedagogium, Bursen, so man aufrichten soll und der fürst so darzu volgen lassen 80 Gulden von zwaien Collegiaturen, so negst ledig werden.

Der pfarr Staindorff halber dem von Raitenbuch gehörig instrumenta saline, daß sie tag und nacht mugen arbeiten.

Confirmatio antiquarum nominationum et novas impetrandas, unnd die 40 Ducaten pro impetratione nominationum zu Rom zu bezalen und daß die so irer nomination abgestanden, die annata zu bezalen bewilliget, und ander an ir stat subrogirt, Sy schadlos halten.

De inquirendo bono Sollicitatore in romana curia, und D. Casparn Wirt seinen sold ze schicken mit Kamerschreiber ze handlen Jm die bezalung ze ordnen.

Nota beim Pabst zu erlangen der Universitet zu uniren die Thumbherrnpfründen Salzburg, Passau, Freising, Augsburg, Regensburg.

Des aller der Stift gutt im der Fürsten liegen, und dise Stifft alle von den Hern von Bairn und hab eorum indictione und Landsherschaft gewest und der Capitel Vogt eorum fideles.

Monasterium Augustinense in Monaco crimiern a Congregatione Lutteranorum und zu privilegieren und das nun füran Congregatio provinciae bavaricae genennt werd und breve apostolicum zu erlangen.

Jtem dem Pabst anzuzeigen die Bullen translationis et jurispatronatus canonicatum ecclesiae Monacensis.

Nota Winclers obligation der Probstei halben zu Freising darauf 100 Gulden durch H. Wilhelm zegeben bewilliget ist.

Nota. tegernsee, Scheuern, Oberaltach, Beurn, Allerspach, Fürstenfeld, Polling, Ror, Schefftlarn, Undenstorf, Windberg.

Doctor Rosino zuschreiben unser Sollicitator zu sein, und wo er die Sollicitatur nit wollt annmemen uns anzuzeigen, wen wir zu Sollicitator sullen annemen unnd in causa Eystetensi ze handlen.

Jn diser Sach ain sonder Supplication zuzustellen damit die pfaffen so malefitz sachen hanndlen, gestaft mugen werden.