Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 150

Herzogl. Kanzlei zu München an Joh. Eck
München
?-02-1523


München BayHSA Oefeleana 26, fol 33r - 43r; Kopie München BSB Clm 1376, fol 153r - 160r
WIEDEMANN, Eck 684 - 692
Vgl. WIEDEMANN, Eck 185ff
[F 288R; 069R]

Das Verzeichnis der herzoglichen Kanzlei listet noch einmal im Detail die Aufträge auf, die Eck während seines dritten Aufenthaltes in Rom gegenüber den kurialen Behörden vertreten soll:

1). Die Bischöfe im Herzogtum Bayern sollen gegen straffällig gewordene Kleriker härter vorgehen, da die Laxheit der geistlichen Gerichtsbarkeit die Ausbreitung der lutherischen Lehren unter den Laien begünstigt. Die geistlichen Amtsträger sollen dafür sorgen, daß ihre Gerichte nicht wegen geringer Vergehen gleich den Bann verhängen und damit in die Jurisdiktion der Fürsten eingreifen, da das zu Aufruhr und Verachtung des Bannes überhaupt führen muß. Eck soll eine Supplikation an den Papst richten, damit dieser angesichts der hohen Zahl von Geistlichen in den bayerischen Stiften und Klöstern geeignete Prälaten zu Richtern, und zwar zwei bis drei in jedem Bezirk ("Zirkel"), bestimme, die die straffällig gewordenen Geistlichen in Gewahrsam nehmen, degradieren und dann der weltlichen Gerichtsbarkeit gemäß dem kaiserlichen und dem bayerischen Landrecht zur strengen Aburteilung überantworten sollen. So soll auch mit den Stationierern und anderen geweihten Personen verfahren werden, die durch Frevel, Unzucht und andere verwerfliche Handlungen straffällig wurden. Die geistlichen Gerichte sollen nicht in die Gerichtsbarkeit der Fürsten über die Laien eingreifen. Verwiesen wird auf die entsprechenden päpstlichen Privilegien an den Markgrafen von Baden. Es folgt eine Liste der Präleten, die in den vier "Zirkeln" München, Burghausen, Landshut und Straubing als Richter in Frage kommen und folglich vom Papst delegiert werden sollen. Wegen des Überhandnehmens von Exzessen, Unzucht, Frevel und Aufruhr unter den Priestern sollen zusätzlich Dechanten und Erzpriester in den Städten Macht erhalten, diese entsprechend dem kanonischen Strafrecht zu bestrafen. Die in Frage kommenden Geistlichen werden aufgeführt. Eck soll eine Abschrift der Instruktion erhalten, die von den bayerischen Fürsten in Mühldorf den Bischöfen vorgelegt worden ist.

2). Eck soll weiterhin eine Bulle erlangen, die den bayerischen Herzögen Macht verleiht, ihre Klöster mit Hilfe bestimmter Prälaten und Räte zu visitieren und reformieren. Von einer entsprechenden Supplikation an den verstorbenen Papst besitzt Eck eine Kopie. Wegen ihrer Zahl und Bedeutung soll bei dieser Reform den Benediktinerklöstern und den Regularklerikerstiften eine besondere Rolle zukommen. Die weniger zahlreichen exempten Klöster der Zisterzienser und Prämonstratenser in Bayern sollen mit päpstlicher Erlaubnis durch Visitatoren, Elektoren und herzogliche Räte visitiert werden dürfen.

3). Eck soll beim Papst für die Universität Ingolstadt Domherrenpfründen an einigen näher aufgeführten Stiften zwecks Unterhalt für die Lektoren und Doktoren der Hl. Schrift und des kanonischen Rechtes erlangen. Diese Präbenden sollen alljährlich von jedem dieser Stifte der Universitätskammer gewährt und nach Wunsch der Fürsten und der Universität an die genannten Lektoren verteilt werden. Das ist recht und billig, da die Stifte auf Gründungen der Fürsten zurückgehen und deren Vögte ihre Landsassen sind.

4). Der Papst soll das aufgrund des Abfalls der Ordenskongregation Saxonia zur Zeit keiner Kongregation zugehörige Augustinerkloster München nach Ausrottung der lutherischen Umtriebe der anstelle der Saxonia neu zu errichtenden Congregatio Bavarica inkorporieren.

5). Die alten Ernennungen (nominationes) zu bestimmten Ämtern sollen vom neuen Papst bestätigt werden. Dazu soll Eck ein eigenes "Verzeichnis" erhalten. Die dafür erforderlichen vierzig Dukaten werden in Rom ausgezahlt. Die anstelle der bisher Nominierten Nachgewählten (Subrogierten) sollen ihre Annaten (Jahrgelder) entrichten und die Zurückgetretenen entschädigt werden.

 6). Im Sinne der jüngst an ihn ergangenen Instruktion soll Eck eine Bulle mit Indult zur Erlaubnis von Tag- und Nachtarbeit im Salzbergwerk Reichenhall erlangen.

Die folgenden Aufträge für Eck beziehen sich auf die Ausfertigung einer Bulle für das Kloster Hohenwart,
die Übergabe eines Briefes an den Passauer Domherrn Rosin,
die Auszahlung des ausstehenden Gehalts an Kaspar Wirt durch die Fuggerbank in Rom,
die Zahlung von hundert Gulden für die (jedoch nicht in Anspruch genommene) Nutzung der Dompropstei zu Freising durch Herzog Ludwig;
Herzog Wilhelm soll als Vogt des Stifts München bestätigt,
eine Sonderprovision für die vier Kaplanstellen und einfachen Benefizien an der Münchner Liebfrauenkirche gewährt werden.
Das Beglaubugungsschreiben der Herzöge für Eck soll erneuert werden.
Eck soll schließlich für die dem Neuen Collegium in Ingolstadt inkorporierte Pfarrei eine Bestätigung und Provision erlangen,
für die Inkorporation von St. Moritz und der Pfarrei zu Pföring in die Universität eintreten,
einigen Pfarrern zur Bestätigung ihrer Jahresprovisionen verhelfen.
Ein zeitlich unbegrenztes Privileg der Universität, exkommunizierte Studenten zu absolvieren sowie ein breve apostolicum für die Sekretäre und Schreiber der herzoglichen Kanzleien zu München beschließen das Verzeichnis der Aufträge für den geplagten Professor und apostolischen Protonotar Eck in Rom.


Verzaichnuß

Waß Doctor Johann Egkius Sacrae Theologiae professor prothonotarius apostolicus anstat und im Namen Unserer G. Herrn H. Wilhelm und H. Ludwigs Jn Bairn Bei Babstlicher Heiligkeit handlen Sol.

Erstlich Nachdem die Ertzbischof unnd Bischof So Jn und Umb daz Herzogthumb Beder Vermelter Fürsten ligen, nemblich der Erzstift Salzburg Und die Stift Augspurg, Passau, Freising, Regenspurg unnd Eystett So Sii die geweihten person die malefizisch handlung begeen, darumb Sii Leib und Leben verwürken, Bennklich annemen, oder die durch die Fürsten von Bairn Und derselben ambleut den Bischofen oder Jren Officialen rennklich presentirt werden, umb sollich Jr Mißhandlung criminaliter zestraffen unnd zegradiern Scheuch tragen, auf daz denselben Ordinarien Jrs Vermainens zu Vil mue und Costung darauf geet, deßhalben Sii dieselben person allain Jn Bennknuß ennthalten und darnach wider ledig lassen, darauß die Layen wider die Priesterschaft zu neid und haß deß mer bewegt werden, und sagen, dieweil khein Ernstlich straff bei der Pfaffheit sei, unnd Alles malefiz ubeles unnd Poßheit so man erdenken khann, Exempel tragen, So chann man Jm den Laien nit Verargen, daz Sii den Lutterischen leren in den artiklen die Er wider die Geistlichkeit schreibt anzufangen bewegt werden.

Jtem So werden Vil Stationierer Unnd ander geweiht Person Tonsoristen. Acoliti, Diaconi, Subdiaconi auch Priester in Stetten und aufm Land, umb Jr Unzucht so Sii merer Theilß mit Weibern und Trunkenheit auch Rumorn unnd Beschedigung der Leut üben, von den Fürsten Weltlichen Richtern vennklich angenomen, Und dieweil si gweicht Personen Unnd Jr Vil zu Zeiten in Laien Claidern betreten werden, Und Laysch handlung treiben, So wellen die Bischof und Jr official. daz man dieselben geweichten Unnd geistlichen Person Jn XXIIII Stunden Jnen in Jr straff überantworten sull, daz bißhero beschechen, aber kein Ernstlich noch nottürftig straff darinn durch die geistlichen Richter fürgenomen, Sonnder liederlich außgelassen worden, dadurch die Laien wie vorsteet dest mer in Veintschaft Unnd aufrur gegen Jnen erwachsen, Jre Pfarrer und Priester umb Jrer pösen Exempl willen dest Smälicher hallten Unnd von Jrn lernen unnd Predigen, ob Sii die gleich geschicklich auf den Canzlen thuen, nichts halten.

Item. So Unnttersteen sich die Erzbischof, Bischof, Erzpriester Unnd Official der Geistlichait, die Laien umb Persondlich Spruch und Geltschulden und annder gering sachen für daz geistlich gericht zu citiren, Unnd umb liederlich sach und Ungehorsam den pann wider die Layen außzegissen, Unnd also den Fürsten in ihr Jurisdiction geweltigchlich zegreiffen. Dardurch teglicher Zank und hader auch Vil aufrur und widerwill entsteet: Und der pan, dieweil der allso mißbraucht veracht wirdet.

Dieweil dann Unser genedig herrn die fürsten ain grosß weit Fürstenthumb, darinn die obvermelten bistumb merer Teilß ligen Die mitsambt Jrer Geistlichait etlich hundert tausendt gulden, Unnd mer dann die Fürsten Unnd Jr Adel, Unnd Burgerschaft Jerlichs Eionkhomens und aushebens Auch biß in die hundert Stift unnd Clöster ausser der gemeinen Pfarrn und Priesterschaft der etwa Vil Tausent seind Unntter der Fürsten Hochheit unnd Weltlichen Jurisdiktion on mitel ligennd haben. Dem allen nach Soll doctor Egkius an babstlicher Heiligkeit hierüber ain sonnder Supplication, laut der Jnstruction hiebei, stellen und unttertenigclich begern, daß sein heiligkeit zu erhaltung der geistlichen Person Stifft und Clöster So im fürstenthumb Bairn wie vorsteet, in merclicher anzal, mer dannn in kainem Land seind, welle auß den Prelaten der Stift und Clöster Jr F.G. Fürstenthumbs, das dann ain grosse Lenng und prait hat, Jn namen babstlicher Heiligkeit etlich zu judices Unnd Richtern ordnen, die da macht haben, die so Maleficisch handlung treiben leib und leben Verwürken, Wo Jnen der fürsten Richter diselben vennclich antwurten, alsdann Jn vanncnuß zu enthalten zu degradiern Unnd nach sollicher degradation der Fürsten weltlichen Richter zu überantwurten, damit gegen denselben mit strenger Unnd panlicher frag zehandlen, und umb Jr Excess So die so groß und leib und leben betreffen darnach gegen sollichen malefitz hanndlern nach vermög der Keyserlichen Unnd Bairischen Landrecht mit Straff an Jren Leib unnd Leben Unersucht der Ordinarien mög gehanndlet werden.

Daz auch diselben Bäbstlicher heilgkeit Verordens judices alweg Jr zwen oder drei Jn Jrem Zirgkl, So Jnen die Fürsten Jn Irem Fürstenthumb als hernach steet außzaigen, macht haben, wider die Stationierer Unnd annder geweicht person Unnd priester Jn Stetten, Märkten unnd aufm Lannd, So die umb fravel Unzucht oder annder Ungebürlich handlung durch der Fürsten Weltlich Richter angenomen Unnd derdselben Verordneten Bäbstlicher Heiligkeit Richtern Jn ains Zirgkl presentirt werden, als dann Jn Vennknuß angenemen und zuhalten, auch gegen denselben mit nottürfftiger und gebürlicher ernstlicher Straff dermassen zuhandlen, damit füran den Layen pesser Exempl gegeben werden.

Daß auch khain Erzbischof, Bischof, Erzpriester oder officiasl der Geistlicheit keinen Layen der Fürsten Jurisdiction Untterwerffen umb persondlich Spruch und geltschulden oder ander gering sachen für das geistlich gericht füran zu citirn gestät, sonnder dieselben Person Vor den Fürsten Und Jrn Richtern Und obrigkeiten, dieweil Jne die pilligheit Unnd daß recht nit verzigen wirdet, beclagen Und fürwenden, Und Umb sollich Und annder liederlich sach den pan wider die Layen nit außgeen lassen.

Wie dann neulich dem Marggrafen Von Baden Unnd anndern Mindern fürsten Jm Reich, die nit so weite Fürstenthumb Und so grosse Geistlichait haben Von babstlichen Stul auch zugelassen, Und deß privilegiae gegeben sind.

Und nachdem das Land Bairn mit seinen Obern Gerichten diser zeit in vier Zirgkhl getailt ist, So zaigen die Fürsten in jedem Zirgkhl hiemit die ansechilisten Prelaten an, So von Pabstlicher Heiligkeit delegirt mechten werden Jn Criminalibus et civilibus excessibus ze handeln.

Fürs Erst Jn ober Bairn Umb München, So der Weitest Zirgkhl ist,
         Unnd darinn die meist geistlicheit von Stiften und Klöstern ligt

Abbt zu Tegernsee Abt zu Rott
Abbt zu Benediktbeuern Abt zu Atl
Abbt zu Scheurn Abt zu Staingaden
Abt zu Ebersperg Probst zu Raitenpuch, Erzpriester
Abt zu Weseßpronn Abt zu Fürstenfeld

Zum Andern im Burghauser Zirgkhl
Abt zu Raitenhaslach Abt zu Fürstenzell
Abt zu Farnpach Propst zu Reichersperg
Abt zu Aspach

Fürs drit Jm Zirkl Landshut
Abt zu Weihenstefan Abt zu Abersperg
Abt zu Malerstorf Abt zu Osterhofen
Abt zu St. Veit bei Neumarkh Abt zu Sand Salvator

Zum Viertten Jn Straubinger Zirkhl:
Abt zu Prüsening Abt zu Nideraltach
Abt zu Piburg Abt zu Windberg
Abt zu Oberaltach Abt zu Metten.

Und Nachdem Teglich Vil Excessen Unzucht fravell Und Rumor Von der Priesterschaft ausser den peinlichen sachen in den Stetten beschechen, Sol darauf die Babstlich Heiligkeit Unntterteniglich ersucht werden, daß neben den obvermelten gejefelten Prelaten darzu die hernach angezeigten Dechant und Erzpriester yeder in seiner Stat die Priester Umb Jr Unzucht in civilibus secundum sacrorum canonum Sanctiones sonderlich auch zu straffen macht hetten Unnd sunderlich in der Stat München daß Propst und Dechant Unnd Pfarrer Jn Unser lieben Frauen Stift zu München Unnd der Dechant Unnd Pfarrer zu Sand Peter die Unzüchtigen Priester Jn der Stat daselbs Jn civilibus ze strafen Und ze Incarceriern hetten, Unnd Nichts münder die obvermelten Prelaten Jm oberland Jn civilibus und criminalibus von Babstlicher Heiligkeit delegiert judices in den ersten Zirkhl waren.

Jtem Jn der andern Zirkl, So man nennt Landshuter Zirkl Jn civilibus...zeordnen Jn der Statt daselbs bed Pfarrer zu Sand Martin Und zu Sand Jobst, als decano Unnd beim Stift zu Mospurg den Dechant daselbs die die teglichen Unzucht fravell unnd Rumor der geweichten Jn den Stetten daselbs wie Vorsteet zustraffen macht hetten.

Der dritt Zirkl zu Straubing Und vor dem Beheimer Wald da möcht dem Pfarrer zu Straubing und dem Probst zu Pfaffenmünster Jr yeder in seinem Decanat oder Distrikt die teglich Unzucht fravel Unnd Rumor der Priester Unnd anderer geweichter in civilibus wie vorsteet auch zu straffen bevolchen werden.

Der Viert Zirkel ist Burkhausen, darin die Stift und Probstei Oeting ligt, da möcht dem Probst Unnd Dechant zu Oeting, dem Pfarrer zu Burgkhausen neben den obvermelten Prelaten auch bevelch beschechen die Unzucht in civilibus wie vorsteet Jn irn Decanaten zustraffen.

Jtem damit Doctor Egkius dest mer bericht diser sachen empfach sol Jme ain abschrifft geben werden, der Instruction Unnd handlung durch die Fürsten von Bairn den Bischoven Jungst zu Müldorf fürgehalten und bei Jns geübt.

Zum andern Sol Doctor Johann Egkius erlangen ain Bull daz die fürsten von Bairn macht haben Jre Clöster durch hernach angezaigt Prelaten Und darzu durch Jre Rete die Sii derselben Prelaten ainem oder zweien mugen zu ordnen zu Visitiern, zu reformiern Und an der abgestorben statt ander zu welen, auch die Ungeschickten Prelaten zu entsetzen Unnd annder an Jr stat ze ordnen, oder ob ein Wal Von den Fürsten zuegelassen wurde, daz etlich geistliche Rete alzeit bei der wal mugen sein.
Wie dan die Erst Supplication Vorigem Babst fürtragen, woran Egkius Copei hat, Unnd Nachdem im Fürstenthumb Bairn merer tails Münch seind ordinis Sancti Benedicti et Canonicorum regularium darauf die Babstlich heiligkeit zebitten, Solch hanndlung den hernach benennten Prelaten so die Maisten Unnd gelegnisten seien zu bevelchen,

Nemlich Benedictiner Ordens
Jm Oberland Tegernsee, Scheuern, Beurn,
Unnd Jm Niderlannd Prüfening, oberaltach, Und Sand Veit beym Neumark.

Jm Oberlannd Canonicorum Regularium: Polling, Ror, Undenstorff,
Unnd Jm Niderlannd Rambßhofen, Sand Nicla bei Passau.

Und nachdem sich sonndlich die Prelaten Unnd Clöster Ordinis Cistercensium Und Premonstratensium Jrer Exemption gebrauchen darauf die Bäbstlich heiligkait zu bitten nachdem derselben Clöster nit Vil seien Jm Lanndd ze Bairn, denselben auch Visitatores Unnd Electores sambt der Fürsten Rete ze ordnen als Allerspach, Fürstenfeld, Scheftlarn, Windberg.

Fürs dritt. Beym Babst zu erlangen der universitet zu Jngolstadt etlich Thumbherrn pfrundt auf den hernach benennten Stiften zu verordnen als daz zu erhaltung der Lesenden Doctor der heiligen Schriftn unnd geistlichen rechten, corpus ainer gannzen prebend Jerlich Von yedem derselben Stiften on abpruch in der universitet Camer geraicht Unnd solch prebend Unnter die lesenden Doctores Nach der Fürsten Unnd der universitet gefallen distribuirt werd, daß dann die hernach angezeigten Stift, wie es dann bei mer universiteten wie Egkius anzuzeigen weiß, billich thuen, dan dieselben von der Fürsten Von Bairn Vorfarn gestift, Unnd merer theilß gälte auß und Jrm Fürstenthumb und mittel haben, Unnd derselben Vogt Unnd die Stifft Jr fideles unnd Landsessen seien,
Und sind das die Stifft mit Namen: Salzburg, Regenspurg, Passau, Augspurg, Freising.
Von Eystet ist hievor ain pfründ geordnet.
Jtem zu bedenkhen, ob sie sich deß mit recht widern wurden, auf waß Costung solch defendirt werden sol.

Zum Vierden dieweil das Augustiner Closter in der Stat München diser Zeit keiner Congregation Jres ordens anhangtt Babstliche Heiligkeit zu bitten, daz seine heiligkeit in diser Swebenden Lutteranischen Sect, der dann das vermelt Kloster bißher nit angehangen, Unnd durch die Fürsten von Bairn davor beschüzt, und verhüet ist worden, verordnen, darauf dasselb Closter dieweil privilegirn oder Eximirn well prout Babstlicher heiligkeit consonum videbitur. Unnd So die Sect außgereut Unnd die Clöster des ordens sich wider zusammen thun wurden, daß sollich Congregation füran congregatio provincie Bavarice Unnd nit mer Saxonie genennt wurd.

Zum fünften. Bei Babstlicher Heiligkeit zu erlangen novam confirmationem super antiquas nominationes Unnd darzue etlich noch mer a novo zu erlanngen wie dann des Von Unsern G. Herrn gedachten Doctor Egkhn ain Verzeichniß sol gegeben werden.
Daß auch die Vierzigk Ducaten Jn laut Doctor Casparn Wirt Unsers gnedigen herrn Sollicitators zu Rom Schreiben Von den So nominirt sind ze Stund an pro impetratione Nominationum gen Rom bezalt und vordent werden.
Daß auch die so Jrer nomination abgestanden Unnd annder an Jr stat subrogirt haben, die annuata zu bezalen bewilligen, Unnd des ain obligation ihnen durch ain Instrument, So man deshalben gen Rom Schickhen soll, Doch sol Unser genediger Herr Herzog Wilhelm verfügen, daß die Subrogirte solch annuata ze Stund an Bezalen, Unnd die so Jrer nomination abgestannden sind derhalb Schadlos gehalten werden.

Zum Sexten Sol doctor Egk Jn laut der Instruction Jme Jüngst gegeben ain Bull und Jndult erlangen Von Babstlicher Heiligkeit super Instrumenta Saline in Reichenhall, die tag und ncht feirtag und Werchtag arbeiten und Jrn ganng haben müessen.

Zum Sibenten soll Er solicitirn, damit die Bullen dem Closter Hohenwart über Jr pfarrn daselbs und dem Kloster Raitnbuch über Jr pfarrn zu Staindorf expedirt werden.

Zum Achten Sol man doctor Johann Egkhn geben ain brief an Doctor Steffan Rosino, den Sol er Jm in sein handl anzwurtn.

Jtem mit dem Camerschreiber allhie zu hanndlen damit er Doctor Casparn Wirt seinen Außsteenden Sold verordnen Unnd die Bezalung durch der Fugger pank thue, damit doctor Egkhius Jme davon wisse zu Rom bericht ze thun.

Jtem es sol auch doctor Egkius hanndlen, damit doctor Winkler seiner obligation halb die er von wegen der Thumbprobstei zu Freising verschiner Jar für Herzog Ludwigen gethann hat, bemüssigt werd, Unnd wo man es zu Rom ye nit begeben will, hat Unnser genediger herr Herzog Wilhelm bewilliget wie wol sein genad noch seiner Genaden Bruder der Nutzung der Thumbprobstei nye genossen, sonnder die gefell dazemal zu dem pau der Behausung itzigen Thumbprobst Graf Jorgen von Ortenberg Unnd zum tail umb gotzwillen gegeben haben, gen Rom zu bezalen hundert gulden, wiewol es nit billig bescheche.

Jtem Doctor Egkius sol auch bäbstlicher Heiligkeit, wo es Jme unnd Doctor Stephan Rosin Unnd Casparn Wirt für not ansicht, anzaigen, die Bull der Translation Unnd Juris patronatus des Stifts München damit ob auf Babstlicher heiligkeit Jüngst außgangen Revocation nicht mangel in der Bullen wär das dar Jm fürsechung bescheche. Auch Unnser genediger herr Herzog Wilhelm als advocatus unnd rechter vogt des Stifts München Von Bäbstlicher Heiligkeit wider confirmirt werd.

Jtem Bey Babstlicher Heiligkeit ain sunder provision zu erlanngen über die Vier Caplanos Unnd simplicia beneficia, die hievor ain Pfarrer zu Unnser Frauen zu München Unnd ietzt Probst Dechant unnd Capitl des Stifts daselbs zu lehen haben damit So dieselben Beneficia in Babstlichen Monad ledig werden, das alsdann Probst Dechant Unnd Capitl an Verleihung solcher pfrundten, die weil die für die lerenten des Stifts durch Weiland Herzog Albrechten Vierordent sind, durch die Cortisan nit Verhynndert werden, Jn massen Dechant Unnd Capitl das auch ain sonnder Instruction hiebei geben haben.

Jtem doctor Egkhen sein vorige Credenz an dem Pabst verneuen, darauf er Jn namen der Fürsten dem Pabst obedientz sol Thun Laut seiner Instruction, die er Jme hierüber selbs hat gemacht.

Jtem Von wegen der pfarr, die dem Neuen Collegium Unnd Rectorn desselben durch Weiland Herzog Jorgn Incorporirt ist zu Rom auf Herzog Ott Heinrichs Unnd Herzog Philipps etc. als der Patron Unnd izigen Pfarrers consens, ain bestättung Unnd provision zu erlanngen, wiec dann doctor Egkhius dises Handels gelegenheit wol waiß, Unnd dieweil der Fürsten Unnd pfarrer Consens brief noch nit gefertiget sind, sullen Jme die hernach fürderlich zuegesanndt werden. In meliore forma etc.

Jtem die pfarr zu Sand Morizen zu Jngolstat auch die pfarr zu pföring der Universitet zu Jngolstat zu incorporiren.
Auch die pensiones annuas der Vier pfarrn Unser Frauen Pfarkirch zu Jngolstat, auch der pfarrer Wembdingen Schongau unnd Abensperg confirmirn ze lassen. Darzu perpetuum privilegium de absolvendis studentibus Excommunicatis universitatis.

Nota der pfarrn Rospach halben dieweil die Viel zeit Vacirt Unnd durch Petrum Gleichsperger der F. Canzley München scribam juratum, auf Unserer gnaden herrn genedigen bevelch die possession angenommen So doctor Egkh hanndlen pro concordia Jn massen Jme des Von gemelten Gleichsperger ain Mandat gegeben ist, dann wo die durch Jme nit angenomen wär dazwischen ain merklicher auf die ambtleut Jnnhaber des Widumbs gegangen.

Jtem ain breve apostolicum zu erlanngen pro Secretariis et scribis in Unserer gnaden Herrn H. Wilhelms und Herzog Ludwigs Canzlejen, daß dieselben Secretarii Unnd scribae ob Sii gleich beneficiaten Und in minoribus sind, oder hernach beneficia annemen wurden, Unangesehen Sacrorum Canonum Sanctiones in causis criminalibus et torturis die Bevelchbrief der Fürsten Und Jrer Rete schreiben Und vertigen mugen absque incursu irregularitatis et Inabilitatis.