Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 179

Sebastian Hofmeister an Eck
Schaffhausen
?-09-1524

Antwurt uff die ableinung doctor Eckens von Jngoldstatt, gethon uff die widergeschrifft Huldrychs Zwinglis, uff sin missiven an ein lobliche Eydgnoschafft durch Sebastianum Hoffmeyster Predicanten zu Schaafhusen, s.l.a. Quart, 14 Bll. (Zürich ZentralB)
Theophil SINCERUS, Nachrichten von lauter alten und raren Büchern Bd 2, 174
Vgl. WIEDEMANN, Eck 210f; MURALT, Badener Disputation 32f mit Anm. 2

Weil Eck in Sachsen auf der Leipziger Disputation trotz der Lobhudelei der dortigen Theologischen Fakultät kein Sieg gelungen ist, will er jetzt sein Glück in der Eidgenossenschaft versuchen. Im Gegensatz zu Zwingli, der in den letzten vier Jahren, in denen er sich gegen den Papst gestellt hat, von diesem nichts angenommen hat, hat sich Eck eigens nach Rom bemühen müssen, um zu seinen päpstlichen Bullen und Geld zu kommen. Eck hat sein "altes Evangelium" von den "Sophisten" gelernt; dieses ist für ihn ein wahrhaft "goldenes Evangelium", denn es bringt ihm viel römische Dukaten und silberne Becher ein. Es ist allgemein bekannt, daß Eck 1200 Dukaten und dazu mancherlei Pfründen von Rom angenommen hat. Wie einst die Juden Christus vor Pilatus hat Eck Zwingli einen Ketzer, Verführer und Zerreißer der Heiligen Schrift gescholten; jemanden mit klaren Argumenten als Ketzer zu überführen ist jedoch eine ganz andere Sache. Ecks Leben ist das eine Epikuräers, seine Lehre die eines Sophisten. Nirgends finden sich in seinen Schriften Spuren der Heiligen Schrift, dafür aber zeigt er große Kenntnis der heidnischen Philosophie. Er untersteht sich, unchristliche Artikel zu christlichen zu machen; er stachelt Bischöfe und Fürsten auf, gegen die wahren christlichen Lehrer mit Gewalt vorzugehen, wie die Beispiele Freising, Eichstätt, Regensburg, Bamberg, Salzburg und Würzburg deutlich machen. Eck hätte besser getan, mit Argula von Grumbach, die allein der altbayerischen Sprache mächtig ist, zu disputieren, als ausgerechnet mit Zwingli, der lateinisch, griechisch und hebräisch versteht. Hoffmeister geht in polemischer Weise auf die Einzelheiten des Schreibens Ecks vom 18-09-1524 ein.

Gnad und fryd in Christo Jesu unserem einigen heyland allen denen, so dise gschrifft läsend oder hörend läsen.

Es ist one zwyfel mencklichen wol zewüssen, was zerrettung, zwytracht und spennigkeyt yetz nit allein jn tütscher nation allentalb, sonder ouch inn einer Loblichen Eydgboschafft sich entböumet, von wegen des ewigen, läbendigen, unzergencklichen Gottes wort, welches, so denn yetz härfürbricht die gotlosen entrüstet und jnen heyß zusetzet, dann durch das die heimlicheyten der hertzen eroffnet werden, Luc 2 etc. Und entblößt die boßheit der wercken, so nit uß gott geschehend, Jo 3. Und zücht den grind das büblin hübschlich ab, darus nun jhene, so bißhär fromm, heilig, eerlich, dapffer, erfaren, hochgelert lüt in ougen der welt geachtet, yetz in der gstalt entblösset, das sy nüt minders sind. Und kumpt der schalck an das liecht, und wirt der wolff by den oren ergriffen, der in den schaffkleidren under den einfeltigen schäfflinen Christi ummglouffen ist, geroubt, gerissen, zuckt, verwüst, uff sin höchsts vermögen. Welchs der hochberümbt Römisch Doctor Johannes Eck, Prothonotarius der Römischen kirchen, Vicecantzler zu Jngoldstatt, Canonicus zu Eychstett, ordenlicher läser des Euangelij Joannis, Executor und umbfürer der Römischen Bullen wider Martinum Luther, Siger in dem hellischen Contract fünff von hundert, Friburgensis, Tübingensis, Wienensis, Bononiensis unnd Lipsensis disputierer, und, wil es got, ouch bald Zürichensis, darmit wir jnn siner titel unnd eeren nit beroubind und nit möge sagen, das nüw Euangelion thue niemant ghein eer an.

Welchs, sprich ich, der obgemelt zu einem teyl erschmöckt hatt in sonder, so im nit mer gelingen wil, das er der glertest sye in tütscher nation, des sich diser ellend Sophist lang berümbt und sich sölichen schelten und mir vil hecken versen ußschryen laßt. Nun hat jn sölicher blinder won von im selber beredt und jn dahyn bracht, das er sich in vilfeltig spän, on die so yetz uff der ban louffend wider Got, sin heilig wort, wider hochgelert lüt gesetzt, in vertruwen und zuversicht, so er wol schryen möge: Contra, contra, contra, und mit sinem thöß manchem sin wort im hals verschlagen, er möge in allen sachen gesigen und obligen, das jm noch nie, wie all gelert urteilend, aber hoch gelungen hat in sinem eignen won. Darinn jnn nit wenig gesterckt hat die Lypsisch Facultet der Theologen, so den brieff und sigel ggeben, das er ein weidenlicher man sye und als Rubeus sagt, ein brachtlicher disputator.

Die wyl er nun sines rumbs nachteil empfindt und die warheit Gottes disem butzen die larven abzücht, das man offenlich sicht, das der gut Eck ein Eck ist, unnd nüt mer darzu, er sye dann ein eck an einer linsen, uff den aber unlang alle welt ein uffsehen hett, und jm nüt schude sin ellend, lichtvertig und truncken läben. Er mußt ye der glert Eck sin. Darmit er aber sölchen rum nit verlure, ist der Esel gen Rom glouffen, und hat jm sin gerüstt mit ducaten gold zieren und puntzenieren lassen. Daruß ervolgt das er jm yetz baß gefellt dann vor nie. Vermisset sich, was Eck sage, das sye glych also, und müsse also sin und nit anders. Dann sin bruch ist also zesagen: Oportet sic eße, Es muß also sin. Oportet sic intelligere, Man muß es also verston. Ay Ay du bist ein nerrlin, wer wolts dir gesagt haben? Die grammatelli von Wittenberg, der Oecolampus. Wer wolts denen narren gesagt haben? Man muß es also verston.

Dis sind vilveltig vermessenheit, stoltz und valscher won hat jnn jüngst dahyn gefürt, das er sich a den Christenlichen leerer Martinum Luther hat lassenn die Römischen geltbilch hetzen. Darvon mir nitt not mer zesagen, denn die welt weißt was Eck uß Sachsenn gebracht hat. Kurtz, Luther hat inn glert wie man es sölle verston, nit wie man es verston möge nach Eckischem sinne.

Diewyl nun dem Ecken diser Sachsonische sig sins bedunckens gar wol, aber aller welt urteil nach mißlungen, hat er ouch sin heil in der Eydgnoschafft wellenn versuchen und den verschütten rhum in Sachsen widerbringen in der Eydgnoschafft: das jmm aber nit wirt gelingen. Hat geacht Zwinglin min lieber herr und bruder in Christo vermöge weniger dann Luther. darumb das er zwey oder drii wort Kriechisch künne, so vermeine er, (er) verstande die gantzen Bibel: wer jm das wolt in den schwytzer birgen gesagt haben: habe mer küe gemolcken dann bücher gelesen: wüsse nit was Bibel sye, wüsse ouch nit wie verr sich der leerer schryben strecke, wie vil dem Gotzwort zuzegeben sye. Das aber Eck wol erfaren, wirdt er joch sinem verheissen nachkummen.

Uß sölcher siner vermessenheit und kleinachtung des Zwinglins hat Eck onlang an unser fromm Eydgnossen, frylich uß bösem grund, ein hochmütige Missive gesendt, die mer verheißt denn hundert Ecken leysten mögind: Jn welcher er sich also erbricht, als ob man den gutten Ecken nie bkennt habe, also schmeychlet, glych als er gut hertzig gegen unsern Eydgnossen alle sine tag gsin sye. Also dritt er härin, als ob bühel, berg und tal ab jmm erzittren söllind, heysset ein Eydgnoschafft edel, Streng, vest, Fürsichtig, Ersam, Wyß, sin Günstig lieb herren, bestendige glyder der Christenheit, des im gheins gegen einer frommen Eydgnoschafft in sinen sinn nit kommen ist, das dann ich hernach gnugsam (will gott) eroffenbaren wird, so ich des Ecken eygen thaten und sins Christenlichs hochgelertens Doctoris Emsers, sins lieben bruders in Fisco, schmach verß wird härfür tragen.

Das aber Eck dise Missive uß bösem grund und uß nydischem hertzen an ein fromme Eydgnoschaft geschriben und darmit ein Sclavum und underköuffel zu underhaltung und beschirmung Bischofflicher tyranny (die dann yetz, gott sye es klagt, on das mer tobend, wüttend, fahend, martrend die unschuldigen) sich feylbottend, lasset sich wol sehen daran, das dise Missive mit andren Bischofs brieffen, so die Keyserischen durch den ader frommen Veyt Sauter in der Eydgnoschafft wol bekannt und durch andere Hugische bottschafft einer gmeynen Eydgnoschafft zu Baden überliffert sind.

Wie wäre im, min lieber Eck, ob wir den schalck by den oren ergriffen hettind, woltist du uß so gutter meynung an unser frommen Eydgnossen schryben und mit ernst Christenlichs gmutss mit zuversicht des heyligen geysts mit Zwingli disputiern, was thund denn dine brieff by des Bischoffs brieff? Warumb bringend die dine brieff, die ein fromme Eydgnoschafft understanden in den bund ynzefüren, den etlich wüssender sachen von gottes gnaden ungelert Bischoff in dem loblichen Concilio nüwlich zu Regenspurg gehalten hond, angesehen. Jn welchen on zwyfel du und din Fabler von Costentz uß yngebung Got des heiligen Geytz ouch versamlet und üch feylbotten: Was wellend jr uns geben, so wöllend wir die Zwinglischen ketzer all über disputieren? Warumb gefärest du Eck der erbörung, die sich sunst (Gott erbarms) in unsern Eydgnossen erhebt hat? Hast du nit können kummen, das du haar off haar machtist, denn äben yetz zu den zyten? So doch Zwingli yetz im sechßten jar geprediget. O Eck Eck, hast du uns so für einfeltig, das wir nit verstandind, ja gryffind, wo dir der bub hindern oren sitze? Du suchest, hilffst, stürst zu witteren unwillen, uffrur, zu verhetzen ein gmeine Eydgnoschafft widereinander. Aber dir sol, ob Gott wil, nit gelingen, unser fromme Eydgnoschafft wirt diner tück, valsch und arger list gar bald gwar nemmen. Und diß ist din alt Euangelion, das du uß dinen Sophisten erlernet hast: so dir also vil guter Römischer ducaten und silbere bächer heimbringt: hie ligt dir din andacht.

Wenn du wöltest für den man angesehen und gehebt sin, der sine hendel mit Zwinglio und andern uß Christenlicher liebe thätte, so müßtist jm also thun, nit gaben nemmen, nit verfechten hendel, die by einem yeden buren am tag ligend, das sy unchristenlich sind, dich nit vermischen mit yhenen, so sich parthyend wider Gott und sin heilig wort: dich nit gefären den embörungen unnd anders mer. Welcher ding du dich mit gheinem wort entschütten magst, das sy nitt von dir sygind begangen.

Dann das du gaben nimpst, ligt am tag. Wer weißt nun nit von dinen XII. hundert ducaten und pfründen zesagen? Din verfochten unchristenlich handel bezüget der hochwirdig Bischoff Gabriel von Eychstett, der dir etwan by dem Bann verbotten ze disputieren dinen Fuckerischen, aber nit götlichen contract, darumb du ouch gelt hast yngenommen, so vermischest dich und die, so nit mit dem gotswort, welches sy schühend und fliehend als der das tüfel crütz, sunder alle ding allein mit tyranny, trutz und gwaltiger hand understond zeverfechten. So hastu ouch als ein lange zyt dem Zwinglio geschwigen, das mengklich merckt, dich geferet han, der armen entbörung, die sunst yetz, Gott sye leyd, in unseren landen sich erhebt hat. Darumb lieber Eck, gang in dich selbs und erinner dich, stand sölcher alefantz und fuler bossen ab. Hastu bißhär ye diner eer nit verschonet, vor den menschen, die dich hand gehoblet, gesottenn, gebraten, kochet, geädret, gmunchet, bulliert, plumbipassiert, so verschone doch (ermanen ich dich um gottes willen) diner seelen vor gott, der die endtlich erst recht schenden, verachten, vermupffen und straffen wirdt: der byel ist am boum, hör uff oder die stund ist hie, er wirdt dich abhouwenn, unnd das verstand von mir im aller besten.

Jch liesse dir ouch gutter meinung gern zu, Eck hab lutt siner Missive ein gut Christenlich fürnemmen wider die verfürisch kätzerisch leer des Zwinglis, als er die nennet, ze disputieren, als wider den, der manigfaltig jrrung und Christenlichs gloubens befleckung ynfüren, zerryssen und in ein mißverstand ziehen sölte, wo du hochglerter Eck mit diner leer dinem schelten wärest fürkommen, und ee du den Zwinglen für ein sölchen ußgerüfft, zevoran jnen bewisen han, mit der gschrifft, das er ein sölcher schädlicher man wäre: die wyl lycht ist, einen ein kätzer, verfürer, zerrysser der gschrifft zeschelten, das ouch juffbuben kündind, dir wol zewüssen, du habist dann nie das geschrey der Juden vor Pilato über Christum geläsen: aber zu einem kätzer zemachen, brucht mer arbeit und schnufen. Es will ye nit gnug sin zeschryen: Tolle, Tolle, Crucifige, crucifige, man muß ouch anzeigen: Quid mali fecit, Was übels er gethon habe, darumb solt Eck billich sich an die arbeit, zuvor der scheltung geleynet han und nit den Zwingli so unredlich mit einem hindergang vor unser frommen Eygnoschafft geschmächt und verlümmdt han. Daruß wol zu ermessen, das Eck den Zwinglin unbillich schilt, glych als ob im uff sin Missive uß wüttendem, zornigen, hitzigen hertzen mitt schmachgschrifft und lut siner ableinung nach unserem nüwen Euangelion und Lutherischer art geantwurtet sy: denn am tag ligt, das Eck den Zwinglin unbillicher ursach, unredlich, undapffer, hinder jmm dann nie kein leyd zugefügt, mit lesterlichem namen vor einerr erbren Eydgnoschafft von erst an betadelt, geletzt unnd geschendt. Jn welchem Euangelio Eck disen fulen bossen geläsen hab , ist wol zemercken und blybt wol by Eckischer, aber nit by Zwinglischer oder Lutherischer art.

Deß unser Junckhern vermeinend, yederman zeschenden, schmähen, zeschaden, zeschälten, schölmen, trutzen, bochen, houwen, stechen, verunbillichen, wie es jnen gefelle, und so man jren hochblasnen missiven entgegen gat, gflissen aller billicheit, so ist es Luterische art, das nüw Euangelion uß hitzigem hertzen undd wil sy der widerstreych nienen verschmirtzen. Nun hat ye Eck den Zwinglen zum ersten angerennt und mit scheltworten hindergangen wider Christenliche art: darumb er billich schwige, ob man jm schon wärd umb wärd gäbe. Ob aber die antwurt Zwinglins Christenlicher sye, dann die Missive des Ecken, ist wol zeerlernen durch ein yeden der beyd gschrifften durchlesen hat. Darumb, liber Ruffine, hastu Hieronymum mit unlydenlichen namen der ketzery begossen, ach so gedulde ouch, das der gut Hyeronymus sölchen treck, mit dem du jn bekleibet hast, wider abwüsche.

Das aber manigcklichem kund sye wie billich der Zwinglin dem Ecken begegne, wöllend wir jr beyder red und widerred mit allem glimpff erwägen.

Eck wie obgemelt ist, hat sich erbotten mit Zwinglio zedisputieren und mit hilff des allmechtigen gottes und gnad des heiligen geysts trostlicher hoffnung den waren christenlichen alten glouben und gebruch wider den Zwinglin zeerhalten, das sy der heiligen geschrifft gemäß und nit wider und das Zwinglis nüw verfürisch fürnemmen der heiligen gschrifft gantz widerwertig und entgegen sye.

Uff diß von erst antwurt im Zwingli, wie Eck sich dörffe härfür stellen, sam er uß liebe Gottes zu einer frommen Eydgnoschafft schrybe: so Eck nit geloubt das ein Gott sye. Diß zeygt an sin leben und leer und das er dem läbendigen gotswort so thorlich und frävenlich widerstanden hab, das Ecken alle menschenn für ein waren gotsfind gehalten und empfunden habend. Endtlich wo ein gotsdanck in jm wäre, sölte er ein sölichen verfürischen, ketzerischen gweltiger und zerrysser der gschrift nach der leer Christi zum ersten angelangt han.

Nun hat ye Zwinglin dem ecken in disen stuckenn mit unwarheit nüt zugemessen: dann kundbarr ist es ouch mercklichen, das eck mit sinem leben ein warer Epicurus ist: aller frässerey, sufferey und füllerey von jugent uff geneiget, mit siner leer ein ellender toller Sophist, wysend das all sin thaten und gschrifften, in denen nit ein härlin götlicher gschrifft ist. Als denn sin öpffelmuß, so er über die Logic und Philosophy gemacht und zusammen betlet, anzeigt. Doch in Heydischer Philosophy wellend wir jm sin blatz lassen. So hat eck nit einmal dem götlichenn heiligen wort thorlich und frävenlich offenlich widerstand gethonn. Das dann on ander vil siner stempenyen sonderlich bezügt sin hüpscher christenlicher contract von C. fünff, den er in sinem Euangelio gfunden hat. Aber eck laßt sich nit irren, daß das euangelion Christi anders lert und sagt: Mutuum date, nihil inde sperantes. Merck eck, du bist so verblent durch die Fuckerischen ougenspiegel worden, das du nihil für fünff gulden gelesen hast. Wo Zwinglin oder Luther der massen Christo jn den bart gegriffen, wie wurdist du so mit Stentorischem gschrey geschrüwen han: ketzer, ketzer, keyser, keyser, noch hörest nit uff, sonder man gspürt dich noch by hüttigem tag ein waren Gots fygend, und ye lenger ye hitziger. Dann du nittt allein dich noch täglich understast vil unchristenlicher artickel christenlich zemachen, sonder ouch, du schürst, zündest, reytzest unnd karrest allenthalben an die Bischoff und Fürsten, das sy die frommen christenlichen lereren vahind, kerkerind, trenckind und brennind. Deß muß Freysingen, Eychstet, Regenspurg, Saltzburg, Bamberg und Wirtzburg zügnus geben.

Hie bricht aber Eck härfür, wil sich ein Christen man sin, erretten: Ursach, er sye von christenlichen eltern geborn. Wer wolt hie nit lachen der hochgelerten eckischen probation? Mit der man billich sol Türcken, Juden und alle ketzer überwinden, glych als ob Christen nit köndind gotloß lüt gebären. Lieber Eck, hat ye Adam Cain, Abraham Jsmaelen und Jsaac den Esau geborn? Wie wol sy frumb vätter und doch die sün groß gotsschelck gewesen, und ist ye kein sichere regel, das wyß wyß, nar nar, Christ christ gebäre, darumb des Ecken wysen eltern mögend wol ein narren und Christenlich, wol ein gotsfygend geboren han. Min Eck, hastu nit so vil uß dem Joanne behalten unnd glesen, das die Christen nit werdend uß dem fleysch und blut geboren, sunder uß der gnad Gottes? Jo. 1. Lug wie bist so einn Christenlicher lerer, dir glorierest im fleysch wider die leer Christi. Din vatter hat ein Ecken gemacht, aber nit ein Christen, dann was uß dem fleysch geboren ist, das ist fleysch. Joannes 3. Ergo was uß dem alten Ecken geboren ist, ist ein Eck und nüt mer darzu. Wir hettend gmeint du hettest sölchs ouch gewüßt, ee und Theognis wäre geboren.

Wyter berümbt sich Eck, sin vatter sye ein besser Christ dann Zwingli. Ja Eck, das müssend wir dir nachgeben, du hast es ein mal erratten, dann der Zwinglen hatt nie dem Luther die ougen ußgestochen, wie din vatter dem gmalten Luther in dinem gang gethon hatt, warlich ein sölche Christenliche that bezüget ein ernstlichen Christenn, wol wirdig, das jmmm der Bapst ouch ein Beatissime mit zwölffhundert gulden verablasset gabte, dann er fürwar dem Luther nit weniger schedlich ist gsin, dann du mit dinem wüttendem hin und här ryten gen Lißsick, Rom und durch XVII Bistumben, wie wol dir der ritt nit schwer gesin, das machend ducaten und silbren bächer, jch gschwyg hie der grossen kunst, die er mit jmm von Romm gebracht, das er weißt wo der Römisch Ablaß in der heilgen geschrifft gegründet, namlich zu den Coloss. am 1 etc. do Paulus sagt: Jch erfülle die ding, die nach dem lyden Christi manglend etc. Also hatt jnn ein Cardinal gelert. Doch hie by sicht man abermals, das Eck dise gschrift mit siner hohen kunst nie hat ergriffen, ursachm er weißt nit umb das crütz Christi und wie das lyden Christi noch nit geendet in sinen lieben heiligenn, welchs die meinung Pauli. Aber der gutt barmhertzig Eck macht ein Ablaß daruß, darmitt er nit lär in der kunst von Rom komme.

Ob aber Eck in Christenlicher kirchen erzogen sye, wie er sich berümbt, verkrücht sich mit andern sinen proben, es macht in kein Christen: darumb mich seer verwundert an den Ecken, wie er sich der Christenlichen leer berümen dörff und weißt noch nit was ein Christen macht. Christen volck ist nit ein Panther thier, das allen dingen, so darumb sind, sin farw gibt.

Denn wil ich dich für ein Christenn han, wenn du Christum Jesum den waren gots sun in ddinem hertzen erkennest und versihest, einen ewigen Künig und priester zesin, und dich jmm und sinem wort allein und nit den Bäpstlichen Bullen underwurffist, und jnn liessist ein einigen erlöser sin. 1.Pet.2; Ro. 3; Jo. 5. Ein eynigen versüner. Ro. 3. uund 5. Ein eynige thür in das rych gottes. Jo. 10. Ein einigen hirten. Jo. 10. Ein einigen befrider. Eph. 2. Ein einige leyter Jacobs, an der alle menschen in den himel stygend. Jo.1. Unser eynig heyl. Esa. 45. Jo. 6. unsers einigen heyls ein Fürst und Wägleytter. Esa. 55. Ein einig houpt siner Christenlichen kirchen. Eph. 1.4.5. Colloss. Unser einiger, ewiger priester. Psal. 119. Heb.7. Unser einiger lerer. Jo. 2. Unser einiger mitler. 1 Timo. 2. Unser einig ewig opffer, das ein mal geopfferet, all heiligenn gevolkomnet hat. Heb. 9. Der eynig aller menschen sünd uff sich geladen und bezalt hat. Esa. 53. Und yetz unser eyniger ewiger fürbitter. Ro. 8. 1.Jo.2., durch den wir allein ein fryen sichern zugang zu gott habend. Rom. 5. Heb. 4. Ephe. 2. und mer der glychen articklen. O Eck, erzittert dir nit din hertz ab disen stucken und houptgriffen, dann wo du nit dahär kumpst, so mag es nit sin das du dem götlichen ewigen wort nit widerstand tüyst und nit verfürisch leeren härfür tragist: wie du dann vilveltig gethon, gar by wider all obgestimpt artickel. Dann wo du gruntlich die ding von Christo unserm herren gloubtist, so wärind dir dine bücher, gschrifften und närrisch disputation wol überbliben. Von der vorsehung gottes, von dem Römischen ablaß, von dem fägfür, von dem fryen willen, von dem teglichen mesßopfer, von der poenitentz und gnugthuyung, von der anruffung der heyligen, von fürbitt der abgstorbnen und von den bilden nit hinweg zeheben, darin du dich gar artlich nach dinem sitten erbrichst und zeygest an dine heylige geschrifft. S. Lux Maler habe unser frouwen bild gmalet. Jch han nie gwüßt, das Lucas medicus Lux maler heysset. Darnach kumpstu mit der Veronica, diner achtung frylich ein heylig ding, dann die Juden machend die zu Rom und verkouffens den Christen, und der glychenn vill stempnyen mer, welche du all erhaltest, gmeß zesin der heiligen götlichen leer, dir zu nutz und dem allmechtigen Bapst zu eeren, mit gnaden des heiligen Römischen goltz, trostlicher hoffnung, etwas wyters von dem heiligen vatter zu erjagen. So dir aber nun nit gelingen wil, wie dem Fabler von Costentz, der dir das hälmlin by dem Bapst hat vorzogen, so henckest du dich in die äbt unnd Bischoff, darmit dir noch ein teyl werde von dem rock des herren.

Endtlich bewyßt sich Eck ein Christ zesin, uß dem so er zu Jngoldstatt das Euangelion Joannis teglich ordinarie liset, wenn wir, gloub eck, nit wüßtind, wie du so toll und unglerlich im heyligen Joanne umbgast, so woltend wir dich von hertzen beweinen, aber wir tund dir die eer an, das wir nit glouben dich den verstand des Euangelions Joannis zehan, besunder wir rechnend dich in dero zal, von welchen Esa. schrybt 5 etc.: Die sehen nüt sehend, hören nüt hörend, deren hertz verblendt ist, die oren beschwärt, die ougen beschlossen, und ursachet uns, das du Joannem lesende nit lisest, dann du berümbst dich Joannem zelesen, so ist es leyder, das Continuum Theologie uß dem schirmestu här, wie ein blinder Andabat und schryest: Domini mei, Audite quid dicat sacer Ambrosius, Barbatus Hieronymus, Sanctissimus Papa Leo etc. und hast doch dero Originalen noch nie kein gutten morgen gewünschet, wie wol du dich hoch ufblassest, du habist Augustinum vil flissiger dann Erasmus Roterodamus gelesen, und also settigest dine zuloser mit dem brot, das gott hieß Ezechielem bachen. Ezech. 4, das ist menschen kat.

Sihe lieber Eck, das uns nit zevil ist, uß der Eydgnoschafft ein stabreyß zethun gen Jngoldstat, diner leer uffzemercken, darumb so kumm wenn du wilt, so kennend wir dich baß, dann din Christenlicher vatter, der dich gmacht hatt, das soltu uns billicher sach vertruwen. Aber doch so wäre ye diner hochgelerte wol angstanden, das du vorhin die wybs bild by dir überwunden hettist, als namlich die edlen Christenlichen Keyserin frouw Argulam von Brombach ein geborne von Stouff, und demnach erst gen Zürich gerungen, mit dem manhafften Zwinglen ze disputieren. Wie wolte er dich fürchten, latinisch, grekisch und hebreisch gelert, so doch die wyber in dinem land gelerter sind dann du, und doch allein jr beyerische spraach bruchend? Aber doch günstiger eck, ich warnen dich, wie der trüw Eckart, das du dich wol fürsehist, dann warlich, du wirst an dem dapffren Huldrichenn Zwinglen nit den jungen frommen Meister Arsacium Seehofer finden, welchen du mit dinem Theologisten so unredlich gefangen, kerkert, zu revocation gezwungen und nachmals in das kloster Etal gstossen. Mich wunderet aber nit uff dich, du bist verblendet, dann du hast gaben genommen: mich wundert aber uff die anderen menner diner facultet, ja ouch juristen und ärtzet, das sy dir blindenfürern so ellenklich nahinhottend und mithülend. Wir kond uns ouch gantz nit erschrecken din ernstlich fürnemmen, das du din läben lang wilt widerstand thun, lut diner ableinung, denen valschen, verfürischen, ketzerischen ußlegungen unnd mißverstenden, damit Luther und Zwingli das wort Gottes zerryssind, und alle sacrament und ordnungen der Christenlichen Kirchen befleckind, dann wir wüssend wol, was du für ein kouffman bist, und was du für gmertz und grempelwerck umbfürist, und sind ouch sonderlich bekannt dine Thrasonische bücher, so dine reysen jnnhaltend: und bist ein finer Joannes, wärist du nun von Monte villa. So ist kuntlich, das du die gantzen tütschen nation mit edlem gstein betrogen, hast verkoufft Chrysopassum ein banckart für den edlen Chrysoprasum. Aber jm ist recht, an ein söliche schöne materi kört ein sölicher titel.

Aber mit ernst geredt, lieber Johannes Eck, vermagst du doch endtlich so vil, wie du dich entbörest, so dritt härfür einmal umb Gottes unnd christenlicher liebe willen, unnd erwyse mit götlicher heiliger gschrifft nit mit nydischen Missiven, nit mit wannen büchlinen, das doch Zwingli ein sölicher sye, der kätzerisch, verfürisch die ußlegung der geschrifft zerrysse, dann wirr sind ye nit lüt die lutern blossen scheltworten gloubind, es muß grund hie sin, und das liecht der gschrifft. Wir lond uns ouch nit erschrecken mit dinen Bäpstlichen bullen, dann dir wirt nit mit dem Zwinglin gelingen, wie mit den gutten frommen Korherren zu S. Moritzen zu Augspurg, die du mit Fückerischem Bann darzu brachtest, das sy dir von der pfarr wegenn daselbst mußtend din fulen gmertz und Cortisanische kouffmannschafft abnemmmen: aber doch sy forchtend dich nit, sunder ein gwaltigern kouffman, der gwaltiger regiert by dem Bapst in seckel seculorum. Darumb die wyl du Zwinglen schiltest, er zerryß die gschrifft und befleck alle sacrament der kirchen, so biß doch so dapffer und gib ursach und grund diner anclag, so mögend wir dir glouben, denn es wil dir in der warheit nit wol, noch Christenlich anstan, die wyl du jnn also ein kranck glid wüssest, das du jnn nit zevor brüderlich und Christenlich ersucht hast, welchs, so dirs der Zwinglin in siner widergschrifft verwyßt, so berümbst dich diß underlassen zehaben, nach der leer Pauli.18. Man sol ein menschen nach der ersten und andren meinung vermyden etc. Nun sye Zwingli durch Bäpstliche Bullen unnd sin ordenlichen Bischoff unnd durch den Christenlichen hochgelerten Doctorn Emser ermant worden.

Hie sich, lieber Eck, wie du ein Emsersprung hie thust, überhüpffest das notwendig, nimpst an die hand das unnottwendig: du müssest zuvor mit göttlicher gschrifft den Zwinglin ein sölchen erwysen, das er nachh der leer Pauli zuvermyden sye. Hie gastu dannen, und rürest das nienen an, dann es ist dir unmüglich zethun und sagst von warnung der Bäpsten und Bischoffen, glych als ob man nit wüsse, das sy vor dem gotswort warnind, als menglich abnemen mag, in der Bäpstlichen Bullen, in der Bischoffen Mandaten unnd in sunderheit in der Antchristlichen Conclusion, die du, der Fabler von Costentz und der großbuchet wyenbischoff von Regenspurg mit sampt andern warneren geschmidt habend. Wie aber Zwinglin von Bäpsten ermant sye, sines Christenlichen fürnemmens abzestan, ist kuntlich. Du ellender mensch hast müssen gen Rom louffen, dinen sachen nach zekummen, so dem Zwinglin hinder die thür heim, und hinder sin ofen, Bäpstlich Bull unnd gold kummen: das aber er, nach demm er sich vom Bapst yetz im fierden jar entladen, nit genommen wie du. Jst nun sin sach falsch und verfürisch, und one grund der gschrifft, so gebürtz es üch, die nider zelegen, nit mit schencken, nit mit gold luder oder mit blutdurstigen Missiven, sunder mit heiliger götlicher gschrift. Das du aber sin ordenliche Bischoff anzüchst, glych als ob Zwinglin von jm gnug erwisen, ze jrren, thust dem guten frommen Hugen unrecht, dann er sich nit der kunst vermisset Zwinglis hendel zerechtfertigen, wie wol nit on ist, etlich sines hoffgesinds sind mit bevelh mundtlich und gschriifftlich, Als Vicari Joannes Faber und Melcher Wychbischoff nit an jnn, sunder an ein Capitel geratten, das er sölchs sines fürnemmens abstande. Die wyl aber Zwinglin sines fürnemmens heiliger gschrifft grund und liecht weißt, so ist jm noch nit füeglich gsin uff jr trouwen und trutzen so glych von dem Gotswort abstan: er wirt sich ouch mit dinen Missiven vil weniger dann mit schattens schatten abschrecken lassen. Dann er und ouch wir sind noch nit mit Christen blut vermasget biß zum blut widerstanden, das denn din sonderer flyß unnd müe ist, und aller Bäpstler, üwre hend in dem unschuldigen blut zewaschen, und dir gelingt hübschlich, aber es schadet nüts, wir sind unsers herren Jesu Christi tod und läbendig. Unnd wie wol Zwinglis person nit allein von dem Bischoff, sunder ouch von sinen gsantten nie ist ersuchte, dennocht hat er sy vergnügt durch gschrifftt, der nie kein mensch hat antwurt geben, was sol man üch nun mer thun, man muüßt villicht ein hülen bschicken.

Nun züchst du dahär mit dem dritten warner, Hieronymo Emser, sihe Eck, wenn diser din Christenlicher leerer der antwurt Zwinglis ein einig härlinn ußrupfft mit gschrifft, so sye der sig sin und din. Dann hatt Emser ye stempnyen zesamen bracht, so sind sy im büchlin, darin er den Canon erredt, das du so hohe berümbst. Weyst was es ist? Mutuo muli. Doch so ist üch gesellen nit am Canon, sunder am Mammon gelegen: gieng üch am Mammon nit ab, wir woltind bald umb den Canon eyns werden. Wie wiltu im aber nun thun, lieber Eck, so der Babst yetz verbüt umm messen kein gelt nemmen? Darnach so hatt der Bischoff von Costentz mitsampt sinen hohen schulen, der unser achtung Jngoldstat ouch eine ist, nüwlich ußgangen, dem Canoni all sin krafft und eer gnommen, ob es schon dir unnd Emser leyd ist. Dann die wyl lutt der schulen gschrifft kein priester sich vermessen sol, das er Christum selber opffere etc., wo blybt nun din schoner Canon unnd die heilig gschrifft dins Christenlichenn Emsers, darmit er jnn wider den Zwinglin nach lutt diner sag erredt hat?

Derhalben dich Paulus nit erredtenn mag diner übelthat, dann du ye billich nach der leer Christi (die vwyl er ein sölcher von dir geachtet wirt) jnn brüderlich ersucht, unnd nitt zevor so ein hochmütige Missiven an unser Fromm Eydgnossen hinder jm gesendet han, mit sölichen schmachworten, glych als ob es alles uß trän undd liebe bescheche.

Nun verwundert Zwinglen sich ab dir, wo dir das nüw gemüt härkumme an ein fromme Eydgnoschafft so hochmütig zeschriben, so du doch von art und adren ein böser Eydgnoß bist, du unnd din Christenlicher Emser. Das dann Zwinglin mit warheyt unnd nit uß haß dir zumißt. Dann die von Schaffhusen gebend dines hertzens kein kundtschafft wie es gegen einer Eydgnoschafft geneygt: dine thaten müssend kuntschafft geben.

Nun hast aber ye mit thaten erwisen ein art guter Eydgnoß zesin, das du ouch darum bist by dem bart erzuset zu Rom. Din schidman was der Probst von Zofingen, Tüfelbschwerer, der beschwur dir die hend uß dem bart, sunst wäre er dir gar ußgerupft worden. Hüt dich fürhin vor sölichen manlichen Appenzelleren, sy mögen nit gedulden, das ein fromme Eydgnoschaft von dir oder andern geschennt werde. Und ob er der zyt schon kein Guardenknecht was, daran denn Zwinglin gefält, so ist er doch onlang darvor einer gewäsen, darumb er dir din schmachred mit bartzusen vergolten. Zwinglin hat gmeint, er hab dir ein Argument jn Ferio gmacht, so ist es in Barba gewäsen. Nun diewyl du der that nit löugnen magst, gilt glych, wo, wie, wenn, oder von wem es ye sye beschehen, es sye prior oder Guardianus.

Derhalben uns noch nitt unbillich verwunderet, wannenhar söliche unverhoffte verendrung dir und andern härkommen, das ir yetz so gut Eydgnossen sind und doch ein Eydgnoschaft bißhär so hoch verlümdet hond.

Des ouch din Christenlicher Emser etwan ein schöne prob gethon, das dir on zwifel von jm wol zewüssen ist, du hieltist jnn sunst nit so für hochgelert und christenlich.

Und darmit aber ein fromme Eydgnoschafft sehe was kuren inen yetz küntzlind und ougendienind, so läse man hie das lob das Emser, des Ecken Christenlicher doctor einer Eydgnoschafft zugemessen hat, das ich uß sinen latinischen versen in tütsch trüwlich gebracht hab.

Suic inimice Dei, Fidei hostis, Suice tyranne
Lactiphagus nequam, Vah boummulctor iners,

Dij nequeunt ultra caedes et ferre rapinas,

Quas sylvis genitus, more latronis, amas.

Tempus adest, quo tu, dum speras aurea dona,

Liligeri fugies ferrea tela ducis.

Die Schwytzer sölich menschen sind

Gottes hasser und des glouben find.

Groß milchbengel und tyrannen,

Küemelcker, vah ouch unverstanden.

Die Götter mögend nit mer schouwen

Jre mortt, diebstal und rouben.

Das sy in irer gwonheyt hand,

Nach art ires gebirgten land.

Als mörder pflegend uff der erden,

So in wildnussen geboren werden.

Es wirt kummen ein kurtze zyt,

Das die Gilg so yetz vil kronen gyt,

Dich mit spiessen, waaffen, ysen

Wirdt jagen, schlagen und zerryssen.

Sehend hie O ir frommen Eydgnossen, die schand schmach unnd laster sind üch etwan von disen nassen knaben zugemessen, die yetz so gut Eydgnossen sin wöllend mit jrem liebkosen. Nun hette ich von miner angebornen und liebe mines vatter lands söliche schmach gern vertrucket. Diewyl aber Eck der gut Eydgenoß üch yetz schmeycheltt und fromm biderb lüt ouch in leydung understat zebringen, disen ein Christenlichen lerer nennet, hat mich die not geursachet ir trüw hertz gegen einer Eydgnoschafft zeorffnen. Jst nun Emser so ein christenlicher lerer des Eggen, der dann üch schiltet Gots hasser, find des Gloubens, tyrannen, unverstanden, röuber, dieb, mörder etc., jst wol zevermercken, was guten gmüts eck zu einer Eydgnoschafft sye: dann wo Emser ein warer Christenlicher lerer, achtung des ecken, wäre, der üch für sölich ußgüßt, so wurdind ir one zwyfel dise mackel mitt warheyt von jm tragen: wo er aber (wie jm denn ist) uff ein fromme Eydgnoschafft lügt, unnd sy mit schmachreden befleckt, so ist er ein wüssenlicher bub: und alle die so ein sölichen buben christenlichen doctor scheltend, die sind äben christenliche doctor wie Emser selbs ist. Und ir Christenlich leer ist, ein fromme Eydgnoschafft schmützen, schenden, schmähen, verhetzen: das sy dann yetz gelegenheit der sachen, gern mit fuchsschwentzen hinweg wuschtind. Aber wil es Gott, wir wöllend den schölmen by den oren erwütschen.

So nun Eck meinet, man lege jm mitt unwarheyt zu das er ein böser Eydgnoß sye, gib ich nun zeerkennen menigklichen was guten gmüts nun stecke in dem ecken gegen einer Eydgnoschafft. Wo aber die Lutherischen uff jnn gelogen habend, sehe er zu. Eck ist ein sölich man, das man nitt vil unschick von jm sagen kan, iren sind etwan mer. Jch han ouch nie gehört, das Eck erstochenn sölle sin zu Rom uff einem misthuffen, sonder das er vil ducaten habe bracht von dannen: umb die er Christum und sin wort verkoufft hat, und sye mit den Carnalen gut büblin gesin, und in sonderheit mit dem Datario (wie wol etlich tütscher meinend er sölte billicher Recipiarius heissen) cum quo frigide bibit.Wann so Eck nit zu Rom sicher ist, der Römische buberey so hoch beschirmt, wer wolt denn da sicher sin? Demnach nit not ist dir hie ein mentelin zemachen, man weißt wol, wie du und der Hans Fabler Vicari zu Rom buß gethan, du etwas geschicklicher dan er, diewyl er sin frouwen mit jm häruß bracht hat, glych als nit huren und buben im tütsch land wärind. So bist du ouch noch in einem stuck gschickter gsin dann der fabler, du weist es wol vor dem Cardinal Grimmanni. Wolan ein ander mal wöllend wir darvon sagen. Es gehört in die heimlichen bycht, unnd gehört ad castra Lutherana.

Nun sol niemants achten, das wir geflissen der sach sy zeentdecken böß Eydgnossen zesin, was gat es uns an wer Eydgnoß oder nit Eydgnoß ist, so verr er ein warhafftiger Christ, so ist er unser lieber bruder in Christo. Wie wol sich eck des namen schämet unnd schmützet doctor Baldazar Frydberger darmit, als den, der da sye ein bruder meister Huldrych Zwinglis in Christo. Mit was eeren und dapferkeit luge Eck zu, dann Baltazar schämet sich gar nit ein bruder ze sin Zwinglins, min und anderer, so dem götlichen wort bystand tund und anhangend. Wir wöllend jnn ouch gern in unser bruderschafft behalten. Aber diewyl sy yetzund understond ein Eydgnoschafft zereytzen und zeverhetzen wider das läbendig ewig Gottes wort, und so inen die gschrifft entrünnet, kommen und berümen sich gut Eydgnossen zesin, und aber darmit unseren frommen lüten die oren melckend, duncket uns not sin jre thaten und arge list zeentdecken, mitt welchen sy sich vorlangest bewisen hand hertz gut Eydgnossen zesin: darmit menigklich wüsse sich vor inen zehüten. Dann es ligt am tag, das sy nüt denn jrenn eygnen glimpff, rhum unnd nutz suchend. Nemmend gelt, unnd bütlend durcheinanderen Gott und den Tüfel. Ob schon damit ein Eydgnoschafft zerrüttet wurde, unnd zugrund gienge, was gienge das Ecken und VEIT Sauter an? Dann damit hettind sy erst den krantz ertantzet. Dann wo eck ye umb der warheit willen mit Zwinglen wolt disputiert han und nit mit disem erbieten sinen eygnen nutz und embörung umb des krantz willen süchte (wolt ye nit gen Zürich kummen und den vogel um näst suchen), so solt er doch glimpflicher ursach ein Ersamen Wysen Rath zu Zürich umb ein glegne malstatt der disputation angelangt han: deß sy allzyt urbittig und ouch vermöglich gegen einer gmeinen Eydgnoschafft gsin sind. Aber Eck meinet die zwo disputationes, zu Zürich gehalten, sygind nit wol ußgschlagen. Ja diner achtung, dann es ist daruß ervolgt, das Eck Fabler und all Bapstgesind lang mit wüssenlichem bwschiß sind umbgangen. Ja wolan, Eck helt billich nit so vil uff die Collationes und erlütterung der heligen gschrifften, dann sy tragend nit so vil gwün, als sin disputation zu Bononi und Wien zu beschützung des Satanischen wucherischen contracts fünff von hunderten gehalten.

Feerer, wie kan Eck sich umb erlütterung willen der gschrifft erbietten mit Zwinglin ze disputieren, so doch Zwingli gegen Ecken verschetzt und ein verfürischerr, kätzerischer zerrysser der gschrifft, lutt sins schrybens ist, wo blybt hie din Paulus? Ein kätzerischen menschen myde. Da by wol zevermercken, so er disputieren wil und die sach erlütten, das Zwingli warlich nit einn sölcher von jmm im hertzen geacht, sonder er brechts gern dahin, das man sölichs von dem Zwingli gloubte. Die wyl aber sölichs sunst etlich uß der Eydgnoschafft gloubend, und aber jnn die Christenlichen Züricher und vil ander mer für ein Christenlichen leerer achtend und erkennend, so soltest du billicher sachen mit diner hohen kunst die frommen Züricher bericht han, damit sy von jmm gewichen und etlichen Eydgnossen bewilligt hettind. Hie wäre Eck lob und bryß werdt gsin, die vil than hett und sich vor wenig berümbt. Aber yetz so erblassest dich und speutzest fhür wider die frommen Cristen von Zürich und sagst jnen nit, das sy löschind. Aber, lieber Eck, wär etwas an dem Zwinglin zegwünnen, gloub mir, du werist schon zu spat kommen, unnd hettend dir ander lüt die büt schon abglouffen, das hastu wol gewüßt: und die wyl du dich keins sigs vermessen, hastu nit gen Zürich begert: wüßtest du etwas am Zwinglen zeerholen, du bist so eergytig und hochmütig, ouch Bäpstlicher und Bischofflicher schänckungen so bgirig, du wärist langest kummen, aber du fürchtest das Gyrenrupffen. es wäre ouch dir zevil von Jngoldstatt biß gen Zürich zekommen umb eines häsenen käß willen. Wir wüssend ouch, das dir ernstlich in din sinn nie kommen ist, mitt dem Zwinglin zu disputieren, dann du vorlang, amsig, Römische bübery zebeschiemen verzagt bist. Aberr du hast din Bischoffen mit diner Missiven wellen groppen fahen, wie wol sy darab essen wellind, wil ich gern sehen. Hettest mines beduncken bißhär alefantz genug ußgericht und blibist füran zefriden. Dann wär wolt so torrecht sin, das din Missive nit luder deß unschuldigen bluts sye? So doch bißhär ye und ye ein Bischoff von Costentz sich gewidert unnd ußgeredt, zu erlütten die gschrifft und henndel, glych als ob es jmm nit zustand, es höre zu den Bäpsten, Concilijs und hohen schulen. Darby hat er by einer Eydgnoschafft hart darab gehalten, das sy niemant begunnend sölche erlütterung der gschrifften: unnd unsers bedunckens ein fromme Eydgnoschafft dahin gebracht, das sy den frommen zu Basel und den frommen zu Apenzell sölche erlütterung der gschrifften habend abgeschlagen, so doch beider orten yetz genempt, bedunccken was niendert mit baß den ellenden spänen mögennn entgegen kummen, dann mit uffsehen, welche parthyg die gschrifft am dapfferist bruche und also die tentlerr abgestelt verordnet wurde, das gotzwort luter und pur zepredgen.

So nun ein Bischoff von Costentz, nit angesehen die widerwertigkeit, nit den Christenlichen nutz, der daruß ervolget wäre, wo ye in einer gmeinen Eydgnoschafft durch gelert lüt sölche erlüterung der gschrift geschehen: so ir doch selbs erkennend, vil mißbrüch ze sin die unlydenlich, von denen jr nie hand wellen reden lassen. Wannen här kumpt nun die nüw meynung, das diß sölle Ecken vergonnt werden, das sunst allen gelerten der Eydgnoschafft abgeschlagen? Dero ouch wir, Gott sye lob, die Christenlich gelert und des waren gotz wort bericht sind, manchen hand, die weder dem ecken oder dem Bischoff zu Costentz zeverachten. Darumb einer ersamen Eydgnoschafft wol uffzesehenn ist, uff üwre wanckelmütige rät, findung und anschleg, dann es lasset sich lychtlich erfaren, wohin üwer fürnemen reichet.

Aber sye jm, wie im wellt, so gloub ich Gott thüe es, das doch darzu enndtlich kummen ist, das man verwilliget, so ferr dir ernst zu disputieren: grosser hoffnung, ein Eydgnoschafft werde dar durch wider in einigkeit kummen: dann wir unser Eydgnossen der art wüssend, wo Römische bübery, mit der Eck und etlich jrer pfarrer umbgond, durch das Gotswort an tag kumpt, das sy sich gar bald eins andren besinnend, und sölcher verwickler und uffrurer müssig gond: die dann nütz denn eygen nutz und bracht suchend. Gott gerat, wie es umb die armen seelen stande, und umb das läbendig wort gottes.

Enndtlich der richter halb, damit du dich. lieber Eck, hoch erbrichst und sich aber Zwinglin der selben weeret, wirt mines bedunckens der sach wol radt: dann jr nit feer von einander sind, wo dir anders ernst ist, nach lut diner ableynung. Das din meinung nit sye, das jemants urteyle das wort gottes, dann die kilch in erkantnuß: das dann ouch, gloub sicher, des Zwinglis meinung ist, du bruchist denn ein falsch in dem wörtlin: in erkantnuß und kilchen: du söltest heyter geredt han, wöltist du dem argwon des alefantz sin entpflohen. So wellend wir nun das besser von dir glouben und nach diner und des Zwinglis meinung der richter über das gotz wort müssig gan: unnd wo man von dem Gotswort redet, disen namen schühen, dann es wil übel luten, ein richter han über das ewig unbetruglich gotzwort, die wyl diß niemant, ouch diner achtung, sunder es aller menschen hendel, wort, werck, urteylen sol und muß. Jo. 12.

Wir wellend uns aber gebruchen diß namens Richter oder Erkenner, wer under zweyen, so spänig sind, sich des gots worts am dapffersten gebruche: das ouch din meinung ist,mit dem wörtlin "erkantnuß" dann sölcher richter unnd erkenner kan und mag sich keiner wideren, so doch Christus spricht: Man sölle sich vor den valschen Prophetenn hütten, die sind on zwyfel die, so die gotzwort mißbruchend oder in ein andren sinn und verstand ziehend. Wie kan man nun sy schühen, wo man sy nit erkennt? Und Paulus in der ersten Epistel Corinth. 14: Es söllend zwen oder dry leeren, die andren richten oder erkennen: one zwyfel, ob sich die des gotsworts recht gebruchend oder mißbruchend. Und widerumb: Der geyst der leerer ist underworffenn denenn, so gelert werdend, namlich darumb, das sy über jnn erkennen mögend, ob er uß got sye oder nit. Und der herlich Joannes vermanet uns, das wir nit söllind einem yeden geyst glouben, sunder wir söllind sy bewären und achtnemmen, ob sy uß Got sygind. 1. Joan. 4. Deßglychen Paulus: Jr söllend keines leer verachten, aber bewärend alle ding und das da gut ist fassend zu üch. 1. Thessa. 5. Ouch zu den Philippensern. 3. ca. 8. heisset er uns gar äben uff die hund und bösen arbeiter sehen, die zerrüttung machend und uns von Christo ryssend. Feerer zu den Colossensern 2. cap. Sehend äben für üch, das üch niemant verfür in hochgschwindigkeit der wörter, sunder wie jrr glert sind, gwurtzlet und underbuwen in Christo Jesu, also wandlend. Sehend üch äben für, das üch niemant betrieg durch die Philosophy und durch leer klappermeer, welche nach menschen tant in usserlichen zünsselwercken und nit nach der art Christi Jesu sind. derhalb der Zwinglin sölcher erkennet, die sich des gotzwortes gebruchend, gar nitt wideret, wie du meinest. Es muß ye diß zuggeben werden, ob schon das gotswort keinen richter synenthalb mag erlyden.

Welche aber die erkenner sin söllind, daran ligt es. Eck meinet, die kilch. Gefellt uns wol, dann er ye hie nit kan die kilchen für Bapst, Bischoff und zesamet gerottet geistlich Prelaten nemmen, die wyl er selbs die erkantnuß gmeiner Eydgnoschafft heim setzt, die diser glychen larven keine sind.

Nunsy sygind wär sy wellind, so müssend sy von nötenn sölich menschen sin, die underscheyd wüssind zwüschend gotzwort und menschen leer: darumb not ist, das sölich erkenner im gotswort bericht, geübt und brucht sygind, und des gotzwortts sicher und gwüß, sunst möchtind sy gar bald den tüffel für Gott und die lüggen für die warheit annemmen. Und sölchenn sicheren bericht der gschrifft gunnend wir allen menschen, wir gloubend einem yeden der sich deß berümpt, es sye ein Eydgnoschafft oder wer da welle: wir verlümmdend ouch niemant, das er nit ein Christ sye und das wüssen hotz nit habe, er verrate sich denn anders, mit worten oder thaten, darumb wir niemant schühend zu erkenneren, geb wär die sygind.

Aber die wyl menschlich anmütigkeit, gunst, verbunst, liebe, nyd, eygen eer und nutz hierin ringet, ist not dasselb zu vorkummen, darmit niemants unrecht und gwalt beschehe: unnd nitt die finsterniß für das liecht und der tüfel für gott erkent und härfür tragen werde.

Dann wo Eck dry oder vier erkenner näme, Zwinglin ouch so vil, sy wurdind erkieset von jnen, oder darbotten, gut glych, so möchtind die richter als uneinß werden als die sächer, die sprechend: Eck brucht sichs gotswort, die andren: Zwinglin brucht sich des gotsworts. Darumb not wurde, richter über richter, unnd den erkennern ander erkennern setzen: und kämind nyemer mer zeenden. Demnach not sin wirdt, gäb wär die erkenner werdind, das die selben sich vereinbarind über das buch, darin gentzlich die leer und das gotswort begriffen ist, mit namen die Bibel des alten und nüwen Testaments, die dann ein sichere unfälbare richtschnur jrer erkantnuß sin sölle. Wo dann die Erkenner ouchh spennig wurdind und anmütigkeit oder menschlich affect in der erkantnuß ringenn wolte: Ja Eck thut im recht, Ja Zwinglin hat recht. Hie muß die gschrifft urteylenn, im buch verfasset, darüber sich die erkenner vereinbarett hand, das nüt dann das gotswort darinnen verfasset sye. Bringt nun Eck grund uß solchem buch unnd der Zwinglin nit, so ist der sig billich des Ecken. Also muß man im thun: und Augustinus hat im also than wider die kätzer und all heylig vätter mit gegenwertigkeit der Biblen, sunst mag man niemer mer zu end kummen.

Wenn nun Eck sölich erkenner wil annemmen, über die das wort gottes meister ist und denen jr menschlich affect mit gegenwertigkeit der Bibel verknüpft, das sy sich nit über das gots wort erhebind und menschen tandt zu dem wort gottes und widerumb das wort gottes zu menschen tandt machend, wie es jnen gefellt: sunder jrer erkantnuß das Biblisch buch, darinn gotzwort verfasset ist, richter sin lassend, so kommen Eck frölich, wenn er well, und wo Zwinglin im wychen wolte, das niemant kein sorg han sölle, so sind noch so vil dapfferer Christen, urbittig mit jmm zu disputieren, das er nit vergebens kummen sin sölle. Verlürend sy, so walte gott, was man mit jnenn handle. Ligt aber Eck unden, so schlitz man jmm ein or zu ewiger gedächtnuß sines frävenlichen fürnemmens wider Gott unnd schick man jnn wider in das Beyerland in die schul zu der manlichen Fürstin frouw Argula von Stouff, das sy jnn uff ein nüws das A.B.C. im Christenlichen glouben leere.

Nun müssend aber die Erkenner zulassen, daß das Gotswort ein richtschnur jrer erkanntnuß syge, unnd wirdt alleyn hierinn menschlichen gunst unnd ungunst, eygen nutz, zytlichenn beruom und vorteil verhüttet.

Das aber die erkenner söllind und müssind allein das wort gottes vor ougen han, ist kuntlich uß der gschrift, wie uns dann Jo. 5. Christus wyßt uff Mosenn, Propheten und gschrifft. Und Deut. 17. ca. das in spännen sölle gericht werden nach dem wort Gots. Ezech. 44. Wenn sich spänn erhebend, söllend ir dem urteyl mines worts ston. Darumb so sichst nun, lieber Eck, das der Zwinglin erkenner nit verwirfft, so verr und inen der zoum angelegt wirt, das ir gunst oder ungunst in inen nüts vermöge unnd din klappern undd vil geschwetz ein meyster habe, sy sygind von Parrhiß oder Lamparten.

Wo nun Eck sölich erkenner annimpt, so wirdt es ergon wie dem Theobalden Huter, gemaltem pfarrer zu Appenzell, ouch einem redlichen Gotsfygend, der mit anderen jm anhengig einen hett, den da verdroß, das die priester usß den bucheren jnn widerfachten. Begert demnach von dem pfarrer, das er jm sölte zeigen, welches das recht buch wär, er wölte es ouch kouffen, darmit er der nüwen leer (wie man sy nennet) ouch möchte widerston. Do riet jm der pfarrer, er sölte das Testament kouffen. Do er nun das durchläsen hatt, fragt er nachmals den pfarrer mit ernst, ob es das rechtschuldig buch der unfälbaren, untötlichen warheit Gottes verfasset sye. Gab jm der pfarrer ein antwurt: Ja, es wäre äben das, und sunst keinn anders. Do sprach der fromb christenlich Bartolome Berweger, houptman etc. (yetz wöllend wir sinen namen an das liecht bringen): Pfarrer, so behüt dich Got, dann du hast unrecht und die anderen priester recht: sy sagend doch nüts anders, wann was jn dem Testament stat. von welchem du selbs kundtschafft ggeben, das nüts dann die läbendig leer Gottes darinn sye begriffen. Aber one zwyfel, Eck nimpt sölich unpartyisch erkenner, denen irer fräfel verknüpfft ist, nit an: dann er hette gern lüt, die dem handel abhold, glych schrüwind: Eck hat recht, Eck ist der gelertest, Eck hats troffen. Das wirdt aber, lieber Eck, dir nit gelingen. Söliche corrumpierte und bstochen Richter hast du ouch begert wider den doctorem Martinum Luther. Doch er was dir zewitzig. Du wänst stetz, du habist kind vorhanden. Nein, Nein, man wirdt dich anders gürten. Darumb du dich dines siges wider jnn und diner richtern nit berümen darffst: denn man kennt dich, din richter und jrer erkantnus vast wol, das kein buchstab biblischer leer dar jnn ist. Oder gebind sy oder du antwurt über die Confutation wider sy ußgangenn. Man wirdts üch junckeren anders sagen, denn das man üch stetz lasse in rörlinen sitzen und pfyfflin machen wie ir wöllind. Jr müssend die Biblische rußpfyf oder schalmyen ouch hören, oder jr müssend nitt mitdantzen.

Wo es aber ye darzu käme, das ir wurdind ob einer gschrifft des verstands halb uneins, dem hat Zwingli gnug geantwurt in siner widergschrifft über din Missiven. Es muß ouch darby beston, als du selbs zügnus gibst usß der leer Augustini de Doctrina Christiana, darumb wir darvon nit mer rütlen wöllend: dann der Zwingli das buch geläsen, ee und du das coopert gesehen, ob du wol das nachmals zu Jngoldstat dinen schüleren vorgespilt: aber in deren glychen regulen wenig nachgevolget.

Das du aber härfür springst und sagst: Der Zwingli habe die von Zürich zu richteren genommen, so sye doch ein gantze Eydgnoschafft mer dann Zürich etc. Deoo gratias, lieber Eck, du hast in der zal recht, wir könnind dann nitt zellen. Aber in dem thust du uns unrecht unnd gewalt, daß die von Zürich sygind Richter gewäsen, sytmals sy nie darzu erwellt, noch sich söllichs understanden, sonder allein zuhörer und uffmercker, wie man mitt dem wort Gottes umbgange, was es doch umbstosse oder uffhebe.

Darzu thust du Zwinglin gwaltigklich unrecht, inn dem, das du jm zumissest, das er nach der leyen urteil schrye, diewyl jm nüts widerer ist, dann richter über das gots wort. Das aber er die leyen lieber für erkennett hat denn dich und dins glychen, jst darumb, du und din Universitet sind selbs Götter, machend zu einem gotswort, was üch gefellt: widerumb das selb zu menschlicher meinung. Das Gotzwort muß sich nach üch richten, jr wellend üch nit nach dem Gotswort richten. Das die, diner achtung leyen, unserer aber fromm christenlich geystlich lüt, nit thund, sy lond die Bibel meyster sin, Und jn sonderheit die, so die stimm des hirtens Christi gehört unndd sine fründ unnd gemahel sind, mit jm under einer decke des götlichen wortes ligend unnd schlaffend. Die habend ouch allein über den Zwinglin zerichten, ob er dem gotzwort recht tuge oder nit. Warumb woltest du jnn für die Richter füren, denen du ygend Gottes das wort gots vergunst? Ja ouch frävenlich und offenlich unverschampt sprechen darffst: Die leyen soltend das ding (das ist das wort gots) nit wüssen (das dann gesprochen hast zu Augspurg, wie du wol weist), darmit du din keibenwerck deß unverschampter bruchen möchtist. Hie sichtt man gnogsam dichh wol wüssen uns recht und christenlich leren, aber dich nit mögen lyden, das wir ouch söllind verston, was Gott haben wölle oder nit: denn ye du anderst lerst und thust, weder Gott wil, und du wol weyst. Aber schalkheyt sol im billich also thun. Warumb woltest in ouchh für die richter füren, vor denen er nit gelert und jr hirtt nie gewäsen ist? Jch dörste dir verheissen, das dich des Fablers schnider und schumacher ze Zürich überwinden würdind, ob glych Zwingli tod wäre. Du schüchst warlich Zürich nit von unverstandes wegen, sonder von deß wegen, daß das götlich wort da selbst heiliger und luterer von den schlechten leyen gehandlet unnd verstanden wirdt, weder von vilen langen schulen.

Nun zum letsten, do berümbst dich des alten gloubens wider den Zwinglin zeerhalten. Zwinglin rechtvertiget dich, ob du ein elteren glouben wüssist, wenn den dich Christus und sine zwölff botten gelert habind? Darnach brockest yn noch mer artickel, von der Mesß, von Fürbitt der heiligen, von den abgestorbnen etc. Mich nimpt wunder, das du nit ouch hynzu gesetzt all Parrhiser artickel, ja ouch dines doctor Marstallers und Apels als christenlich artickel, notwendig zeglouben, so wir anders wöllind sälig werden. O Eck, wenn wir müßtind glouben uß dinem blossen ungründten sagen für christenlich artickel halten alles, so dir gefiel, käme es kurtzlich darzu, das wir müßtind glouben, welcher XII. hundert ducaten vom Bapst näme, Römische büberyen zebeschützen, wäre ein kind Gottes. Aber die artickel des Christenlichen gloubens habend ein maß und regel, namlich die heylig, götlich, unbetrogenlich leer Gottess, die uns ein krafft zum ewigen: und dir one zwyfel, du besserist dich dann mit dinen gaben den hals brechen wirdt.

Meinst du aber ye söliche artickel dines Bäpstlichen gloubens wider den Zwinglin zeerhalten für Christenlich artickel, so bitten wir dich noch ein mal durch das liden Christi, sume dich nit und kum: Zwinglin wirt dir nitt wychen, wie du gern sähist: darumb du ouch fhür darby wilt haben. Gloub er fürcht weder dich noch din fhür, noch din fhürin athem: dann er hat sich by einem besseren fhür gewärmt (darvon Christus redt Mat 3), und nit by dinem fhür, in dem huß des Bischoffs, da man Christum verlöugnet.

So kumm, lieber Eck, kumm unnd gib rechnung dines glouben, darzu bewege dich Gott und sin heiliger geyst: der sye mir und dir barmhertzig, Amen. Dann wüsß warlich, das ich sölichs nit gern wider dich geschriben: aber so Zwingli dir nit hat wellen antwurt geben, darumb das er meint, mencklich wurde wol sehen, wohyn üwer beyder schryben langte. Wil ouch sin zyt bas anlegen, weder in sölicher bübischer beschelckung verzeeren. Das ouch darmit nit das christenlich hüfflin durch din pomp und hochbochend Missiven im glouben geschwecht, geergert unnd verfüert werde, han ich dir (wie du wirdig) müssen ein antwurt geben: dann din hafen erlydet kein anderen deckel. Aber bessere dich, lieber bruder, und stand dines blinten fürnemmens ab: als wir denn Gott trüwlich für dich bittend. Und widerrüff din ungegründten jrsal, darmit dir nüts bösers widervare. Wo du es aber ye nit thun wurdist, gloub mir fürwar, din gäler Tryangel in dinem blouwen schilt wirdt dir noch bas gefylet werden. Hab yetz für gut, es ist abent.