Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 181
StA Zürich, B I 1.1 no. 102
Brive an die hern von Zurch, in: Ein Sendtbrieff (= METZLER Nr 50) fol Cr
Vgl. WIEDEMANN, Eck 211f
[F 008R; vgl F 042R: Brief vom 06-11-1524 (?)]
Den Edlen, strengen, vesten, weisen unnd fürsichtigen Bürgermaister und rath unnd dem grossen Rath den man nendt die zweyhundert der loblichenn Statt Zürch meinen gunstigen herrn.
Edlen, gestrengen, fürsichtigen und weisen. Mein willig dienst seyen ewr streng vest und weißhait mit fleyß zuvor beraidt. Günstig lieb herrn von Zürch:Es hat ewr V. und w. lauffender bott mir ain sendbrive mit beyligendem gelait und Ulrich Zwinglins arckwönig antwurt behendiget, darinn ich Ewr strenng V. unnd w. begern vernomen. Dieweil ich aber vormalß den frummen notvesten gmeiner Eidgnosschafft deßhalb geschrieben und bißher kein entlich antwurt empfangen habe, wil mir nit gezymmen, vor entpfangner antwurt nich ytz zumal mit euch ein zulassen. Anderst dann das ich noch deß fürnemmenß und der meinung bin: Wo hin ich unnd an welches ennde oder ort von gmein Eidgnossen gewisen würd oder mir malstat angezaigt, das ich dem selbigen fürderlich und onverzogenlich nachkhommen wille. Gott dem herrn zu eere und dem alten warn ungezweifelten Christenlichen glauben (darinn auch ewr vorälter Christenlich und wol abgestorben sein) zu rettung und beschirmung: Darmit die einfaltigen durch verkerung, verblendung und falsch außlegung der gschrifft nit in ketzerey verfurt werden und auß keiner anderer meinung, darzu mir got helff und Maria, die werde muter und alle gottes außerwelten heyligen wollen mein furpitter sein. Deß hab ich ewr streng V, und achtperkait in pester meinnung nit wöllen verhalten, mich deren befelhend.
Datum in eyl auff den VIJ. tag Novembris, an welchem ich ewr brive edntpfangen hab, zu Jngolstat. Anno etc. XXIIIJ.
Ewer Streng Vest und weyßhait
williger Johann von Eck doctor etc.