Reverendo in Christo patri domino Ioanne
Mattheo, episcopo Veronensi, ac
sanctissimo domini nostri a consiliis,
Ioannes Eckius salutem dat plurimam.
Pessimam esse, reverende praesul, Lutteri
et asseclarum haeresim, ex eo fit
perspicuum, quod non una acie, veterum
more haereticorum, sanctam Dei
ecclesiam impetit; sed velut quinquaginta
atris immanis hyatibus Hydra, numerosum
malum in plurima excrevit capita. Huic
heroes, Christianismi defensores pluribus
pharmacis et remediis occurrerunt, sicut
eruditissima et amplissima serenissimi
Angliae regis, domini Henrici VIII.,
Ioannis episcopi Roffensis, Fabri, Emseri,
Catharini, Coclei, et aliorum, ponentium
se murum pro Israel, edits scriptura
testatur. Verum cum non omnibus vacet
ampla illa revolvere volumina, vel pro
nimias occupationes, vel tarditate ingenii,
decrevi cum Moabitide spicas colligere
post terga messorum. Non quod manus
eorum fugerint, cum omnem lapidem
sublimes isti viri contra haereticos
moverint, sed quod ex vasto librorum
eorum agro parvos manipulos delegerim,
quibus in ordinem constitutis, pariter et
occupatis et simplicioribus consulerem.
Quod brevitas potissimum prosit, ut cito
dicta percipiant animi dociles, teneantque
fideles. Cuius te quoque volui participem
esse, virum profecto dignissimum, qui
domino apostolico consilio, opera et
integritate assistat. Communem etiam
hunc facias rogo viro incomparabili,
domino Nicolao ex nobili
Schembergiorum Germanorum familia,
archiepiscopo Capuano.
Me vestro
commendo patrocinio.
Valete in domino
salutis nostrae authore. |
Dem Ehrwürdigen Vater in Christus Herrn Johann
Matthäus, Bischof von Verona, Rat unseres
Heiligen Vaters,
sagt Johannes Eck viele Grüße!
Ehrwürdiger Bischof: Daß die Häresie Luthers und
seiner Gefolgsleute eine Katastrophe ist, wird
daraus ersichtlich, daß sie nicht mit einer Spitze
nach Art der alten Häretiker die heilige Kirche
Gottes angreift, sondern wie »eine riesengroße
Schlange mit fünfzig finsteren Rachen« hat sie
zahlreiche Übel in Gestalt vieler Häupter
ausgeschieden. Dieser sind Helden, Verteidiger des
christlichen Glaubens, mit zahlreichen Antidota und
Heilmitteln entgegengetreten, wie die sehr
gelehrten und umfangreichen Schriften des
erlauchten englischen Königs Heinrichs VIII., des
Bischofs von Rochester JOHN FISHER, FABRIS,
EMSERS, des CATHARINUS, des COCHLÄUS
und anderer, die sich »wie eine Mauer vor Israel
gestellt« haben, beweisen. Da es jedoch nicht
jedermann möglich ist, jene umfangreichen Bände
zu wälzen, entweder wegen zu großer
Arbeitsbelastung oder geistiger Trägheit, habe ich
mit dem Moabiter beschlossen, »hinter dem Rücken
der Erntearbeiter Ähren einzusammeln.« Nicht,
weil diese erhabenen Männer »nicht genug Hände
besitzen«, um den ganzen Stein im Angesicht der
Häretiker zu wälzen, sondern um aus dem weiten
Ackerboden ihrer Schriften kleine Bündel
auszusuchen, mit denen ich, nachdem ich sie
geordnet habe, sowohl den Vielbeschäftigten wie
den Einfältigen mit Rat zur Seite stehen könnte.
Diese geraffte Darstellung soll von besonderem
Nutzen sein, »damit der Geist das Gesagte alsbald
gelehrig auffaßt und es getreulich festhält.« Ich
wollte, daß auch Ihr daran teilhabt, ein so
vortrefflich würdiger Mann, der dem Papst als
Berater mit Einsatz und Integrität zur Seite steht.
Ich bitte, auch dem unvergleichlichen NIKOLAUS
aus der deutschen Familie derer von
SCHÖNBERG, dem Erzbischof von Capua, davon
Mitteilung zu machen.
Ich empfehle mich Euch als meinem Patron.
Lebt wohl im Herrn, dem Ursprung unseres Heils!
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