Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 202
Ulm StB, Sign. 2090
ZWINGLI, Die erst kurze antwurt über Ecken siben schlußreden. Mit einer Epistel an die
Ersamen etc. Radtsbotten der zwölff Orten. (Ulm) 21-05-1526
Zwinglis Werke ed. SCHULER/SCHULTHESS II/2, Zürich 1832, 484-491
Vgl. WIEDEMANN, Eck 246
Frommen, Vesten, fürsichtigen Ersammen, weysen, gnedigen lieben herrn:
Seytmal mir E. weißheit auß ursachen, die sy wol weyßt, zulieb den ungemeinen blatz Baden nit endern will, und aber dabey Eck und Faber mit aller jrer practick, red und anhefften der artickeln allein auff mich reychend, samt die disputation allein sey umb meinetwillen angesehen, darumb ich vermeint, allerbillichest gewesen wer, das man ein gemeinen blatz angesehen hett, vorauß so man vor jaren offentlich verstanden hat, das mir Baden keins wegs gemein ist, darauß ich ermessen mag, das jr fürnemen und höchste begird ist, nit mit mir, sonder hinder mir zu disputieren, und da auff beschluß zudringen, die sy, wo mir der blatz gemein wer, nit vertrawten fürzubringen, wiewol auchh hierin got wirdt einsehen thun. Hierumb ist an euch, mein gnedige herrn, mein demütig bitt, jr wellendt mir des Ecken grund, die er über die siben schlußreden anzeigen wirt, schrifftlich lassen zukommen, wil ich jm gar in kurtzer zeit allweg bey euch schrifftlich antwurt geben. Seytmal E. weißheit doch sunst verordnet hat in die feder zureden und alle ding lassen anschreyben. Es hat auch mein bitt glimpff und fug, dann es mag allweg in vier stunden solche schrifft mir überantwurt werden, will ichh demnach für alle ding eylends und behend mit gott antwurt geben, dann mich ye liebe des frommen gemeinen mans in einer Eyddgnoschafft unsers vaterlands reytzt, zufurkommen, wo uns yemand unnderstat zubeleydigen und die götlichen warheit zuentwören. Obgleich darneben seind, die solches mit allen ungnaden von mir auffnemend. Aber das soll ob got will, kein frommen Christen jrren, das er sich der Bäpstlern süß, schwätzen oder tröwen laß abwenden, das er nit dürf herfür sag, das die eer gotes und heyl der menschen antrifft. Es ist aber auch darbey eim yeden aller kleinsten zubedencken, das uns die Bäpstler nit einen flügel der anfechtungen fürhencken, der unns etwar inn der maß blende, das wir darnach reüwen haben, das wir uns haben also lassen fürn, dann mengklich weißt, das es bey denen nit neuw ist. Jch wil on beyspil reden. Mich will ye düncken, die Bäpstler habend jnen ein Eydgnoschafft außerkorn als ein einfeltig volck, das sy mögend in ungnad der warhafften leer ziehen, und nach dem sy dahin die sachen bracht, wöllen sy denn auff reichstäg und andere ort beschlüß und erkanntnussen hin und wider schicken, die vonn den zwölff Orten beschlossen seyend, damit zu schrecken und vor gericht fürzuwenden. Dann wo das nit fürgenommen wurd, hetttend genante Bäpstler wol soliche disputation zu Zürich, Basel, Costentz, Ulm und anderstwo, da sich die predicanten gegen mencklichem embotten haben, freüntlich underricht zugeben und nemen, gehalten. Unnd ist aber die warheit in allem auff wachs und nun mee sovil erstarcket, das jr niemand gewören mag, deßhalb in einer Eydgnoschafft gar bald ein blinds möcht fürgenommen werden, und wenn darnach das liecht kem, wurden wir uns übel schämen, das wir uns hetten mit süssen worten lassen blenden. Es haben auch derley leüwten bey uns nie on unsern nachteil gehandelt, auch allweg schedliche letzin gelassen. Darumb gar enstlich mitt tieffer betrachtung alle ding zu handlen seind. Vorauß so Zürich, Bern, die treffenlichsten ort, auch Glaris der alten orten, die drey bündt S. Gallen, jre predicanten, auff die disputation nit geschicket habend. Die aber weit der grösser teyl einer loblichen Eydgnoschafft seind. Nun hat Eck siben schlußreden auff sich genommen zuerhalten, da die fünff richtig mit dem waren glauben und offnen wort gottes streytten. Die sechst ist von niemand gelegnet. Die sibend zeyyget sein groß unwissen an, und so ich zu Baden jm keins wegs antwurten kan, dann durch geschrifft, will ich E. ersammen weißheit auff yeden seiner Artickelnn kurtze doch veste gründ anzeygen, damit niemand mög leichtlich fare angestrichen werden. Jn hoffnung, so die besehen, werdend jr mir auch Eckens bewernussen gnedigklich in geschrifft zuschicken, und herwiderumb schrifftliche antwurt oder disputation von mir auffnemmen, dann was Eck auff einen morgen in die feder redt, so es mir noch umb zwey desselben tags wirt, wil ich den nechsten morgen gschrifftlich antwurt bey eüwer weißheit haben, deßhalb es auch meiner person gegenwürtigkeit nicht darff, oder als ich hör, hat Faber grosse bücher geschriben wider mich, verschaffet mit jm, das er mirs zuschick, wil ich aber geschrifftlich antwurt geben, oder erlaubend Fabern und den gelerten mit jm, das sy zu uns gen Zürich kommen, und gespräch halten, dann er sich gerümet, er wöll gern gen Zürick (so ferr jr im erlauben) kommen, so wirt er villeicht seines fürnemens und rümens da, wie zu Waltshut zupredigen, gewert etc. Damit und ich nit nichts zu der disputation thu. Vernemend mein meinung im allerbesten.
Geben zu Zürich am 21. tag.
Die erst schlußred Eckens. Meyen. 1.5.26.:
Der war fronleichnam Christi und sein blut ist gegenwirtig im Sacrament des altars.
Zwingli:
Diser artickel ist unchristenlich, denn er streyt offentlich wider gotes wort und wider die artickel unsers waren alten Christenlichen glaubens.
Bewernuß:
1. Das fleisch Christi ist gar kein nütz zu essen Joan. 6.: Das fleisch ist nicht nütz. So hat es uns auch Christus nit zu essen geben.
2. Was auß dem fleisch geborn ist, das ist fleisch Jo.3. Wirt nun das leyplich fleisch Christi geessen, so wirt nicht dann fleisch drauß. Pfuch und schand dem der das sagt. Noch volgte es nach Ecken verstand.
3. Christus spricht Mat.26,: Mich werden jr nit allweg haben. Und Mat.28.: Jch bleyb bey eüch biß zu end der welt. Da muß das vordrig wort allein auff die menschlichen natur verstanden werden, dann nach götlicher natur und gnad ist er allweg bey uns, als das nachgend wort anzeigt. Deßhalb Eck und all fleischprediger das wort Christi felschend, so sy jn sagend leyplich bey uns sein, der aber geredt hat, wir werden jn nit allweg haben.
4. Christus spricht Jo.16.: Jch bin außgangen vom vater und in die welt komen. Widerumb verlaß ich die welt und gee zum vater. Muß allein von dem verlassen der menschlichen natur verstanden werden, dann nach götlicher mag er nit von uns weichen, so ist er ye nit im Sacrament.
5. Christus spricht Mar.13.: Wenn eüch dann yemand sagen wirt: Sihe hie ist Christus, sihe da, so glaubendts nitt. So sollen wir ye Ecken, Fabern und allen menschen nit glauben, so sy sprechend: sihe er ist hie im Sacrament, denn das muß allein von der menschlichen natur verstanden werden, dann die götlich ist allenthalb.
6. Es sprechend zwen Euangelisch mann Act.1. zun jungern: Jr Galileischen mann, was steen jr in den himel sehende? Eben der Jesus, der von eüch empfangen ist in den himel, der wirt also wider kommen, gleich wie jr jn habendt gesehen in den himel geen. Hie müssendt all die brechen, die da sagend, Christus hab uns nun die gesicht seines leichnams genommen, nit den leichnam. Dann die Engel sprechend, Er werd kommen gleich wie er zu himel gefarn sey. Nun ist er aber so wesenlich, sichtbarlich hinauff gefarn, das jm die junger nachglugt und reüwen an jm gehebt habend, so volgt, Wenn er so sichtbar ins brot kompt als er zu himel für, das wir torecht seind das wirs nit glauben. Und herwiderumb das wir sagen, er sey leyplich da, der uns doch die gsicht mit seinem leychnam verheissen hat und sehend jn aber nit, das ist ein unchristlicher frevel, blenden unns selbs mutwilligklich. Doch hats das Bapstumb nit vergebens gethon.
7. Christus hat das brot gnommen Luce.22. Danckgsagt, gebrochen unnd jnen geben, sprechende: Das ist mein leichnam, der für eüch hingeben wirt. Jst nun das brot der leichnam, der für unns hingeben wirt, so ist ye das brot für unns gecreütziget. Daran sich erfindt, das es einander verstendige red ist, als so man spricht: Das ist S. Joannes segen, und ist aber nit der segen Joannis, sonder ein vermanung und erneüwerung des, das Joannes also von got bewart und gesegnet was, das jm die vergifftung nicht schud. Also ist das brot der leichnam Christi, das ist ein ermanung, das der leichnam Christi für uns ist in tod hingeben etc. Also erfindt sich an den selbs worten Christi, das syy den verstand nit mögend haben, den jnen die Bäpstler habend angethon.
8. Er ist auffgefarn zu den himeln. Sitzt zu der rechten gottes vatters allmechtigen. Da sitzt er, da hat jn Stephanus der erst ritter Christi gesehen. Act.7., unndd wer jn uns annderstwo zeygt, sollendt wir jm nit glauben. Matthei.24.
9. Dannen er künfftig ist zurichten die lebendigen und todten. Denn kompt er leyplich von der gerechten des vatters, wenn er richten wirt, und ist künfftig zurichten nit zugeessen werden ins brot. Dann er spricht Mat.26.: Von yetz hin werdendt jr den sun des mennschen sehen sitzen an der gerechten der krafft gottes etc. Da sitzt er von dem hin und er auffgefarn ist, nit im steininen heüßlin. er hat sich selbs da zeygt und sunst nienen leyplich.
10. Die da sagend, Christus ist got und deßhalb an allen enden. Er ist auch mensch, so ist auch sein menschlicher leyplicher leyb an allen enden. Jrrend seer und wurden mit der zeyt in der Marcioniten ketzerey fallen. Dann Christus leichnam auch wie er aufferstanden ist, muß er nun an eim ort sein. Do er von den zweyen jungeren verschwand zu Emaus, was er nit meer bey jnen Lu.24. Wo aber sein leichnam auch allenthalb, wer er nicht dest weniger bey jnen und bey den jungern zu Hierusalem gewesen. Do Thomas nitt glauben wolt, das er aufferstanden wer. Joan.20. Sehend wir wol, das die junger die Wort Christi: Das ist mein leichnam, nit verstanden habend, das er jnen seinen leichnam zuessen geben habe, oder leyplich allweg im brot seye, oder aber Thomas hett gar bald künden glauben, das er aufferstanden wer. Do die junger zu jm in Galileam giengend Mat.28. Was on zweyfel Christus, den sy bey jnen im hertzen trugen, nit leyplich bey jnen, oder aber sy hetten nit dürffen zu jm geen. Do der Engel zu den weybern sprach: Er ist auferstanden und ist nit hie Mar.16. Was aber der leichnam Christi nitt da, oder aber der Engel hett gelogen, aber Christus was wol da in den hertzen der gleübigen weyben. Bewert alles nun, das nit volget, Christus ist got und ist allenthalben, Ja, so ist auch sein leychnam allenthalb.
Hat der Bapst in seinen eignen rechten De con. dis. ca. Prima. also: Der leichnam, in dem err (Christus) aufferstanden ist, muß an einem ort sein. Ach gott, was künden hiewider alle Bäpstler? Gilt jrs Bapsts buch, warumb ergebend sy sich denn nit? Gilt es nit, warumb krtzerend sy uns dann darumb, das wir jm nit volgen? So vil lieben herren von dem ort, davon durch vil gelerten der alten unnd yetz vil geschriben ist, das nitt stat ist, so kurtzlich zuerzelen, aber diß seind alles rigel, welche weder Eck noch Faber springen mögendt, noch kein geschöpff, das muß sich erfinden. Und laß mir nun E. weißheit jre widerreden zukommen, so sich ich den ellenden leüten an, das sy zuruk müssend geworffen werden.
Die ander schlußred Eckens:
Die werdendt auch warlich auffgeopffert im ampt der Meß für lebend und tod.
Zwingli:
1. So yetz durch so starck ort der schrifft erfunden, dasin disem Sacrament weder fleisch noch blut ist, wie künden sy dann auffgeopffert werden? Oder wer ist der mensch, der auch den Christum auffopffern will? Der mennsch mag nicht höhers auffopffern weder sich selbs, als Paulus on zweyfel Ro.12. das höchst, das wir mögend auffopffern, gelert hat auffopffern. Dann wo wir etwas höhers möchtend auffopffern, weder uns selbs, hets Paulus nitt dahinden gelassen. Aber des opffers gedenckt kein Apostel, das wir in der meß gedichtet habend.
2. Eck kompt erst mit dem opffer, das so dürr bewert ist, das wir Christum nit mögend auffopffern, und leret das die gantz Epistel zu den Hebreern. Dahin senden wir den Christenlichen leser.
3. Wo der mensch Christum möchte oder soltee auffopffern, so wer doch das opffern Christi nit gnugsam gewesen, das sey ferr. Aber kurtz, man lese die Epistel zun Hebreern, wirt alles klar, und Ro.6.
Die drit schlußred Eckens:
Maria und die heyligen soll wir eeren und anruffen als fürbitter.
Zwingli:
1. Die ewig reinen magt Mariam, die wir all für die höchsten geschöpff habend nach jrem sun, die im himel ist, wirtb geert, wenn wir Christum Jesum anlegend, glider seines leichnams seind, sein creütz tragen, jn für unsern einigen trost haben. Denn das ist die eer aller ausserwölten gotes, so unser und jr haupt Christus geert und angenommen wirt, dahin hat jr leeren und predigen gereicht, und nit auff jr eygen eer. Gala.6. es sey von mir, das ich einigerley eeren suche weder im creütz Christi. das ist die eer Marie, das sy in allen trübsalen ungezweyfelt bliben und jrem sun einig angehangt ist. Das ist auch jr und aller ausserwölten eer, das wir jm auch also thuend. Aber die Bäpstler sehend gern die leyplichen eer, die mit silberr, seyden, gold unnd edlem gestein, etwa ein felbenstock wirt angethon, das gibt speck.
2. Man soll ausserthalb disem zeyt niemandt für einen fürbitter anrüffen, weder den einigen Christum. Jn disem zeyt sollen wir alle für einander bitten, aber allein durch Jesum Christumm, den waren fürbitter und mitler. Ursach, dann von dem für einander bitten in disem zeyt habend wir offens wort gotes, von dem fürbitt, das die heiligen für uns thuen, haben wir nichts, sonder werden allein auff Christum gewisen.
3. Das etlich underscheid machen zwischen den fürbittern und mittlern, dero so im himel seind, ist ein worten schein. Dann die, so die heiligen im himel zu fürbittern machend, thunds darumb, das sy nit dürffen für gott kommen, welches aber alles wider gotes wort ficht und mindret die gnad, güte und barmhertzigkeit gotes. Und so das schmehend sy die heiligen und nit die, die zu dem weisend, zu dem auch die heiligen gewisen habend, dann die schmechen die heiligen, die got schmehend. Die schmehend die heiligen, die jnen zugeben und bey jnen suchen, das man allein bey got suchen soll.
4. Christus spricht Jo.3.: Got hat die welt so lieb gehebt, das er seinen eingebornen sun gegeben hat, das ein yeder, der auff jn vertrawt, nit umbkommen, sonder ewigs leben habe. Die liebe hat got zu uns gehebt, da wir noch kinder des zorns und feind gotes warn Ro.5. Ephe.2. Warumb solten wir dann nit zu jm dürffen kommen, so wir durch den glauben seine sün worden seind.
5. Christus leret uns zum himlischen vater lauffen und sprechen: Vatter unser, nit zu sant Claren.
6. Er rufft uns Mat.11.: Kommend zu mir alle, so arbeiten und beladen seind, er wöll uns rüw geben. Heißt zu jm, nit zu sant Christoffel kommen.
7. Joannes 1.ca.2. spricht also: So aber yemand sündete, so haben wir ein fürmünder oder fürbitter bey dem vater, Jesum Christum, den gerechten, und er ist die gnedigung für unser sünd etc. Hie habend wir den mitler, fürbitter und bezaler für unser sünd.
8. Paulus 1.Tim.2.spricht also: Es ist ein einiger got und ein einiger mitler gotes unnd der mennschen, der mensch Christus Jesus. Jst von jm selbs klar.
9. Da aber die Bäpstler fürgeben, die ausserwölten seyen ein kirch mit uns, so nun wir für einander bitten, so bitten auch die ausserwölten für unns. Das redend sy auß jnen selbs, on grund gotes wort und darumb volget nichts dann verwirrung drauß. Dann sy müßtend nit allein schliessen, das syy für uns betend, sonnder auch darneben, das sy für ein andern beten. Denn so werend syy doch nit selig, wenn sy erst für einanderr werben müßten. Es müßt auch jnen alles gezimmen, das uns. Das nit ist Mat.22. Aber der heiligen fürbitt hat die grossen bettsamlungen, bruderschafften, orden, dem Bapstumb gebracht, ist on grund gotes worts. Alle geschrifft leret allein zu got lauffen und nit zun heiligen.
Die vierdt schlußred Eckens:
Des herrn Jesu und der heilgen bildtnuß seind nit abzuthun.
Zwingli:
1. Alle bilder, die vereeret werden einigen weg, seind abzuthun. Und die bildtnuß gotes sol minder denn andere gemacht werden, wo sy nit vereeret werden, ist niemant wider bilder und gemeld.
2. Die heiligen Apostel haben mit offnen worten vonn vereerung der bildnussen zogen. Paulus 1.Cor.10. und daselbst am 12. und daselbst am 5. und 2.Cor.6. Gala.5. und 1.Thes.1. Act.17. und 21. Petrus 1.ca.4. Joannes 1.capi.5. beschleüßt sein leerr mit dem wort: Lieben sün, hüttet eüch vor eer der bildern. Noch seind meer ort im neüwen Testament, die dahin reychend.
3. Wo aber die Bäpstlerr vil zancks hierein bringen und sagen wöllend, die Apostel habend allein der abgötter bildtnuß verbotten. Habend sy lengest antwurt, dann sy von allen bilden gefürt habend, nach innhalt des ersten gebot gottes.
Die fünfft schlußred Eckens:
Nach disem leben ist ein Fegfeüwr.
Zwingli:
Das streyt offenlich wider das hell klar wort gotes.
1. Christus spricht Jo.5.: Amen. Warlich sag ich eüch, das wölcher mein wort hört und glaubt dem der mich gesent hat, der hat ewigs leben und wirt ins gericht nit kommen, sonder vom tod inß leben gon. Wer glaubt und im glauben stirbt, der darf keiner urteyl warten biß an das letst, sonder geet vom tod inß leben. Welcher glaubt, der wirt heilig, welcher nit glaubt, wirt verdampt.
2. Wo ein fegfeüwr, wer uns Christus zu grossem nachteyl kommen, dann vor jm wurden die gleübigen, die in glauben auß disem zeyt verscheiden, erfröwet in der schoß Abrahams Lu.16. und mußten jre sünd nit mit fegen bezalen, sonder das vertrauwen auff den verheißnen Christum enthub sy in fröwden on peynigung. Solt aber nach der erlösung Christi erst das fegfeüwr gebauwen sein, wer uns Christus ungnediger weder den altvätteren. Jst Antechristisch zureden und lästerlich.
3. Müssend wir selbs fürn unser sünd bezalen, wofür ist dann Christus gstorben Gala.2. Ro.4. Aber die Bäpstler redend, was sy wöllen, nun das jnen die best melck ku, das fegfeüwr, nit galt gange.
Die sechst schlußred Eckens:
Die kind auch der christen werden in erbsünd geborn.
Zwingli:
Wer ist darwider? Lug nun du, das du wissest, was die Erbsünd sey.
Die sibend schlußred Eckens:
Der tauff Christi nit Joannis nimpt hin die erbsünd.
Zwingli:
So ferr du dich recht zuverston gibst mit diser red, laß ichs auch bleyben. Nemlich das du durch den tauff allein Christum versteest, dann der nimpt allein die sünd hin und ist der tauff ein zeychen seines volcks und vermag kein eüsserlich zeychen den innern menschen reinigen. Das du aber sprichst, nit Joannis tauff, zeigest du dein unwissenheit an, das du wenest, Joannis tauff sey ein underscheidner tauff vom tauff Christi, Und ist aber nur ein tauff und der ist Christi, nit Joannsen, obgleich der auch nach Joannsen genennt wirt. Als auch das Euangelium Pauli, Joannis etc. genennet wirdt, das doch allein Christi ist, dann Christus ist von Joannsen getaufft, aber nit in Joannsen, sonnder in seim tauff, oder aber Christus wer nit in unserm, sonder in Joannsen tauff getaufft, das sey ferr. Ephe.4.: Es ist ein glaub und ein tauff.
Dise gründ wöll eüwer weißheit ernstlich betrachten, und das kein geschwetz darwider nicht vermag, Got geb gnad.