Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 227

Eck an den Rat von Memmingen
Ingolstadt
11-02-1529

Stuttgart LB, Cod Hist fol 234
SCHELHORN, Amoenitates 6, 410-430

Eck bestätigt den Erhalt des Memminger Antwortschreibens vom 02-02-1529 durch Eilboten, das Ecks Einschätzung zufolge ein fantasievoller Stadtschreiber unter Berufung auf den Rat "erdichtet" hat, und will Punkt für Punkt dazu Stellung nehmen. Er hat sich über die Nachricht geärgert, daß der Rat Ecks Meßerklärung durch Blarer und Schenck und nicht etwa durch unparteiische Bürger hat öffentlich verlesen lassen, um sie ins Lächerliche zu ziehen. Er kann nicht glauben, daß der Rat anschließend die Behauptung der Prädikanten, Ecks Deklaration mit dem reinen Gotteswort widerlegt zu haben, sich zu eigen gemacht und somit jede Obrigkeit als Richter zurückgewiesen hat. Wie kann der abtrünnige Mönch Blarer sich auf die Schrift berufen und Ecks Argumente für das Meßopfer ablehnen, die selbst auf biblischem Fundament ruhen. Daß auch der Memminger Klerus keine sonderlichen Einwände gegen Blarers Urteil erhoben haben soll, verwundert nicht, denn dem Urteil der Priesterschaft würden die Memminger sowieso keinen Glauben geschenkt haben, da sie die Eck angeführten Schriftargumente ablehnten. Die Stadt Memmingen wird ihren Schritt eines Tages bereuen. Da die Memminger sich nicht von Ecks Schriftargumenten für den Opfercharakter der Messe haben überzeugen lassen, fordert er sie erneut auf, nicht zwei abtrünnigen Mönchen, sondern den christlichen Autoritäten zu glauben. Eck erinnert daran, daß der Rat die Bitte des Klerus, Blarers Widerlegung der Deklaration Ecks schriftlich zugestellt zu erhalten, auf Druck der Prädikanten verweigert hat mit dem fadenscheinigen Grund, das sei zu aufwendig und unnötig. Auch sei der Austausch langatmiger Briefe für den Rat zu beschwerlich: angesichts der Wichtigkeit der Sache für Eck unverständlich. Trotzdem hofft er auf einen späteren Sinneswandel der Stadt. Den Hinweis des Rates auf eine jüngst in Augsburg erschienene Widerlegung von Ecks »De sacrificio missae« weist Eck als Gerücht zurück, es sei denn, Urbanus Rhegius sei gemeint, der jedoch eine völlig andere Sakramentsauffassung hat als Blarer. Daß Glaubensüberzeugungen allein dem Urteil der Schrift unterliegen sollen und sonst keinen Richter dulden, weist Eck erneut mit biblischen Argumenten zurück. Die Einladung des Rates an Eck, nach Memmingen zu kommen und dort persönlich mit den Prädikanten zu disputieren, lehnt Eck als bloße Finte Blarers ab, der ihm bereits in Baden und Konstanz ausgewichen sei.


Erberen, firsichtigen unnd weisen, Ewer Erber Weisshait seien mein willig früntlich dinst, darzu was ich liebs unnd guts vermag, begirlichs fleiss, zuvoran berait.

Grossgünstig lieb Herren, gut fründ, und geliebten nachpauren,

E.E.W. schreiben bey ewernn lauffenden botten hab ich seines inhalts vernommen: und will die notturfft eraischen, das ich auff alle stell ewers schreibens mein antwurt gebe, bitt E.E.W. wölle ob dem khain verdrus entphahen: und bedencken das es geschicht auss gutem und euch liebhabenden hertzen: das sey Gott mein zeüg, der ist die höchst warheit.

Und als anfängklich E.E.W. mir fleissig danckt meins schreibens und iber gesanten declaration, des nit von nöten, dan ich E.E.W. in vil grösserem mein willig dinst und früntlichen guten willen zuerzaigen gantz begirig und berait binn: dass ich auch vil lieber mit den wercken gmainer statt erzaigen wölt, dann mit blossen worten.

Das aber E.E.W. anzaigt, wie ir berüerte mein declaration haben die mainaidigen aussgeloffen minch Ambrosi Blarer und Simprecht Schencken lassen lesen vor euch und ewer gmain. Ich hab ja wol gehört in landtmeerss weiss, wie ain sollich fassnacht spil auss meiner declaration, in bosten truien gemacht, auffgericht worden sey. Das hett ich vermaint E.E.W. war es erlicher unnd nutzer gewesen, das ir das ain unparteischen leser hetten ewer gmain vorlesen lassen: aber das der glübdbrüchig truiloss minch der Blarer seins gefallens soll darauss klauben und mein declaration zerlumpen und hadern, und wa es am notwendigisten war, dasselbig verschwigen, wie das etlich ewer frumm burger sich beklagt haben, kint ir wol ermessen, mit was fug und eeren söllichs hab mogen beschehen. Ich befilchs aber Gott und allen Gotliebhabenden menschen, ob es zu frid gmainer statt, zu götlicher warhait zu auffen firtreglich sey gewesen, die gotzlesterer so fälschlich und untruilich den gmainen man zutriegen, mein declaration lassen stuckweiss auff haderlumpisch vorlesen.

Ferner schreibt ir, wie die mainaidigen minch mit rainem haiterem Gottes wort und byblischer gschrifft mein declaration ablaintt haben. Ditz wort acht ich es hab ewer witziger statschreiber durch die feder flüessen lassen: dann ich khan nit glauben, das E.E.W. mainung das sein kindt: Ursach dann so ir hernach nit wöllt annemmen zu richtern ewer natürlich und von Gott geben Oberkait Kaiserlich Maiestet, auch ander vil treffenlich Herren und commun, die ich euch zu erkiesen und erwöllen firgeworffen hab: unnd so E.E.W. will zu eer dem wort Gottes khain richter leiden: khan ich nit gedencken, das ir euch iber K.M. unnd der Küng, Churfürsten, graven, freiherren und stett erheben: das ir wolten richten allein: und wolten sunst khain mensch richten lassen. Der dichter diser E.E.W. gschrifft zaigt an, der verlogen minch hab mit rainem, haitern Gottes wort mein declaration abgelaint: das ist ye geurtailt: Wa aber der benanten richter ainer mein declaration und des truilosen minchs ablainen gehört hett, warum wolt ir nit leiden, das er auch urtailt, ob der minch gnug than hett seiner ablainung oder nit. Darum ditz in khain weg mag verantwurt werden: desshalb ich E.E.W. söllich unverstand gar nit zumiss, das in so kurtzer gschrifft etwan in XX. linien euch selbs widerwertig seyt: aber der dichter, der auff der newen christen art jm sib geet, jetz weiss, jetz schwartz redt, auch dermassen hat geschriben.

Die annder ursach ist, dann so ich mein declaration gestelt hab auff den eck- oder goldstein des lautern wort Gottes, auff alts und new testament: wie khan der mainaidig minch die byblisch gschrifft ablainen: so die khain richter oder urtailer leit, wie ir hernach schreibt: khan nun die niemants urtailen, wie hat dann der abtrinnig minch die geurtailt und abgelaint. Es mocht der dichter sagen, der minch hets abgelaint, er het im ain rechten verstand geben: dargegen sprich ich, sein verstand ist blarerisch, ist nit die gschrifft: darum so er ain mensch ist und lugenhafftig, mag sein falscher ketzerischer verstand auch wol geurtailt werden. Dann des sey E.E.W. on zweifel, das ich mit der hilff Gottes bass verlegen khan des minchs ablainen, mit gutem grund unnd byblischer gschrifft, dan der minch nimmer mer meiner declaration thun mag: des erbeut ich mich vor E.E.W. firgeworffen richtern biss in das feür, als helff mir der lebendig GOT.

Ferner aber zaigt E.E.W. an, wie all ewer priesterschafft nichts sonnders wider des Blarers mainung hab firgewent: Günstig lieb Herren, was solten sy firwenden: wan ir nit glaubt Malachie, Esaiä den propheten, hailiger gschrifft new und alts testaments: vil weniger glaubt ir ewer priesterschafft, ja wie Abraham zu dem reichen man sprach: Wann ainer von todten aufferstünd, ir wurden dannoch nit glauben:

dess trag ich mit euch und der gantzen gmain ain hertzlichs mitleiden: das ir durch die ketzerisch predicanten dahin gebracht seit, das ir mer glaubt zween mainaidigen, truilosen, abtrinnigen minchen: dan ainer gantzen erwürdige priesterschafft: wol war das ewern vorfarn ain unerhörts ding gwesen: Sy hetten ehe, die norvesten biderleüt, ir stat daran gesetzt, ehe das sy sollichs hetten von inen lassen sagen: das sy den bschoren truilosen minchen solten mer glaubens geben haben, dan ir priesterschafft, ja der gantzen Christenlichen kirchen. Gedenckt an mich, es wirt euch laid werden. Praedixi VOBIS.

Das ir aber darnach euch beklagt, ir seit auss meiner declaration nit versichert, noch gewiss, ob die mess ain opfer sey oder nit. Was hör ich da Grossgünstig lieb Herren. Ir habt begert, ewer würdige und von Gott gesalbte priesterschafft soll euch Byblische gschrifft darbringen: das die Mess ain opffer sey, das selbig hab ich gethan auss newen und alten testament: wölt ir dan der gschrifft nit glauben. versichert der hailig Gaist euch nit genug darinn: so ich hälle, klare, raine, lautere gschrifft bracht hab in der declaration, des ich an die richter gern lassen will: wie kind ir sprechen, Ir seit nit vergwist: wölt ir ainn andere vergwisung haben, dan das wort Gottes. Sehen zu das nit Esaias von euch prophetisiert hab: die sehen nit mit iren augen und verstants nit im hertzen. Der dichter möcht sagen, Ein erberer Rat last sich auf des Blarers ableinung: dargegen sprich ich, Ich lass mich auff erkentnuss Keiserlicher Maiestet und annder von mir firgeworffen richtern:

Bedenck nun E.E.W. wa dietz firkompt in der gantzen welt, fir tapfer vernünfftig leut: wer mer glimpfs solle behalten, Ich oder ir, das ir mer glauben wolt zwin abtrinnigen erlosen verlauffnen minchen, dan Romischer und Hispanischer Maiestet, dan künglicher Maiestet von Hungern und Behem, dan dem Loblichen Pundt von Schwaben, dan Churfürstlicher Gnade des Pfaltzgraven am Rhein, dan den edlen Herren Graven von Montfort und dem Freyherren von Waltpurg: dan ewern lieben getruien nachpauren Iberlingenn und Ravenspurg. Ich acht ye bey allen verstendigen auff erden werd den yetz genanten mer truiens und glaubens geben dann denen mainaidigen minchen: und wann ir das recht bedenckt, so solt ir das auch thun: es ist sunst unmüglich, das es E.E.W. zu gutem mög aussgelegt werden.

Ferner wölt ir der würdigen priesterschafft begern verklainern: do sy an die verlauffen minch begert haben, das sy ir ablainung wider mein declaration in gschrifftlich zustelten: darauff E.E.W. anzaigt ewer verfürrisch prediger haben das abgeschlagen, dan es wär zu weitläuffigg: auch hin und her schreiben kämen bey lanngem zu khainem end: achten auch das nit von nöten.

Ich wirt bericht der abtrinnig minch hab die antwurt geben, es sey jm nit wol müglich. Das glaub ich, das im unnmüglich sey mein declaration ummzestossen, ja allen ketzern und teuffeln in der hell ist unmüglich: dan mein declaration ist gründt in dem wort Gottes, das ewigklich bleibt. Trutz Zwingli, Blarer und allen ketzern. Das aber E.E.W. mit hofflichen worten das verblüemen will. ist leichtlich abzulainen: das ir das mit kainem guten grund thüet: dann so der ainig artickel der mess gehandelt wirt, bedörfft ir euch keiner weitleüffigkait besorgen: es wer den sach, das die gemacht wurd Ewer verfüerisch predicanten: dann ich lauff von den stellen der gschrifft nit, die ich in der declaration gesetzt hab: dan so himmel und ertrich zergeent, und kain Maur an Memmingen, noch an kainer stat beleibt, so waiss ich das die wort warhafftig sind, undd von dem hailigen Gaist.

Zu dem andern das E.E.W. sich beschwert das hin und her schicken: befremt mich nit ain klains, das ir euch solt beschweren, in also ain grosswichtiger sach, da ewer Eer, leib und seel anstat, also ain klainen weg zuschiken, treyer tag raiss: wer das lisst: möcht dencken, es wer euch nit fast ernst: zu dem andern so hat E.E.W. wol vier wochen umm zogen: ee das ir mir wider geschriben habt: so ich die declaration in anderthalb tagen gefertiget: Ir wölt das auchh nit von nöten achten, ist wol war, wan ir euch nit volkomenlich wöllen berichten lassen in den stucken, die ewer seel säligkait betreffen: wan ir wölt ewer oren verstopfen, wie ain schlang die man beschwert, und wölt also bey der gifftige leer der erlosen minch bleiben: so ists ja alles verloren, und nit von nöten vill mir zu antwurten: Ich will aber noch der hoffnung sein, Gott hab euch nit gar entzogen den funcken Christenlicher ordnung: ir werden noch die falsch verfüerisch leer der abtrinnigen minch hinwerffen. Gedencken was ir thüet, ob ir ewer stat gutt, eer, leib und seel auf zwin mainaidig minch setzen wölt, wie ir schon angefangen habt.

Ain andere ursach wendt E.E.W. fir, wie auff mein trey Büecher von der mess ain gschrifftlich antwurt verhannden im truck zu Augspurg. Ich acht ditz hab auch der dichter hinein gesetzt, es sey ewer gestrifleter statschreiber oder der minch Blarer selber: dann das stind ainem E.W. Rat ibel an, das sy sich in so ainer treffenlicher sach, da leib und seel an steet, lassen auff ain gschrifftt, die sy nit gehort, nit gelesen haben, die erst im truck soll sein: was blinden handel wär das: nit zuvermuten, das in so ainer eerhafften statt, wie Memmingen ist, solte so blintlich gehandelt werden: darum muss ich das dem dichter zumessen, der sein synn so treffenlich gespitzt hat, dass auch ain fassnacht narr sein witz brieffen möcht.

Augspurg halb waiss ich nit, wer mein buch verlegen wurd: khainn Christ nit: es müesst nun auch ain mainaidiger ketzer thun. tritt er auff die ban: so will ich im manlich begegnen mit dem »schwert des Geystes: welches ist das wort Gottess«: wieewol ich nie yemantss gehört hab, der sich wider mein buch, jetz im tritten Jar, hett lassen merken, dan Urban Rieger, ain pfäffisch hurenkind (sollich apostel müessen die new Christen haben), wa die luterischen und zwinglischen hetten ain guten grund gehabt, bedenck E.E.W., ob sy yetz biss in das tritt Jar geschwigen hetten: so mein buch nit allein zu Augspurg, sonnder auch zu Cöln getruckt ist worden in ainem Jar. Darzu wie wolten ir euch auff in lassen: so er fir ketzerisch helt, das ewer Blarer bekent wider das sacrament.

Schier zu ennd da bringt der dichter E.E.W. brieffs erst das recht unzifer auss der ketzerbüchs, aller ketzer deckmantel: das ist das khain urtailer söll sein in sachen die seelen betreffen, dan die Biblisch gschrifft.

Grossgünstig gepietten Herren, bedenckt doch und fasst zu hertzen, was das fir buben mögen sein, die khain richter mögenn leiden: Ist in die gantz welt zu klein: das kain richter mögen annimmen: so müessen die ketzer ye ain böse sach haben. Ewer dichter schreibt, Ich wiss wol, das in den sachen die seel belangend, kain richter sein khünd, dann das wort Gottes: da spart ewer dichter die warhait, zu dem das er so frevel ist, das er sich unndersteet zumessen, wie weit mein wissenn sich erstrecke: er ist zu schwach der boch hanns: das er aussecken will meinn wissen: hab auch gäntzlich dafir es sey E.E.W. mainung gar nit. Ich waiss anders im newen und alten testament, das richter sind in sachen die seel betreffend: wie Deuteronomii klarlich geschriben stat am 17. capitel: Da Gott gebotten hat, wan ain zweifel enstand, so söll man geen zu den priestern und leviten an dem ort, das Gott erwölt hat, und zu dem Richter: die söllen dir das urtail sprechen: und du solt thun nach dem, das sy dir sagen etc. Hört ir: priester und leviten söllen urtailn: so lasst ir khain urtail noch dem bapst, noch dem kaiser, noch ewerem ordenlichen Bischoff, wie ir bey ewer seel säligkait schuldig wert, wölt nun volgen dem urtail der abtrinnigen minch. Darum wert ir in die straff Gottes fallen, die er darauff gesetzt hat: desgleichen im newen testament haben wir klar: da ein span sich erhub zu Antiochia, wie Lucas schreibt, von der haltung des Judischen Gesatz: da sindt sy hinauff zogen gen IHerusalem und haben da gewart das urtail der apostel: wie dürffen dann ewere ketzerische predicanten liegen, das khain urtailer mög sein in sachen die seel betreffend, dann die Gschrifft. Darzu klärlich bezeugt unns der hailig Paulus: wan man lisst die hailig gschrifft: und etlich die ausslegen, so sollen die andern urtailen: und dise ketzer wider hälle wort Pauli zu den Corinthiern wöllen nit urtailer leiden: darum so dise stell in E.E.W. brieff ist offenlich wider das wort Gottesss und hälle Byblische gschrifft unnd deshalb ketzerisch: so khan ich nit glauben, das ditz ewer mainung sey, also gestracks wider die Bybel schreiben: aber ewer dichter ist also mit dem minch in Sib ummgangen. Aber desss minchs falsch ketzerisch grundt hab ich abgelaint im truck mer dan vor zweyen Jaren: dermassen das er sich nie hat lassen darwider mercken: .hett er ain grundt der warhait gehabt: er het sich vorlenngst verantwurt: wie die ketzer yetz geschwind sind schelmen büchlin ze machen: das ist auch die ursach, warum er sich nit gschrifftlich mit mir einlassen will: Alleinn so er sein gifft yetz bey euch aussgossen hat: woltt er mich vor euch gerecht machen: Ich hab die schnuppen, ich schmäck nit. Ob aber schon dem dolt gelebt werden, wie ewer dichter firgibt, das aines yeden mainung solt geriben werden an den eck- oder goldstain des wort Gottes: wolt ich gern hören, wie ir da wolten hinauss kommen: unnd bitt E.E.W. wolle das wol bedencken. Mein mainung ist, wie yetz in der gantzen Christenhait schier XV C Jar gewesen ist, die mess sey ain opfer. Ich streich dise mainung an den stain der hailigenn gschrifftt, wie ich in meinerr declaration gethan, an Malachiam den propheten am ersten und tritten Capitel, an das buch der küng, an den David im Psalterr, an Esaiam, an Sophoniam, an Sant Pauls, an Danielem etc. und hats den strich behalten in der gantzen Christenhait, in Moren, Kriechenland etc., in allen hailigen concilien und hailigen vättern: und kompt der mainaidig minch unnd hat ain mainung: die mess sey khain opfer: understeet sich ein newes strichs, der in XV C. Jaren vor nie ist gehört worden: zerreisst auch die gschrifft herauss auff seinn mainung: Nun gebt da ein weisen entschid: wer recht hab: wem zu glauben sey: Sprecht ir die gschrifft sol urtailen und entschid geben: hoff ich ir sölt mir zufallen: dan mein mainung den strich des ecksteins der gschrifft yetz schierr XV C Jar erhalten hat: der billich obsigen soll des abtrinnigen minchs trey täglich und new gewachsen streichen. Da kindt ir nit hinumm. da müessen urtailen sein, wer den strich behalt an dem eckstein: darum auss ewer aignen worten und beispil des ecks- oder goldsteins volgt uniberwintlich herauss, das man soll richter haben in sachen des glaubens: nit das ain menschsey so frevel: der die gschrifft wolt urtailen: aber so auff ain text der gschrifft der minch und ich ungleichen verstand hatten: das dan verstendig leüt urtailen, welches verstand rechtmässig wär und den strich behieltt: Sunst wurd kain ketzer nimmer mer iberwunden: er sagte: Ich hab die gschrifft fir mich: niemants soll mich urtailen: das buch leg da. wurd lang nit anfahen zureden.

Ain andere ursach bringt der dichter, dann so ich die mess erhielt ain opfer zu seinn vor den firgeschlagnen Richtern: so wer doch euch nit geholffen: dann die Christen kinden in den dingen, das gewissne betrifft, nit annemmen, was annder menschen erkennen: Ich hör da zu dem ersten gern, das ir in ewer aigen gewüssen förchten ich wurdee die mess wider ewer ketzerisch predicanten fir ein opfer vor firgeschlagnen richtern erhalten: die ursach aber, die der dichter einfiert, hat der alt schlang durch sein werckzeüg, denn aussgelauffen minch, den Blarer, dem dichter einblasen, wider alle vernunfft.

Gepietend lieb Herren und früntlich nachpauren, wie lasst ir euch ain sollichs den minch beredenn wider hälle, raine, haitere gschrifft, dann Lucas schreibt den spann, der zu Antiochia unter den Christen erwachsen ist: zu Iherusalem wart das urtail gefält durch die apostel: und wiewol das zu Iherusalem geurtailt, noch namen das diee Christen zu Antiochiaa an: und die apostel gebotten das anzunemmen: wiewol etlich verstockt das nit thun wolten, wie sich S. Pauls zu den Galatern beklagt: die wurden aber verdampt: da die ketzerey zu Alexandria erstund, das Christus nit wesenlich Gott wer: ist das zu Nicena der stat in Bythinia geurtailt worden: Gott sagt im Deuteronomio, wie an ainem ort solten die priester und leviten urtailen: und auss allem Judischen lant mussten sy das annemmen. Darzu wan das ewer mainung ist: so müesst ir euch und ander straffen, das ir schreit, K.M. söll ain freyes Concilium halten in teutschen lannden etc., dan so ir nit wölt das annemmen, das ausserhalb Memmingen beschlossen wurdt. so wer doch das Concil Eytel und vergebens.

Auss disen obgemelten ursachen ist klar und häll. das E.E.W. dichters firgeben falsch ist, wider Gott, wider gschrifft, auch wider Christenliche kirchen und kaiserlich recht und edict: sindt allein ungründt, faul, zenichtig ausszüg, deren sich all ketzern ye geflissen haben: darmit mein rechtmessig erbieten vor den ernennten und firgeschlagnen richter E.E.W. mit kainer guter bestendiger ursach nit waigern khan: dann ewer predicanten handlen bösslich, darum förchten sy das licht: kommen nit darein wie Christus gsagt hat: allein stecken sy sich in ir ketzer gruben, Zürch und Bern. und wie wol der mainaidig minch mit seinem anhang zu Costentz so vill zugericht, das sy wider das reich und das löblich hauss von Oesterreich sich burger zu Zürch und Bern gemacht haben: das manigem redlichen mann in Costantz laid ist: so versihe ich mich dochh zu, E.E.W. werde so stantvest sein. undd sich durch dess truilosen minchs verreterisch practick in söllichen abfal vom hailigen Römischen reichh nit bewegen lassen.

Nun zu endt, und da sich alles E.E.W. schreiben hin lendt, das ich mich zu euch verfieg: und müntlich mit ewern predicanten handle etc., das soll E.E.W. gäntzlich glauben, wa ich gmainer stat Memmingen nutz und eer möchte schaffen: das mir der wäg nit zu weit ist zu dem Römischen Kaiser in Hispania zu reisen: aber ewer begeren geet auss bösen finden des verlogen mainaidigen minchs des Blarers: der wa er gern suchte Christenliche warhait, nit weit zu mir hat gehabt gen Baden, da ich den und vil andern artickel disputirt hab offenlich vil tag. Auch zu Costentz mich gegen ainen rat erbotten hab, mit im und sein anhennger zu disputiren: Man spricht: »nichil et inutile equipollent«. Es wär vergebens wann ich zu euch khäm: vergebens und kain richter verhanden: So hat er ewer gepöfel schon verfiert mit seinem gifft: das mir kain audienz geben wurd: darzu so habt ir vergessen, was ir zu anfangs ewers brieffs geschrieben habt: da ir schon geurtailt habt, der minch hab mein declaration abgelaint: wie wol ich das dem dichter zumiss: Es wer ye sunst nit vast weisslich gehandelt, das ir zuvor ain sentenz geben wider mich: und darnach erst mich beten, ich solt vor euch erscheinen.

wann aber ir gmainer statt nutz und eer betrachten, ewer leib und seel, und also begierig weren Gottes eer zu fürderen, wie ir firgebt, und darmit mainn auff partheischen blatz zu Raitzen: So yetz die Rät des loblichen pundts zu Swaben bey ein annder sint zu Ulm: warum habt ir mir nit geschriben, das ich khum fir die stend des bunds: so wolt ir ewer predicanten auch darstellen: oder vor den verordneten Kaiserlicher Römischer oder Küngischer Hungerischer Maiestet und annder E.E.W. vormals firgeschlagenn richtern:

da geet an die sach, sindt ewer predicanten frumm: so stellens an deren ortt ainss: so will ich mit der hilff Gottes leichtlich mit byblischer gschrifft und auss dem wort Gottes uniberwintlich erhalten: das der fronleichnam Christi im ampt der hailigen mess auffgeopfert werdt: unnd auch darzu, so der mainaidig minch verläugnet den zarten fronleichnam Christi im sacrament zu sein: erbeute ich mich, denselbigen auch wider in und all sein anhengern vor den obgemeldten richtern zu erhalten auss götlicher gschrifft.

Unnd will hiemit aber mit höchstem fleiss E.E.W. gebetten haben wie vormals: lassen euch und ewerr gmain nit verfiert werden von disen mainaidigen truilosen minchen wider ewer baidee Geistlich und weltlich oberkait: darmitt ir nit an gut, leib und seel verderben: Es wär ye zuerbarmen, so ain söllichs tapfers Commun und loblich gmain von zwaier minch wegen verderbt werden. Erwarten die erkantnuss K.M. oder yetz des reichstags: dringen niemants von seinem glauben: lassen den Spitelmaister und die seinen Ire ampt volbringen, wie es geschehen ist, als lang Memmingen gestanden ist: acht euch nit weiser, denn ewer vorfaren gwesen sind, frum redlich eerlich leütt: stelt ab dise gozlesterliche ketzerey: lasst euch den verreterischen minch nit verfieren: der allain bey euch ist, euch zu verfieren in schand und schaden zu fieren: besint die sach basser.

Got ist mein zeug, das ichs gegen euch in gantzen trewen maine: wölt ir ewer predicanten stellen yetz auff den Reichstag: ist mir aber wol geliebt: Nit das ich ain ketzer nach ainer und anderer warnung unnderstand zu bekeren: dan das ist iber S. Pauls kunst geschweigen mein: aber das durch verstendig erkennt wurd, das Blarer irte im glauben: und also die ainfältigen verwarnet, das syy seinen geblüemten, frevenlichen und vermessen worten nit solten glauben geben.

Gott der Herr wölle ewer hertzen erleuchten mit warer götlicher warhait unnsers uralten, ungezweifelten glauben. darmit ir ausstreiben alle falsche, irrige unnd ketzerische leer und brauch:

E.E.W. enbeut ich mich zu allen willigen fruntlichen dinsten.

Datum in eil Ingolstat am Donerstag nach der eschermitwoch Anno der Geburt Christi 1529.

E.E. Weisshait williger Johan Eck Doctor etc.

Ich mag woll leiden, das diser brieff mit sampt dem ersten ainer gmain vorgelesen werdt, doch gentzlich, stattlich und on andere einmischung des Blarers oder ainss annderen ketzer.

Der bott ist ein tag still gelegen von dess abschreibens wegen.

Den Erbern firsichtigen und weisen, Burgermeister und Rate der loblichen statt Memmingen, meinen besondern grossgünstig gepiettenden Herren und früntlichen lieben nachpaurn.
Zuhanden

Ehrbare, Fürsorgliche und Weise! Euer Ehrbaren Weisheit meine willige Dienstbereitschaft voran!

Günstig gesinnte, liebe Herren, gute Freunde und liebe Nachbarn:

Ich habe Euer Ehrbaren Weisheit Schreiben, das Euer Bote überbracht hat, inhaltlich zur Kenntnis genommen. Es besteht die dringende Notwendigkeit, daß ich darauf sofort antworte! Eure Ehrbare Weisheit soll sich darüber nicht ärgern und bedenken, daß das aus guter Gesinnung gegen Euch geschieht: Gott, die höchste Wahrheit, sei mein Zeuge!

Zu Beginn Eures Schreibens dankt Eure Ehrbare Weisheit mir für meinen Brief und die Meßerklärung: das war unnötig, denn ich bin bereit, Eurer Ehrbaren Weisheit in noch wichtigeren Dingen meine Dienstbarkeit und guten Willen zu zeigen, und zwar Eurer Stadt gegenüber stets lieber mit Werken als mit bloßen Worten.

Betroffen war ich aber über Eure Nachricht, daß Eure Ehrbare Weisheit meine erwähnte Meßerklärung durch die meineidigen, ausgelaufenen Mönche AMBROSIUS BLARER und SIMPRECHT SCHENCK in Eurer und des Volkes Gegenwart habt verlesen lassen, und zwar, wie ich höre, in possenhafter Weise. Wie bei einem Fastnachtsspiel habt Ihr Euch über meine Meßerklärung hergemacht, die in guter Absicht geschrieben wurde! Ehrlicher und nützlicher wäre es nach meiner Ansicht für Eure Ehrbare Weisheit gewesen, wenn Ihr einen unparteiischen Vorleser vor Euren Bürgern hättet vortragen lassen, als daß der gelübdebrüchige, treulose Mönch BLARER meine Meßerklärung mutwillig zerpflücken und verhunzen und das Wichtigste verschweigen durfte. Da das einige Eurer frommen Bürger beklagt haben, könnt Ihr ermessen, was da geschehen ist! Ich befehle es aber Gott und allen frommen Menschen zu entscheiden, ob das der Stadt zum Frieden und der göttlichen Wahrheit zum Nutzen gedient hat, die Gotteslästerer zur Täuschung des gemeinen Mannes meine Meßerklärung bruchstückhaft und verstümmelt vorlesen zu lassen.

Ferner schreibt Ihr, wie die meineidigen Mönche mit reinem klaren Gotteswort und Heiliger Schrift meine Meßerklärung widerlegt hätten. Ich glaube jedoch, Euer vorwitziger Stadtschreiber hat diese Worte durch die Feder fließen lassen, denn ich kann nicht glauben, daß Eure Ehrbare Weisheit so denken könnten. Der Grund ist folgender: obgleich Ihr weder Eure natürliche und gottgegebene Obrigkeit, den Kaiser, noch viele andere hervorragende Fürsten und Städte, die ich Euch zur Auswahl vorgelegt habe, als Richter annehmen wollt und Eure ehrbare Weisheit zur Ehre des Wortes Gottes somit keine Richter dulden will, kann ich nicht glauben, daß Ihr Euch über kaiserliche Majestät, Könige, Kurfürsten, Grafen, Freiherren und Städte erheben und allein richten wollt und keinen Menschen sonst! Der Dichter dieses Antwortschreibens Eurer Ehrbaren Weisheit vermeldet, der verlogene Mönch habe mit reinem klarem Wort Gottes meine Meßerklärung abgelehnt: das ist ein voreiliges Urteil. Hätte nämlich einer deer genannten Richter meine Meßerklärung und die Ablehnung durch den treulosen Mönch vernommen, warum wollt Ihr nicht dulden, daß dieser sein Urteil spricht, ob der Mönch mit seiner Ablehnung im Recht ist oder nicht? Daher ist das in keiner Hinsicht zu verantworten; ich rechne jedoch Eurer Ehrbaren Weisheit solchen Unverstand nicht an, daß Ihr Euch in einer so kurzen Schrift von knapp zwanzig Zeilen Schaden bereiten wolltet. Der Dichter dieses Textes aber, der nach Art der neuen Christen willkürlich auswählt, einmal weiß, dann schwarz sagt, hat in dieser Manier geschrieben.

Der andere Grund ist der: ich habe meine Meßerklärung auf dem Eckstein des lauteren Gotteswortes aufgebaut, auf dem Fundament des alten und neuen Testaments: wie kann dann der meineidige Mönch die Heilige Schrift ablehnen? Wenn diese keinen Richter und Gutachter duldet, wie Ihr danach schreibt, wenn nun keiner über sie urteilen darf, warum tat das dann der abtrünnige Mönch und lehnte sie ab? Der Dichter des Briefes mag sagen, der Mönch habe es zwar abgelehnt, dem jedoch ein richtiges Verständnis gegeben. Darauf erwidere ich: er hat den Verstand eines BLARER; es ist nicht die Heilige Schrift; da er ein Mensch ist und verlogen dazu, darf man über seinen falschen, ketzerischen Verstand auch urteilen. Eure Ehrbare Weisheit möge nicht daran zweifeln, daß ich mit Gottes Hilfe die Ablehnung des Mönchs besser widerlegen kann, und zwar mit guten Gründen und Heiliger Schrift, als der Mönch es je mit meiner Meßerklärung tun konnte: dazu erkläre ich mich vor Richtern, die Eure Ehrbare Weisheit auswählen möge, bis zur Strafe des Feuers bereit: so helfe mir Gott!

Weiterhin weist Eure Ehrbare Weisheit daraufhin, daß Euer Klerus nichts Besonderes gegen BLARERS Ansicht eingewendet hat: Günstiggesinnte, liebe Herren, was sollten sie einwenden, wenn Ihr nicht Malachias, Jesaja, den Propheten, der Heiligen Schrift des neuen und alten Testaments glaubt; noch weniger glaubt Ihr Eurem Klerus, wie schon Abraham zum reichen Mann sprach: »Wenn jemand von den Toten auferstünde, Ihr würdet dennoch nicht glauben«.

Darum habe ich mit Euch und der ganzen Stadt Memmingen herzliches Mitleid, daß Ihr durch die ketzerischen Prädikanten soweit gekommen seid, zwei meineidigen, treulosen, abtrünnigen Mönchen mehr Glauben zu schenken als dem ganzen ehrwürdigen Klerus. Für Eure Vorfahren wäre das eine unerhörte Sache gewesen: diese zum Widerstand bereiten, biederen Bürger hätten eher ihre Stadt aufs Spiel gesetzt als daß sie über sich hätten sagen lassen, sie sollten den geschorenen, treulosen Mönchen mehr Glauben geschenkt haben als ihrem Klerus, ja der ganzen christlichen Kirche. Denkt an mich: Ihr werdet das bald bereuen! Ich habe es Euch vorausgesagt.

Daß Ihr Euch aber dann noch beklagt, Ihr seid aufgrund meiner Meßerklärung weder sicher noch gewiß, ob die Messe ein Opfer sei oder nicht, wundert mich zu hören, günstig gesinnte, liebe Herren! Ihr wolltet, daß Euer würdiger und von Gott gesalbter Klerus Euch aus der Heiligen Schrift beweisen soll, daß die Messe ein Opfer ist. Genau das habe ich getan auf der Grundlage des neuen und alten Testaments. Wollt Ihr der Schrift keinen Glauben schenken; beweist Euch der Heilige Geist darin nicht genug? Da ich helle, klare, lautere Schrift in der Meßerklärung verwendet habe, was ich den Richtern gern zur Beurteilung überlassen will, wie könnt Ihr dann sagen, Ihr seid nicht überzeugt? Wollt Ihr eine andere Vergewisserung als durch das Wort Gottes? Seht zu, daß Jesaja nicht Euch gemeint hat mit dem Wort: »Sie sehen nicht mit ihren Augen und verstehen nicht im Herzen.« Euer Briefdichter mag sagen, daß Euer Ehrbarer Rat sich auf BLARERS Ablehnung verläßt. Ich erwidere, daß ich mich auf die Einsichten der kaiserlichen Majestät und anderer von mir vorgeschlagener Richter verlasse.

Eure Ehrbare Weisheit möge überlegen, was passiert, wenn das in der ganzen Welt bekannt wird, bei Menschen von Vernunft, und wem dann mehr Glauben geschenkt werden soll, uns oder Euch, und Ihr eher zwei abtrünnigen, ehrlosen, ausgelaufenen Mönchen glauben wollt als Römischer und Spanischer Majestät, als königlicher Majestät von Ungarn und Böhmen, dem Schwäbischen Bund, Kurfürstlicher Gnaden des Pfalzgrafen bei Rhein, den edlen Herren Grafen von Montfort und dem Freiherrn von Waldburgg, Euren lieben getreuen Nachbarn in Überlingen und Ravensburg. Ich denke, alle Verständigen auf Erden würden den Genannten mehr Vertrauen und Glauben schenken als jenen meineidigen Mönchen. Wenn Ihr das recht bedenkt, solltet Ihr ebenso handeln; sonst ist es nicht möglich, Euer Handeln positiv auszulegen.

Weiterhin wollt Ihr die Forderung der würdigen Klerus zurückweisen, der von den ausgelaufenen Mönchen verlangt hat, ihre Ablehnung meiner Meßerklärung schriftlich vorzulegen. Darauf hat Eure Ehrbare Weisheit erklärt, daß Eure verführerischen Prediger das abgelehnt haben, da das zu aufwendig sei; eine Korrespondenz zu diesem Thema käme nie an ein Ende; auch halten sie das Ganze nicht für erforderlich.

Mir wurde berichtet, der abtrünnige Mönch habe geantwortet, er sei nicht in der Lage zu antworten. Das glaube ich gern, daß er nicht in der Lage ist, meine Meßerklärung zu widerlegen; ja allen Ketzern und Teufeln in der Hölle ist das unmöglich, denn meine Meßerklärung ist im Wort Gottes begründet, das ewig währt, trotz ZWINGLI, BLARER und allen Ketzern. Daß aber Eure Ehrbare Weisheit das mit höflichen Worten verschleiern will, dazu habt Ihr keinen Grund, denn wenn der Meßartikel behandelt wird, dürft Ihr Euch nicht beklagen, daß das in ausführlicher Weise geschieht. An Euren verführerischen Prädikanten wäre es gewesen, das zu tun, denn ich verlasse das Fundament der Heiligen Schrift nicht, die ich als Grundlage für meine Meßerklärung genommen habe. Wenn auch Himmel und Erde vergingen und von Memmingen oder einer anderen Stadt kein Mauerrest mehr übrig wäre, weiß ich doch, daß die Worte der Schrift wahr und vom Heiligen Geist sind.

Daß Eure Ehrbare Weisheit auch eine Korrespondenz über diese Frage zurückweist, befremdet mich nicht wenig, denn an dieser wichtigen Sache hängt doch Eure Ehre, Euer Leib und Eure Seele! Auch ist der Reiseweg von Memmingen nach Ingolstadt mit drei Tagen sehr kurz. Wer das liest, mag denken, es ist Euch nicht ernst. Ihr habt vier Wochen gebraucht, mir zu antworten, während ich die Meßerklärung in eineinhalb Tagen niedergeschrieben habe. Ihr haltet das nicht für nötig: das ist wohl wahr, denn Ihr wollt nicht ausführlicher über die Dinge diskutieren, die Euer Seelenheil betreffen. Ihr wollt Eure Ohren verstopfen, wie eine Schlange, die man bedrängt, und Ihr wollt bei der giftigen Lehre der ehrlosen Mönche verharren. So ist ja alles verloren und eine Antwort nicht mehr nötig. Ich will aber weiter hoffen, daß Gott Euch nicht gänzlich den Funken christlicher Ordnung entzogen hat; Ihr werdet schon noch die falsche, verführerische Lehre der abtrünnigen Mönche ablegen. Denkt daran, was Ihr tut, ob Ihr das Wohl, die Ehre, das Heil von Leib und Seele Eurer Stadt von zwei meineidigen Mönchen abhängig machen wollt, womit Ihr bereits begonnen habt.

Eure Ehrbare Weisheit führt noch einen anderen Grund an, nämlich daß auf meine drei Bücher von der Messe sich in Augsburg eine schriftliche Antwort im Druck befindet. Ich glaube, auch das stammt von Eurem Briefdichter, ob es nun Euer verschlagener Stadtschreiber oder der Mönch BLARER selbst ist, denn das paßte gut zu Eurer Weisheit Rat, daß er sich in einer so wichtigen Sache, von der Leib und Seele abhängen, auf eine Schrift verläßt, die er nicht kennt, nicht gelesen hat, die erst im Druck sein soll. Was wäre das für ein blinder Handel; kaum auszudenken, daß in einer ehrenwerten Stadt wie Memmingen so blind gehandelt werden soll. Deshalb muß ich das dem Briefdichter anlasten, der sich so gewitzt aufführt, wie ein Fastnachtsnarr seine Scherze vorträgt.

Im Hinblick auf Augsburg weiß ich nicht, wer die Schrift gegen mich drucken wird; jedenfalls kein Christ, es sei denn ein meineidiger Ketzer. Wenn er in Erscheinung tritt, will ich ihm mannhaft mit dem »Schwert des Geistes, dem Wort Gottes«, entgegentreten, obgleich ich von keinem gehört habe, der sich jetzt nach drei Jahren gegen mein Buch gewendet hätte außer URBAN RIEGER, ein pfäffisches Hurenkind (solche Apostel brauchen die neuen Christen!), wenn auch die Lutheraner und Zwinglianer guten Grund dazu gehabt hätten. Eure Ehrbare Weisheit möge bedenken, ob sie bis jetzt drei Jahre geschwiegen hätten, da mein Buch nicht nur in Augsburg, sondern innerhalb eines Jahres auch in Köln gedruckt worden ist. Außerdem: wie hättet Ihr Euch auf RIEGER einlassen können, da er für ketzerisch hält, was Euer BLARER über das Sakrament sagt.

Ganz am Schluß holt der Erdichter Eures Briefes erst das eigentliche Ungeziefer aus der Ketzerbüchse, den Deckmantel aller Ketzer: daß nämlich kein Richter in Sachen, die das Seelenheil betreffen, das Recht zum Urteil haben soll, außer die Heilige Schrift.

Günstig gesinnte, gebietende Herren: bedenkt doch und nehmt Euch zu Herzen, was für Buben das sein mögen, die keinen Richter dulden wollen: wenn ihnen die ganze Welt zu klein ist, daß sie keinen Richter annehmen, dann muß die Sache, die die Ketzer vertreten, böse sein. Euer Briefdichter schreibt, ich wisse wohl, daß es in den das Seelenheil betreffenden Dingen keinen Richter geben könne außer dem Wort Gottes: da lügt Euer Brieferfinder und dazu noch so frevelhaft, daß er sich untersteht, mir vorzuschreiben, wieweit sich mein Wissen erstreckt. Der Thesenritter ist zu schwach, um mein Wissen einschätzen zu können. Ich glaube auch nicht, daß Eure Ehrbare Weisheit dieser Meinung ist. Ich weiß genau aus dem neuen und alten Testament, daß es Richter in das Seelenheil betreffenden Fragen gibt. Das ist deutlich im 17. Kapitel des Buches Deuteronomium zu lesen, wo Gott geboten hat, im Streitfall zu den Priestern und Leviten an einem von Gott bestimmten Ort und damit zum Richter zu gehen; »die sollen dann das Urteil sprechen, und Du sollst das, was sie Dir sagen, tun« usf. Hört Ihr: Priester und Leviten sollen urteilen. Ihr aber laßt kein Urteil zu, weder vom Papst, noch vom Kaiser oder Eurem rechtmäßigen Bischof, wie Ihr um Eurer Seelen Seligkeit willen schuldig wärt. Ihr wollt lieber dem Urteil der abtrünnigen Mönche folgen. Dann wird Euch Gottes dafür bestimmte Strafe treffen. Ähnlich heißt es auch im neuen Testament. Lukas schreibt: »Als in Antiochia Streitigkeiten entstanden, ob das jüdische Gesetz beibehalten werden solle, zogen sie hinauf nach Jerusalem, um das Urteil der Apostel einzuholen.« Wie können dann Eure ketzerischen Prädikanten lügen, daß es in das Seelenheil betreffenden Fragen keinen Richter geben dürfe außer der Heiligen Schrift? Dazu bezeugt uns auch der Heilige Paulus deutlich: »Wenn man die Heilige Schrift liest und einige sie auslegen, sollen die anderen darüber urteilen.« Und diese Ketzer wollen gegen das klare Wort des Paulus an die Korinther keine Richter dulden. Daher verstößt dieser Passus im Brief Eurer Ehrbaren Weisheit offen gegen das Wort Gottes und klare Heilige Schrift und ist daher ketzerisch. Ich kann daher nicht glauben, daß das Eure Meinung ist, man dürfe so eindeutig gegen die Heilige Schrift argumentieren. Euer Briefdichter jedoch hat sich in diesem Sinn mit dem Mönch zusammengetan. Die falsche ketzerische Grundbehauptung des Mönches habe ich bereits vor mehr als zwei Jahren in einer Druckschrift zurückgewiesen, zu der er sich nie geäußert hat. Hätte er nämlich ein wahres Argument besessen, hätte er sich längst verantwortet, wie doch die Ketzer jetzt so überstürzt Narrenbüchlein zu schreiben pflegen. Das ist auch der Grund, weshalb er sich mit mir nicht schriftlich auseinandersetzen will. Da er aber nun sein Gift vor Euren Augen ausgegossen hat, wollte er mich vor Euch zurechtbiegen, daß ich nämlich Schnupfen hätte und ihm nicht schmecke. Da aber, wie Euer Briefdichter vorgibt, so vorgegangen werden sollte, die Meinung eines jeden am Eckstein des Wortes Gottes zu prüfen, wollte ich gern hören, wie Ihr da wieder herauskommen wollt, und ich bitte Eure Ehrbare Weisheit, das wohl zu bedenken. Ich meine nämlich, daß die Messe, wie es jetzt fast sechzehnhundert Jahre geglaubt wurde, ein Opfer ist. Ich prüfe diese Meinung am Eckstein der Heiligen Schrift, wie ich es auch in meiner Meßerklärung tat, am 1. und 3. Kapitel des Propheten Malachias, am Buch der Könige, am Psalter Davids, an Jesaja, Sophonias, dem Heiligen Paulus, Daniel usf. Diese Lehre ist in Afrika, Griechenland usf. sowie auf allen Konzilien und bei sämtlichen Kirchenvätern beibehalten worden. Und nun kommt der meineidige Mönch und meint, daß die Messe kein Opfer sei; er untersteht sich, etwas zu lehren, was seit sechzehnhundert Jahren vorher nie gehört worden ist, und er zerreißt die Schrift, um sie seiner Meinung anzupassen. Nun entscheidet weise, wer recht hat und wem zu glauben ist. Wenn Ihr entscheidet, die Heilige Schrift solle urteilen und entscheiden, so hoffe ich, Ihr werdet mir zustimmen, denn meine Meinung entspricht seit fast eintausendsechshundert Jahren dem Eckstein der Schrift, der billigerweise über die drei täglichen und neuen Erfindungen des abtrünnigen Mönchs obsiegen sollte. Daran kommt Ihr nicht vorbei: es müssen Richter urteilen, wer in rechter Weise am Eckstein der Heiligen Schrift Maß nimmt. Darum folgt aus Euren eigenen Worten und dem Beispiel des Ecksteins unwiderlegbar, daß in Sachen des Glaubens Richter vonnöten sind, damit nicht ein Mensch so frevelt, daß er über die Schrift Richter sein will. Da aber der Mönch und ich über den gleichen Text verschiedener Meinung sind, müssen verständige Leute darüber urteilen, welche Meinung die rechte ist und dem alten Glauben treu bleibt. Anders wird niemals ein Ketzer überwunden werden können, der behauptet, er habe die Schrift für sich, keiner solle über ihn urteilen, das Buch liege da und werde lange nicht zu reden anfangen.

Noch eine andere Begründung trägt der Briefdichter vor: selbst wenn ich vor den vorgeschlagenen Richtern Recht bekäme, daß nämlich die Messe ein Opfer ist, wäre Euch nicht geholfen, da die Christen in den Dingen, die das Gewissen betreffen, nicht annehmen, was andere Menschen erkennen. Zunächst höre ich gern, daß Ihr vor Eurem eigenen Gewissen fürchtet, ich würde die Messe gegen Eure ketzerischen Prädikanten vor den vorgeschlagenen Richtern als Opfer durchsetzen können: den Grund aber, den der Briefdichter anführt, hat wieder die alte Schlange durch ihr Werkzeug, den ausgelaufenen Mönch BLARER, diesem eingeflüstert, wider alle Vernunft.

Gebietende, liebe Herren und freundliche Nachbarn: wie könnt Ihr Euch solche Dinge von dem Mönch einreden lassen gegen die klare und eindeutige Heilige Schrift, denn Lukas beschreibt den Streit unter den Christen in Antiochia mit folgenden Worten: »In Jerusalem wurde durch die Apostel das Urteil gefällt.« Und obgleich das Urteil in Jerusalem gefällt wurde, nahmen es die Christen in Antiochia an, und die Apostel geboten das, obgleich es einige Verstockte gab, die das nicht wollten, wie sich der Heilige Paulus gegenüber den Galatern beklagt: diese wurden aber verdammt. Als die Ketzerei in Alexandria entstand, Christus sei nicht wesentlich Gott, wurde diese in Nicäa in Bithynien verurteilt. Gott verlangt im Buch Deuteronomium, daß an einem Ort die Priester und Leviten ihr Urteil sprechen, und alle Juden mußten dieses annehmen. Außerdem müßtet Ihr Euch selbst und andere tadeln, wenn Ihr schreit, der Kaiser solle ein freies Konzil in deutschen Landen abhalten usf., denn da Ihr nichts annehmen wollt, was außerhalb von Memmingen beschlossen wurde, so wäre doch auch ein Konzil ohne Nutzen.

Aus allen diesen Gründen ist eindeutig ersichtlich, daß die Behauptung Eures Briefdichters falsch und gegen Gott, die Heilige Schrift und die christliche Kirche sowie auch gegen kaiserliches Recht und Edikt gerichtet ist. Es sind allein unbegründete, schwache, nichtige Häresien, deren sich alle Ketzer stets bedient haben. Daher kann Eure Ehrbare Weisheit mein berechtigtes Angebot, vor den genannten und vorgeschlagenen Richtern zu disputieren, nicht mit guten und haltbaren Gründen verweigern, denn Eure Prädikanten handeln böse; daher fürchten sie das Licht, kommen nicht ans Licht, wie Christus deutlich gesagt hat. Allein verstecken sie sich in ihren Ketzergruben Zürich und Bern. Und obwohl der meineidige Mönch mit seinem Anhang in Konstanz sich gegen das Reich und das löbliche Haus Österreich zu Bürgern von Zürich und Bern gemacht hat, was manchem redlichen Mann in Konstanz leid tut, so hoffe ich doch, Eure Ehrbare Weisheit werde so standfest sein und sich durch die verräterische Handlungsweise des treulosen Mönchs bei solchem Abfall vom Heiligen Römischen Reich nicht erschüttern lassen.

Nun zum Schluß: da Euer gesamtes Schreiben darauf hinausläuft, daß ich persönlich nach Memmingen kommen und mit Euren Prädikanten mündlich verhandeln soll usf., möge Eure Ehrbare Weisheit vollkommen überzeugt sein, daß, wenn ich der Stadt Memmingen damit Nutzen und Ehre verschaffen könnte, mir der Weg nicht zu weit wäre, nach Spanien zum römischen Kaiser zu reisen. Euer Begehren jedoch beruht auf den bösen Absichten des verlogenen meineidigen Mönchs BLARER, der, wenn er wirklich die christliche Wahrheit suchte, es nicht weit zu mir nach Baden gehabt hätte, wo ich diesen und zahlreiche andere Artikel viele Tage lang öffentlich disputiert habe. Auch habe ich mich vor dem Rat der Stadt Konstanz erboten, mit ihm und seinen Anhängern zu disputieren. Man sagt: »Nichts und Unnützes ist dasselbe.« Es wäre nämlich vergebens, wenn ich zu Euch käme, vergebens und ohne Schiedsgericht. So sehr hat BLARER bereits Euren Pöbel verführt mit seinem Gift, daß ich in der Stadt nicht persönlich zur Audienz zugelassen wurde. Auch habt Ihr vergessen, was Ihr zu Anfang Eures Briefes geschrieben habt: dort habt Ihr bereits Euer Urteil gesprochen, daß nämlich der Mönch meine Meßerklärung abgelehnt habe, obgleich ich diese Bemerkung dem Briefverfasser zuschreibe. Es wäre ja sonst sehr unklug gehandelt, schon im voraus eine Stellungnahme gegen mich zu veröffentlichen und mich erst danach zu bitten, vor Euch zu erscheinen.

Wenn Ihr aber auf Memmingens Nutzen und Ehre schaut, auf Euer Heil für Leib und Seele, und begierig wärt, Gottes Ehre zu fordern, wie Ihr behauptet, und mich an einen so parteiischen Ort zu kommen auffordert, gebe ich Euch Folgendes zu bedenken: da jetzt die Räte des Schwäbischen Bundes in Ulm beieinander sind, warum habt Ihr mir dann nicht vorgeschlagen, daß Ihr vor den Ständen des Bundes erscheinen und auch Eure Prädikanten dazu auffordern wollt, oder aber vor der verordneten römisch-kaiserlichen Majestät und anderen Richtern, die ich Euer Ehrbaren Weisheit gerade vorgeschlagen habe?

An diesem Punkt entscheidet sich alles: wenn Eure Prädikanten fromm sind, so werden sie in Ulm erscheinen: dann bin auch ich bereit, mit Gottes Hilfe aus der Heiligen Schrift und dem Wort Gottes zwingend nachzuweisen, daß der Leib Christi in der Heiligen Messe aufgeopfert wird. Da der meineidige Mönch leugnet, daß der Leib Christi im Sakrament zugegen ist, erbiete ich mich ebenso, dieses gegen ihn und seine sämtlichen Anhänger vor dem oben genannten Richtern aus göttlicher Schrift zu verteidigen.

Ich möchte auch Eure Ehrbare Weisheit wie schon einmal dringlichst gebeten haben: laßt Euch und Eure Stadt nicht von diesen meineidigen und treulosen Mönchen verführen gegen alle geistliche und weltliche Obrigkeiten, damit Ihr nicht an Gut, Leib und Seele zugrunde geht. Es wäre bedauerlich, wenn eine solche tapfere Stadt und löbliche Bürgerschaft wegen zweier Mönche untergehen würde. Wartet auf die Beschlüsse des Kaisers oder des gegenwärtigen Reichstages; zwingt niemanden, vom Glauben abzufallen; laßt den Spitalmeister und die Seinen ihre Arbeit tun, wie es in Memmingen von Anfang an üblich war; versucht nicht, weiser zu sein als Eure Vorfahren, die fromme und redliche ehrliche Leute gewesen sind. Stellt diese gotteslästerliche Ketzerei ab; laßt Euch nicht von dem verräterischen Mönch verführen, der nur dazu bei Euch weilt, um Euch zu verführen und in Schande und Schaden zu stürzen. Überlegt die Sache noch einmal!

Gott ist mein Zeuge, daß ich in voller Treue zu Euch stehe und es gut meine: wenn Ihr Eure Prädikanten auf den Reichstag sendet, wäre mir das sehr lieb; nicht, daß ich glaubte, einen Ketzer nach einer oder zwei Ermahnungen bekehren zu können - das geht über die Fähigkeiten des Heiligen Paulus, geschweige denn meine. Es geht nur darum, daß durch verständige Männer festgestellt wird, daß BLARER im Glauben irrt und so die Einfältigen gewarnt werden, seinen schmeichelnden, freundlichen und anmaßenden Worten Glauben zu schenken.

Gott der Herr wolle Eure Herzen erleuchten mit der göttlichen Wahrheit unseres alten, unbezweifelbaren Glaubens, damit ihr sämtliche falschen, irrigen und ketzerische Lehren und Gebräuche aus der Stadt entfernt.

Ich empfehle mich Eurer Ehrbaren Weisheit in williger Dienstbereitschaft.

Gegeben in Eile, Ingolstadt am Donnerstag nach Aschermittwoch im Jahr der Geburt Christi 1529.

Euer Ehrbaren Weisheit williger Johann Eck Doktor usf.