Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 266

Eck an Argula von Grumbach
Ingolstadt
18-12-1533


München BayHStA
Th. KOLDE, Arsacius Seehofer und Argula von Grumbach, in: Beiträge zur bayerischen KG 9, 187 (Beilage IX)

Eck bittet Argula von Grumbach, für die Schulden seiner nach dem Tod ihres Mannes, des Schaffners Vogl vom Collegium vetus in Ingolstadt, verarmten Schwägerin gegenüber ihren Gläubigern, die das Geld bei ihr und ihrem Sohn Georg, der noch ein Kind und mittellos ist, eintreiben wollen, aufzukommen oder die Schuld nach Billigkeit auf seine, Ecks, Rechnung zu setzen.


Gnädige frau.


Es ist meiner gvatterin der mann gestorben der schaffner: hat ihr verlassen ain jungen unerzogen waiszen und vil schulden: thun die glaubiger streng gegen dem armen weib: muss sie auch das gelt auftreiben bey ihren schuldnern.

Zaigt sye aber mir an, wie etwas lutzelsz und kleines, euer gnad, ir ze thun sey: hat mich deshalb gebetten, ain fürgschrifft an e.g. ze geben: deshalb ist mein fleissig bitt, in ansehung der notturft und auch der billichkait wöllen sye der schuld guetlich und unverzogenlich entrichten, sust mir zu sampt der billichkait zu beschulden.

Datum Ingolstat, wunnebaldi etc. Anno 33

E.g. williger
Johann Eck doctor.

Gnädige Frau!

Meiner Schwägerin ist der Ehemann, ein Schaffner, gestorben: er hat ihr ein kleines Waisenkind, das noch nicht in die Schule geht, und viele Schulden hinterlassen. Die Gläubiger sind streng mit der armen Frau, und sie muß noch dazu das Geld von ihren eigenen Schuldnern eintreiben.

Sie hat mir aber mitgeteilt, wie viel ihr eine winzig kleine Sache, nämlich Eure Gunst, bedeutet, und mich deshalb gebeten, an Euch eine Bittschrift zu richten: ich bitte deshalb in Anbetracht der Notlage und der Angemessenheit, Eure Gnaden möge ihre Schulden in Güte und so schnell es geht ablösen, sie sonst mir samt der Angemessenheit, sie zu bezahlen, auferlegen.

Gegeben zu Ingolstadt, am Festtag des heiligen Wunibald usf., im Jahre 1533.

Euer Gnaden williger Dr. Johannes Eck.