Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 266
Eck bittet Argula von Grumbach, für die Schulden seiner nach dem Tod ihres Mannes, des Schaffners Vogl vom Collegium vetus in Ingolstadt, verarmten Schwägerin gegenüber ihren Gläubigern, die das Geld bei ihr und ihrem Sohn Georg, der noch ein Kind und mittellos ist, eintreiben wollen, aufzukommen oder die Schuld nach Billigkeit auf seine, Ecks, Rechnung zu setzen.
Gnädige frau.
Zaigt sye aber mir an, wie etwas lutzelsz und kleines, euer gnad, ir ze thun sey: hat mich deshalb gebetten, ain fürgschrifft an e.g. ze geben: deshalb ist mein fleissig bitt, in ansehung der notturft und auch der billichkait wöllen sye der schuld guetlich und unverzogenlich entrichten, sust mir zu sampt der billichkait zu beschulden. Datum Ingolstat, wunnebaldi etc. Anno 33 E.g. williger |
Gnädige Frau! Meiner Schwägerin ist der Ehemann, ein Schaffner, gestorben: er hat ihr ein kleines Waisenkind, das noch nicht in die Schule geht, und viele Schulden hinterlassen. Die Gläubiger sind streng mit der armen Frau, und sie muß noch dazu das Geld von ihren eigenen Schuldnern eintreiben. Sie hat mir aber mitgeteilt, wie viel ihr eine winzig kleine Sache, nämlich Eure Gunst, bedeutet, und mich deshalb gebeten, an Euch eine Bittschrift zu richten: ich bitte deshalb in Anbetracht der Notlage und der Angemessenheit, Eure Gnaden möge ihre Schulden in Güte und so schnell es geht ablösen, sie sonst mir samt der Angemessenheit, sie zu bezahlen, auferlegen. Gegeben zu Ingolstadt, am Festtag des heiligen Wunibald usf., im Jahre 1533. Euer Gnaden williger Dr. Johannes Eck. |