Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 273
Widmung Ecks, in: Quintae partis Iohannis Eckii in Lutherum et
alios Tomus tertius homiliarum de sanctis...(Augsburg, Alexander
Weyssenhorn, 1534) =
METZLER Nr 77 III
REVERENDISSIMO IN CHRISTO
PAtri et domino, Hinc mihi in mentem venit
Tomum tertium »Homiliarum de
Sanctis« adversus hostes
Ecclesiae elaboratum atque
S.D.N. dedicatum, R.P.T.
transmittere, quae labores
nostros sanctitati suae
commendet. Magnus revera
fuit labor in edendis
Homiliis Germanicis, at
profecto maior iam fuit in
describendis ac restituendis
ubilibet sanctorum patrum
sententiis, ut nisi fesso
mihi ac pluribus nepotiis
obruto, aliquis subsidiarius
succurrisset, velut Hercules
Athlanti, Iohannes
Mentzingerus, qui diligentem
operam vertendo navavit,
adhuc in medio mari, longe a
portu fluctuarem. Fateor
opus esse minus lenigatum et
politum, quod si non in
plures annos, saltem in
plures menses fuerat
praemendum et Aristarchi
virgula plaeraque enotanda.
Verum cum plures improbe
instarent, ut ederetur.
Iudicavi satius etiam
praematuro eis morem gerere
libro, quam suo eos fraudare
desyderio. Perge itaque bonis auribus, optime princeps, et literatissimus ipse, literas literatos foveas ac tuearis. Ingoldstadii, 7. Februarii, quae est Richardo Anglorum Regi ac Sueviae duci sacra, Anno restitutae salutis 34, supra sesquimillesimum. |
Dem hochwürdigsten Vater und Herrn
in Christus Bernhard, Daher kam mir in den Sinn, den dritten Band mit Homilien über die Heiligen gegen die Feinde der Kirche, der dem Papst selbst gewidmet ist, Eurer Väterlichkeit zuzusenden, damit Ihr unsere Mühen persönlich dem Heiligen Vater ans Herz legt. Es war wirklich große Mühe damit verbunden, die deutschen Homilien herauszugeben, noch größere aber brachte die Wiedergabe und Verifizierung verstreuter Kirchenväterzitate. Wenn mir daher angesichts meiner Erschöpfung und da ich von vielen Pflichten geplagt bin, nicht ein Helfer beigesprungen wäre wie Herkules dem Atlas, nämlich ein gewisser JOHANNES MENTZINGER, der sich beim Übersetzen größte Mühe gab, würde ich noch auf offenem Meer und fern dem Hafen dümpeln. Ich gestehe ein, daß das Werk wenig gestrafft und geglättet ist, da es ja nicht in vielen Jahren, sondern schon in Monaten gedruckt werden sollte und viele »Knoten des ARISTARCH« zu entwirren waren. Da aber viele in lästiger Weise auf sein Erscheinen drängten, erschien es mir besser, ihnen mit einem unausgereiften Werk entgegenzukommen als ihren Wunsch zu enttäuschen. Fahrt daher mit Erfolg, bester Fürst und selbst Gelehrter, damit fort, die Wissenschaften und die Gelehrten zu fördern und zu schützen. Ingolstadt, am Festtag des heiligen Richard, Königs von England und Herzogs von Schwaben, im Jahr des wiederhergestellten Heils 1534. |