Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 274

Eck an Papst Clemens VII.
Ingolstadt
07-02-1534

Widmung Ecks, in: Quintae partis...tomus tertius Homiliarum de Sanctis. (Augsburg, Weissenhorn, 1534) = METZLER 77 III

Wie im vergangenen Jahr versprochen, sendet Eck nun dem Papst den 3. Band seiner »Homiliae de Sanctis adversus Lutherum et alios Ecclesiae hostes«. Da man bekanntlich ohne Rettungsring nicht schwimmen kann, soll das Werk allen ein praktisches Handbuch sein, um das verführte Volk zu belehren und den Schismatikern Antwort auf ihre Irrlehren zu geben. So will Eck das Werk dem obersten Seelenhirten, Christi Stellvertreter auf Erden, widmen, damit es unter seinen Auspizien in der katholischen Kirche hundertfältige Frucht bringe.



S.D.N. CLEMENTI VII. PONT. MAX. POST OSCULA PEdum beatorum Dei gratiam ac foelicitatem.

Quod superiori anno, beatissime pater, sum pollicitus, En tertium Tomum »Homiliarum de Sanctis adversus Lutherum et alios Ecclesiae hostes« emittimus, potissimum ad honorem Dei ac coelitum omnium, et ut qui »absque cortice«, ut in proverbio est, »natare nequeunt«, in promptu et ad manus habeant, quod plebeculam doceant et lupis ac canibus schysmaticis respondeant, opus, ut arbitror, animarum saluti non insalubre.

Ideo supremo animarum curato, Christi in terris Vicario, potissimum labor iste erat dedicandus, ut sub illius nominis auspiciis centuplum afferret fructum in sancta Ecclesia catholica.

D.O.M. servet S.T. diu incolumem.

Ingoldstadii, 7. Februarii, Anno gratiae 1534.

S.T. servitor a pedibus

Iohannes Eckiu

Dem Heiligen Vater und Papst Clemens VII. Fußkuß und Gottes Gnade und Segen!

Wie ich im vergangenen Jahr, heiligster Vater, versprochen habe, sende ich nun den dritten Band der Homilien über die Heiligen gegen LUTHER und andere Feinde der Kirche, vorrangig zur Ehre Gottes und aller Himmlischen, und damit die - wie das Sprichwort sagt - , die »ohne Rettungsring nicht schwimmen können«, etwas zur Verfügung und in Händen hätten, um das einfache Volk zu belehren und den häretischen Wölfen und Hunden zu antworten: ein Werk, wie ich denke, nicht ohne Nutzen für das Heil der Seelen.

Daher auch mußte dieses Werk dem obersten Seelenhirten und Vikar Christi auf Erden selbst gewidmet werden, damit es unter Eurem Namen in der heiligen katholischen Kirche »hundertfache Frucht bringe«.

Gott der Herr bewahre Eure Heiligkeit auf lange Zeit unversehrt!

Ingolstadt, 7. Februar im Jahr der Gnade 1534.

Eurer Heiligkeit demütiger Diener zu Euren Füßen

Johannes Eck.