Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 279
Eck an Hg. Georg von Sachsen
Ingolstadt
22-05-1534


Dresden HStA Zeitungen 1534 loc 10695, fol 39rv

Der Krieg in Württemberg ist wechselvoll und ein ungleicher Kampf; besonders hervorgetan hat sich im Kampf um den Asperg Max von Ebenstein, der mit 600 Heckenschützen die hessischen Truppen aufgehalten hat. Eck hat im Auftrag des Mainzer Kardinals den ganzen Winter an den Sakramentspredigten gearbeitet, von denen er dem Hg. von Sachsen ein Exemplar zuschickt.

Durchleuchtiger hohgeborner fürst. E.F.G. seyen mein underthänig gehorsamm dienst allzeit zu voran berait.

Gnädiger herr: Wie es in Würtenberg ergangen, hat E.F.G. on zweivel vorlengst vernommen, wie wol die fluchtigen knecht, die am erstenn khamen, und des sigen nit erwartet, sagten grelich vom handel. Es wäre alles gschütz verloren worden, ob 9000 ummkhommen, das gantz her geflohen, hauptleut zu fuß entrunnen. Aber nachmalß sint khommen, die mit dem rechten hauffen für den Asperg zogen sint: zaigen weit ain anderß an, dass ausserthalb der flüchtigen knecht der 3 fänlin nit über 300 ummkommen, durch manlichait her Maxen von Ebenstain, der die gröste Ehr eingelegt hat den selben tagen, und mit 600 hackenschutzen die raisigen des Hessen auff gehalten. Es ist sunst wol unglich: sye hetten den gantzen hauffen in die flucht geschlagen; so haben sye auch alles gschutz auff den Absperg bracht außgenommen vier stück, da zag pauren außgespant und geflohen waren.

Ich hab auß gehaiß meines gnedigsten herren von Mentz gemacht die predig den vergangen winter mit grosser arbait: schick E.F.G. hie ain exemplar, Bittend E.F.G. wölle das in gnaden annemen, deren ich mich in aller underthänigkait befilch.

Datum Ingolstat am 22. Maii 1534.

E.F.G. underthänig Caplan

Johann Eck.

(In dorso:) Dem durchleuchtigen hohgebornen fürsten und herren Herr Georgen Hertzogen zu Sachsen, Margrave zu Meissen, Landgrave in Thüringen, meinem gnedigen herren Zeitung.