Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 305
Dessau, Superintendentur-Archiv: 1. Hauptabt. 7. Unterabt. Nr 8: 1582 - 1647 (Kopie)
Walter SCHMIDT, Ein Brief von Dr. Johann Eck an den Fürsten Johann von Anhalt: Zeitschrift
des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt Jgg. 28,
Magdeburg 1932, 146 - 149
Erleuchter hochgeborener Fürst, E.F.G sein mein underthenige dinst zuvor.
Gnädiger Herr: Auf E.F.G. schreiben kan ich itzt nicht antwurten, das ich umbreit jn meins gnedigen hern, Herzog Wilhelms, gescheften und nit mehr dan drey stund hie hab zubleibenn. Hierauf zeig ich in kürtz an, das auch etwan in deutzschen landen gewesen ist der gebrauch beiderlej gestalt, wie jn andern landen, auch der new geboren kinden. Von welchem Babst ditz verboten, glaub ich von keinem, das mir bewist, bis auf die Concilia zu Costentz unnd Basel. Aber da der Christen viel worden, und jn der menge viel jrreverenz dem hochwirdigen Sacrament bewiesen, haben sie selber ane einig gebot zu ehr dem Sacrament sich einer gestalt ane zweifel aus eingeben des heiligen Geists benügen lassen. Aber gruntlicher darvon zu reden schick ich E.F.G. und verehre damit den vierden teil meiner predig, darin ich nach der lenge diese materi handele. Warmit ich E.F.G. mocht underthenig dinst erzeigenn, war jch willig schafs und bith.
Datum Jngolstadt am 14. Maij 1535.
E.F.G. underthenig Capplan
Johan Eck.