Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 317
Paris BN ms lat 8643, 3, fol 31 Nr 50
D. Ioannes Eckius patri Nicolao Ellenbog
S.D. Reverendissimus ac illustrissimus princeps episcopus Frisingensis nuper ultro mihi accomodavit antiquissimum librum in lingua vernacula francica conscriptum, antequam Franci in Gallias migrarunt. Primo intuitu Germanus non intelligit, adeo adhuc crudes fuerunt in syllabis germanicis scribendis et orthographia. Vale. Labor biblie non sinit me esse prolixiorem. Sum in quarto Regum. Vale. |
Johannes Eck grüßt Pater Nikolaus Ellenbog. Der hochwürdigste und erlauchteste Fürstbischof von Freising hat mir seinerseits vor kurzem ein in fränkischer Umgangssprache geschriebenes Buch anvertraut aus der Zeit, bevor die Franken nach Gallien gezogen sind. Ein Deutscher kann das nicht sofort auf Anhieb verstehen, da sie noch wildwüchsig in der deutschen Silbenbildung und in der Orthographie gewesen sind. Lebt wohl. Meine Arbeit an der Bibel läßt mich nicht ausführlicher schreiben. Ich arbeite gerade am vierten Buch der Richter. Lebt wohl. |