Briefwechsel Eck - Übersicht Reformationsgeschichte
Nr. 377

Kardinal Gasparo Contarini an Eck
Regensburg
23-03-1541



Rom Arch Vat,Arm. 64, 1, fol 362
DITTRICH, Regesta Contarini 316 Nr 54


Er hat Ecks Brief zusammen mit einem Buch Ecks erhalten, das er gern lesen wird, sobald er nur ein wenig Zeit hat. Er dankt sehr dafür. Es gibt keinen Grund, ihm zu seiner Legation zu gratulieren, denn diese wird eine schwere Aufgabe für ihn werden; er hofft, mit Gottes Hilfe etwas Nützliches zu erreichen und erwartet in Kürze Ecks Eintreffen in Regensburg.


Ioanni Ecckio.

Una cum literis tuis, excellentissime Eccki, et librum tuum accepi, qui mihi gratissimus extitit, libentissimeque illum, cum aliquid otii nactus fuero, legam, et eo libentius, quod ab Ecckio factus est, et ab Ecckio mihi amicissimo.

De eo tibi gratias ago maximas (uti par est). Literis ipsis tuis nihil fere mihi respondendum est. Nam quod de legationis munere erga me tuum, qui non potest mihi non gratissimus accidere. Tamen nihil est, quod mihi gratuleris, perdura enim est haec provincia et longe superior viribus meis, nihilominus uti Deo fretus ope libenter suscepi, ita duce Deo optimo spero aliquid omnino boni hinc oriri posse.

Verum haec et alia multa coram longius. Audio enim te brevi hic affuturum.

Vale et adventum tuum matura.


Ratisbonae X Cal. April. 1541.



Zusammen mit Eurem Brief, hochgeachteter Eck, habe ich auch Euer Buch empfangen, das mir sehr willkommen war, und ich werde es besonders gern lesen, wenn ich etwas mehr Muße habe, und das um so lieber, weil es von Euch stammt, dem mir so teuren Eck. Ich sage Euch dafür reichen Dank (wie es sich gehört).

Auf Euren Brief selbst bleibt mir fast nichts zu antworten. Denn daß Ihr mir in Erwartung meiner Legation dazu gratuliert in der Hoffnung, daß ich dabei etwas Gutes bewirken werde, ist für mich ein Zeichen Eurer Zuneigung, das mir nur sehr willkommen sein kann. Dennoch gibt es nichts, wozu mir zu gratulieren wäre; denn sehr schwierig ist dieser Auftrag, und er geht weit über meine Kräfte. Wie ich ihn trotzdem gestützt auf Gottes Beistand angenommen habe, so hoffe ich, daß unter der Führung des allmächtigen Gottes etwas Gutes daraus entstehen möge.

Aber dies und vieles andere unter vier Augen! Ich höre, daß Ihr in Kürze hier eintreffen werdet.

Lebt wohl und kommt schnell!

Regensburg, 23. März 1541.