Vinzenz Pfnür
Preisarbeit
Die
Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI Stiftung
schreibt
eine Preisarbeit aus
zum Thema:
Die
Bedeutung der
Heiligenverehrung
für
die Konstituierung gemeinsamer Identität in Europa.
Der erste Preis ist dotiert
mit 5000 €, der zweite mit 3000
€ und der dritte mit 2000 €.
Der Beitrag im Umfang von etwa 100 S. ist bis 31.10.2012 bei der
Geschäftsstelle der Stiftung in München:
Agnes-Bernauer-Straße 181, D-80687 München (vgl.
http://www.ratzinger-papst-benedikt-stiftung.de/kontakt.html)
einzureichen.
Er ist in einer der folgenden Sprachen vorzulegen:
Deutsch, Englisch, Französisch,
Italienisch
oder Spanisch.
Ansprechpartner für Interessenten ist
Prof. Dr. Vinzenz Pfnür, Lange Kuhle 23, D-48163
Münster
(VPfnuer@aol.com oder vpfnuer@googlemail.com)
Hinweise
zur Thematik:
Die verheerenden Auswirkungen
des Tribalismus zeigen sich noch
heute (vgl. z.B. in Afrika die blutigen Stammesauseinandersetzungen
zwischen Hutu und Tutsi).
Der große Beitrag des Mittelalters und der Kirche zur
Konstituierung Stammesdenken und Nationalitäten
übergreifender gemeinsamer Identität in Europa wird
in der EU
immer noch zu wenig gewürdigt.
Auf der Basis eines gemeinsamen Bildungsprogramms, gepflegt in Kloster-
und Kathedralschulen und Universitäten, das mit Latein als
gemeinsamer Sprache eine intensive Kommunikation ermöglichte
sowie
einem Band von Romanischen und Gotischen Kirchen und Kathedralen in
ganz Europa, von Sizilien bis Skandinavien, von Portugal bis Polen
war auch die Heiligenverehrung ein wichtiger Faktor von Gemeinsamkeit.
Dies kommt bis in die Gegenwart u.a. zum Ausdruck
- in Nationalitäten
übergreifenden
gemeinsamen Patronen
(vgl. Namens-, Kirchen-, Bistums-,
Stadt-,
Landespatron)
- in selbst Kriege überstehenden
Städte-
und Bistumspartnerschaften,
begründet durch
Reliquientranslationen
- in Wallfahrt und
Pilgerschaft zu Reliquien
gemeinsam verehrter Heiliger.
Die
Zielsetzung des
Beitrages
könnte
sein
- ein zusammenfassender
Überblick,
- eine Untersuchung der Auswirkung auf das
Verhältnis
einzelner Stämme und Nationen zueinander
[Waren
z.B. die Ungarn zur Zeit
Ottos d. Gr. noch verhaßte Feinde, die plünderten
und
raubten (Schlacht auf dem Lechfeld 955), so wird deren König
Stephan ein Jahrhundert später zum gemeinsamen Heiligen
(Kanonisierung 1083), dessen Reliquien zusammen mit zwei weiteren hl.
ungarischen Königen, Emerich und Ladislaus, in Analogie zu den
hl.
Drei Königen in Köln und Aachen verehrt wurden. Vgl.
Z.
Szilárdfy, in: LCI VIII, 407-409 - Akt von Genesen im Jahre
1000: Überreichung einer Nachbildung der hl. Lanze durch Otto
III
und eines Armreliquiars des hl. Adalbert durch Bolesław Chrobry]
- eine Spezialuntersuchung
auf der Basis fundierter Quellenstudien