Decretum Gratiani
C. XX. T. I
Idem in libro de Paradyso. c. 10. V. Pars.
Nec illud otiosum est, 
quod non de eadem terra,
de qua plasmatus est Adam, 
sed de ipsius Adae costa facta sit mulier,
ut sciremus, unam in uiro et muliere corporis esse naturam,
unum fontem generis humani
Ideo non duo a principio facti uir et mulier,
neque duo uiri, neque duae mulieres;
sed primum uir, deinde mulier ex eo.
Unam enim naturam hominum
uolens constituere Deus, 
ab uno principio creaturae hoc incipiens,
multarum et disparium naturarum
eripuit facultatem
Auch jenes ist nicht müßig,
daß die Frau nicht aus der gleichen Erde,
von der Adam gebildet wurde,
sondern aus der Rippe Adams selbst geschaffen wurde,
damit wir wissen, daß einunddieselbe Natur
des Leibes
im Mann und in der Frau ist,
eine einzige Quelle des Menschengeschlechtes.
Deshalb sind vom Ursprung her nicht zwei geschaffen,
Mann und Frau, noch zwei Männer, noch zwei Frauen; sondern zuerst der Mann, danach die Frau aus ihm.
Eine einzige Natur der Menschen nämlich
wollte  Gott konstituieren.
Indem er von einem einzigen Ursprung der Natur
den Anfang setzte,
entriss er die Möglich­keit vieler und ungleicher Naturen.


Petrus Lombardus
Sententiae in iv libris distinctae. lib. 2, dist. 18, cap. 2:

Cum autem his de causis
facta sit mulier de uiro, 
non de qualibet parte corporis uiri, 
sed de latere eius formata est,
ut ostenderetur 
quia in consortium creabatur dilectionis:
Ne forte
si fuisset de capite facta, 
uiro ad dominationem uideretur praeferenda; 
aut si pedibus, 
ad seruitutem subicienda
Wenn aber aus diesen Gründen
die Frau aus dem Mann geschaffen wurde,
nicht aus irgendeinem Körperteil,
sondern aus dessen Seite gebildet wurde,
dann deshalb, daß gezeigt werde,
daß sie zur Teilhabe der Liebe geschaffen wurde; 
und damit sie nicht,
wenn sie aus dem Haupt gemacht worden wäre,
dem Mann zur Herrschaft voranzusetzen wäre,
oder, wenn sie aus den Füßen gemacht wäre,
zur Knechtschaft zu unterwerfen wäre.