.. nec tamen meum esse videbam, in iis quicquam statuere aut facere: proinde monui privatim aliquot Magnates Ecclesiarum. Hic ab aliis acceptabar, aliis ridiculum, allis aliud videbar: praevalebat enim nominis tui terror et censurarum in intentatio. Tandem, cum nihil possem aliud, visum est saltem leniuscule illis reluctari, id est eorum dogmata in dubium et disputationem vocare. Itaque schedulam disputatoriam edidi, invitans tantum doctiores, siqui vellent mecum disceptare, sicut manifestum esse etiam adversariis oportet ex praefatione eiusdem disceptationis. (WA 1,528.18-26) | ... dennoch sah ich, daß es nicht meine Sache sei, in diesen Fragen etwas zu entscheiden oder zu tun. Deshalb ermahnte ich als Privatmann einige hohe Würdenträger der Kirche.Da erhielt ich von den einen Zustimmung, anderen erschien es lächerlich, wieder anderen sonstwie. Endlich, als ich nichts anderes konnte, hielt ich es für das beste, mit ihnen wenigstens ganz vorsichtig dagegenzuringen, das heißt, ihre Lehren in Zweifel zu ziehen und zu einer Disputation darüber aufzurufen. So gab ich einen Disputationszettel heraus und lud nur Gelehrtere ein, wenn sie wollten, mit mir zu diskutieren - das wird auch den Widersachern aus der Vorrede zu eben dieser Diskussion deutlich sein |
Luther, Brief vom 21.11.1518
an den Kurfürsten Friedrich den Weisen:
Unum
ego intimo corde doleo, quod literis suis Reverendissimus Dominus
Legatus oblique mordet Illustrissimam Dominationem tuam, quasi fiducia
potentiae Celsitudinis tuae moliar ista omnia. Sic enim et apud nos
quidam sycophantae iactaverunt, tuae Celsitudinis hortatu et consilio
me ista disputasse: cum huius disputationis nullus etiam intimorum
amicorum fuerit conscius, nisi Reverendissimus Dominus Archiepiscopus
Magdeburgensis, et Dominus Hieronymus Episcopus Brandenburgensis Hos
enim, sicut intererat eorum ista monstra prohibere, ita privatis
literis, antequam disputationem ederem, humiliter et reverenter monui,
ut super oves Christi vigilarent adversus lupos istos. Bene sciebam
haec non ad Principes laicos, sed ad Episcopos primum referenda; extat
epistola mea, multorum in manus devoluta, horum omnium testis. WABr 1,244f |
Eins bedaure ich von tiefstem Herzen, daß der hochwürdige Herr Legat [Cajetan] in seinem Brief Eure Kurfürstliche Gnaden versteckt angreift, gleichsam als ob ich im Vertrauen auf die Macht Eurer Hoheit das alles in Bewegung setze. Denn so haben selbst bei uns einige Ränkeschmiede verbreitet, ich hätte auf Aufforderung und Anraten Eurer Hoheit hin dieses disputiert. Dabei war von dieser Disputation niemand selbst von den engsten Freunden ein Mitwisser, außer der ehrwürdige Herr Erzbischof von Magdeburg und der Herr Hieronymus, Bischof von Brandenburg. Diese nämlich habe ich, entsprechend dem, daß es ja ihre Angelegenheit war, diese Ungeheuerlichkeiten zu unterbinden, in Privatbriefen, bevor ich die Disputation herausgebe, in demütiger und ehrerbietiger Weise aufgefordert, über die Schafe Christi gegen diese Wölfen zu wachen.. Ich wußte sehr wohl, daß diese Angelegenheiten nicht vor die weltlichen Fürsten, sondern zuerst vor die Bischöfe zu bringen seien. Mein Brief existiert (noch); er ist durch vieler Menschen Hände gegangen und bezeugt das alles. |
Luther, nach Anton Lauterbachs Tagebuch aufs Jahr 1538: 2. Febr. 1538:
Luther, Resolutiones de indulgentiarum virtute (1518)
PROTESTATIO.
Quia haec est Theologica disputatio, quo pacatiores faciam animos nudo
disputationis textu forte offensos, repetam hic denuo protestationem in
Scholis fieri solitam. Primum protestor, me prorsus nihil dicere aut
tenere velle, nisi quod in et ex Sacris literis primo, deinde
Ecclesiasticis patribus ab Ecclesia Romana receptis, hucusque servatis
et ex Canonibus ac decretalibus Pontificiis habetur et haberi potest. (WA 1,529f) Gratias ago Christo, quod hanc unam ecclesiam in terris ita servat... ut nunquam a vera fide ullo suo decreto recesserit (WA 1,662) |
Öffentliche
Bezeugung. Weil dies eine theologische Disputation ist, möchte ich
hier, damit ich die durch den nackten Text der Diputation vielleicht
Verletzten versöhnlicher stimme, von neuem die in den Schulen übliche
Bezeugung wiederholen. Zum ersten bezeuge ich, daß ich ganz und gar
nichts sagen oder behaupten
will,
außer was an erster Stelle in und aus der Hl. Schrift, sodann durch die
von der
römischen
Kirche anerkannten und bisher bewährten Kirchenväter und aus dem
Kirchenrecht und den päpstlichen Erlassen festgehalten wird und
festgehalten wrden kann. Ich danke Christus, daß er diese eine Kirche auf Erden so bewahrt, ... daß sie niemals vom wahren Glauben abgewichen ist |